Göttinger Freibäder: Das sind die neuen Regeln

Der Öffnung der Göttinger Freibäder am Montag, 25. Mai, steht nichts mehr im Weg: Nach Sitzungen von Sportausschuss des Göttinger Rates und Aufsichtsrat des Bäderbetreibers Göttinger Sport und Freizeit GmbH (GoeSF) am Dienstag gehen die Bäder mit einem den Corona-Abstandsregeln geschuldeten Hygienekonzept in die Saison. „Die Entscheidungen sind durch die Bank einstimmig gefallen. Dass die Freibäder öffnen, ist in dieser Situation eine Riesenleistung“, sagte GoeSF-Geschäftsführer Andreas Gruber am Mittwoch. „Die Öffnung ist mit einem erhöhten Aufwand verbunden und unter diesen erschwerten Bedingungen trotzdem von allen Seiten befürwortet worden“, ergänzte Gruber, der sich in diesem Zusammenhang für die Unterstützung durch die Politik und den Aufsichtsrat als betriebswirtschaftliches Gremium bedankte. Das tägliche GT/ET Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Göttingen täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Hintergrund ist, dass wegen einer möglichen coronabedingten Zurückhaltung mit weniger Badegästen kalkuliert wird, sich gleichzeitig aber durch zusätzliches Personal (in den Bädern am Brauweg, in Weende und in Grone werden beispielsweise drei zusätzliche Mitarbeiter benötigt) die Kosten erhöhen. „Deshalb sollten sich alle freuen, dass die Bäder öffnen“, so Gruber. Das Konzept für die Göttinger Freibäder beruht auf Empfehlungen des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, das „Eckpunkte für die Erarbeitung von Hygieneplänen für Bäder“ ausgearbeitet hat. Darin heißt es unter anderem: „Beim Baden spielt insbesondere die Einhaltungen der Abstandsregeln eine herausragende Rolle. Das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen durch Badegäste in öffentlichen Bädern in öffentlichen Bädern ist nicht praktikabel“ – weil „aufgrund der Durchfeuchtung oder Verschleppung von Viren beim häufigen An- und Ablegen“ die Wirksamkeit stark eingeschränkt sei. Die „Regulierung der Besucherdichte“ sei entscheidend, die Badbetreiber müssten die Gesamtanzahl der Badegäste eigenverantwortlich ermitteln. Unter anderem werden folgende Anregungen gegeben: Bahnentrennung, Einbahnstraßenprinzip, Maximale Verweildauer der Badegäste, Abstandsmarkierungen, Flächeneinteilungen, Sperrung von Attraktionen, Sperrungen von ausgewählten Duschplätzen. In einem Hygienekonzept müsse dargelegt werden die wie Einhaltung von Abstandsregeln und Kontaktminimierung erfolgen kann. An den Eintrittspreisen ändert sich nichts, und auch nicht an den Öffnungszeiten: Früh- und Vereinsschwimmer kommen wie gehabt auf ihre Kosten. Damit springen die ersten Frühschwimmer am kommenden Montag um 6.30 Uhr ins Bassin des Freibades am Brauweg. Um 9 Uhr öffnet das Naturerlebnisbad Grone und um 13 Uhr das Parkbad Weende. Im folgenden haben wir die wichtigsten Vorgaben zusammengefasst. Maximale Besucherzahl: Die ist für alle drei Bäder unterschiedlich und orientiert sich entsprechend der Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen an der Beckengröße. Darauf aufbauend haben im Freibad am Brauweg maximal 619 Besucher Zutritt, im Naturerlebnisbad Grone 436 Freibadfans und im Parkbad Weende 214 Badegäste. Der Kalkulation liegt die Annahme zugrunde, dass sich die Besucher aufteilen – jeweils ein Drittel schwimmt, bewegt sich innerhalb des Bades oder nutzt die Liegewiese. Schwimmbecken: Das Schwimmbecken wird dreigeteilt, und in diesen Dritteln wird jeweils im Kreis geschwommen. Vorgesehen ist, dass im ersten Drittel schnelle Schimmer ihre Runden drehen, im zweiten ein mittleres Tempo angeschlagen wird und es im dritten gemächlich zugeht. „Wir müssen das aber noch im Betrieb prüfen und vor Ort sehen, ob das Konzept praktikabel ist“, verdeutlicht GoeSF-Chef Gruber. Sprungturm, Rutschen, Duschen und Umkleiden: Der Sprungturm bleibt genauso geschlossen wie Rutschen. Jede zweite Dusche ist gesperrt, damit der Mindestabstand gewahrt bleibt. Während Einzelumkleiden genutzt werden können, bleiben Sammelumkleiden dicht. Pommes und Co. Die Gastronomie der Bäder öffnet unter denselben Bedingungen, die gemäß der Lockerung für andere gastronomische Einrichtungen gelten. Liegewiese: Die Liegewiesen dürfen genutzt werden, unterliegen aber ebenfalls den Vorgaben der Abstandswahrung. Unter diesen Voraussetzungen darf auch Beachvolleyball gespielt werden. Aufsicht: „Der Schwimmmeister hat die Oberaufsicht“, sagt Gruber – er überwacht nicht nur die Einhaltung der Schwimm-, sondern auch der Abstandsregeln. Andrang: Sollte es absehbar heiß werden, wird also Schwimmbadwetter erwartet, besteht laut Gruber die Möglichkeit, dass im Hinblick auf die maximale Gästezahl schichtweiser Einlass erfolgt: Theoretisch könnte das Bad dann mittags um 13.30 Uhr geräumt werden, damit die nächsten Besucher in den Badegenuss kommen. Eine solche Maßnahme würde jedoch rechtzeitig bekanntgegeben werden. Lesen Sie auch: Corona in Göttingen und Südniedersachsen: Der Überblick für Mittwoch, 20. Mai Corona-Liveblog: Die Lage in Göttingen und der Region am 20.05.2020 Besuch des Duderstädter Freibades wird zum Hindernisparcours Von Eduard Warda

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