Seine penible Inspektion des neuen Fahrstuhls und neuer behindertengerechter Toiletten an der Arnoldischule ist eine Premiere. Zum ersten Mal setzt Peter offiziell seinen schwarz-gelb gestreiften „Barrierefrei-Messer“ ein: eine bisher einmalige und ungewöhnliche Messlatte aus Holz, die er selbst konstruiert hat. Sie soll Behindertenverbänden und -beiräten ebenso ihre Arbeit erleichtern, wie Architekten, Bauherren oder Verwaltungen.
Umständlicher Zollstock
Wenn Peter bisher prüfen wollte, ob eine Schule, eine öffentliche Toilette oder ein Café behindertengerecht gestaltet ist, musste er dafür umständlich einen Zollstock aufklappen, die feinen Messstriche mit zusammengekniffenen Augen suchen oder am Boden ein Winkelmaß anlegen und rechnen. Jetzt reicht es, kurz den 90 Zentimeter langen „Barrierefrei-Messer“ zu positionieren. Rote auffällige Markierungen zeigen zum Beispiel an, ob sich eine Fahrstuhltür weit genug öffnet (90 Zentimeter), ob eine Schwelle mit mehr als drei Zentimetern Höhe zur Stolperfalle wird, oder ob die Toilette (46 bis 48 Zentimeter) hoch genug ist.
Genau so leicht kann er prüfen, ob ein Rollstuhlfahrer problemlos an ein Waschbecken heranfahren kann, ohne mit den Knien unter das Becken oder an Abflussverkleidungen zu stoßen. Mit einem zusätzlich eingesteckten Rundstab und aufgeklebter Wasserwaage erkennt Peter auch, wie stark die Neigung einer Rampe ist, oder ob eine Fläche genügend Raum für Drehungen mit dem Rollstuhl lässt.
In Serie
Sein Instrument nach der „Din 18040 für barrierefreies Bauen“ will Peter jetzt in Serie bringen und vermarkten. Unterstützt wird er dabei von der gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung Südniedersachsen in Duderstadt.
Für mehr Infos ist Peter per E-Mail an behindertenbeauftragter@landkreisgoettingen.de erreichbar. |