Goettinger Helden in der Corona Krise Apothekerin

Die Corona-Krise sorgt für Kurzarbeit in vielen Betrieben. In anderen wird es in diesen Tagen dagegen ganz besonders betriebsam, so wie in der Apotheke am Theater in Göttingern. Dort arbeiten 15 Mitarbeiter unter der Leitung von Nadine Ewald momentan unter erschwerten Bedingungen. Trotzdem möchte sich die Filialleiterin nicht als Heldin bezeichnen. „Ich gehe ganz normal meinem Beruf nach. Die Bedingungen sind zwar erschwert, aber dadurch fühle ich mich in meiner Tätigkeit nicht besser oder schlechter.“ Und so sehen es auch ihre Mitarbeiter. Ewald versichert, dass ausreichend schützende Maßnahmen getroffen wurden und alle Mitarbeiter ausreichend geschult seien, um mit so einer Situation umgehen zu können: „Ansonsten würden wir wohl nicht zur Arbeit erscheinen.“ Arbeit hinter Plexiglas: Um die Kunden und die Mitarbeiter vor einer Ansteckung zu schützen, wird hinter Plexiglasscheiben gearbeitet. Diese verfügen lediglich über eine Durchreiche, um Geld anzunehmen und Medikamente auszugeben. Diese Theken stehen jeweils 1,5 Meter auseinander, wie die Filialleiterin erklärt. „Die Verkaufstresen standen bereits vor der Pandemie so weit auseinander, da unser Verkaufsraum ausreichend Platz bietet. Dadurch müssen Kunden bei uns aktuell nur selten draußen warten.“ Zudem tragen die Mitarbeiter zu jeder Zeit Handschuhe und legen auch einen Mundschutz an, wenn sie hinter der Plexiglasscheibe hervor treten müssen, um den Kunden etwas zu zeigen. „Wir fühlen uns in diesem Umfeld sicher“, so Ewald. Umfassender Kundenservice: Auch wenn die Anzahl der Laufkunden abgenommen hat, sind dennoch viele Menschen mit Medikamenten zu versorgen, die Nutzung des Lieferdiensts hat stark zugenommen. Außerdem hat sich die Apotheke eines derzeit gefragten Artikels angenommen: Seit Kurzem wird in der Apotheke auch Desinfektionsmittel hergestellt, erklärt Ewald. Außerdem bieten sie den Kunden Atemschutzmasken an – welche die Apotheke ausschließlich von seriösen Händlern bezieht, wie Ewald versichert. „Der Preis ist dadurch zwar etwas höher, aber ich kann es nur jedem ans Herz legen, sich eine Atemschutzmaske zuzulegen.“ Keine Probleme in der Versorgung: Die Anzahl der lieferbaren Medikamente sei nicht zurückgegangen, sagt Ewald: „Manche Medikamente sind nicht immer verfügbar. Das sind aber die Medikamente, die vor der Pandemie auch schon selten verfügbar waren.“ Die Apothekerin sieht momentan keine Probleme in der Versorgung. Kritik am Kundenverhalten: Und doch hat Ewald auch einen Kritikpunkt: das Verhalten einiger Kunden. Sie berichtet von einem Kunden, der reinen Alkohol in der Apotheke kaufen wollte. Dieser wird benötigt, um Desinfektionsmittel herzustellen. Doch der Kunde hatte etwas ganz anderes damit vor: Er wollte daheim Eierlikör herstellen. „Ich glaube, dass viele den Ernst der Lage noch nicht richtig verstanden haben“, sagt Ewald. „Die meisten Kunden sind aber rücksichtsvoll und haben Verständnis, wenn sie mal draußen warten müssen.“ Das tägliche GT/ET Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Göttingen täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Von Ronja Heinemann

Alltagshelden im Porträt - Göttingens Helden in der Corona-Krise: Die Apothekerin