Göttinger Schüler packen Weihnachtspakete

Göttinger Schulen spenden Weihnachtspäckchen an Sozialeinrichtungen. Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) und Felix-Klein-Gymnasiums (FKG) haben Pakete vorbereitet, um Bedürftigen die harte Winter- und Weihnachtszeit etwas zu erleichtern. Ein Paar Handschuhe, dicke Socken, Tampons, Duschgel und Creme: das sind Bestandteile eines Weihnachtspäckchens, das Schüler des OHG für Besucher des Mittagstisches von St. Michael vorbereitet haben. Sie hätten traditionell immer einen Weihnachtsbasar in der Schule abgehalten, sagt Christian Kratzin als Betreuungslehrer am OHG. Durch die Ausnahmesituation 2020 mussten sie umdenken und Schüler Ferdinand schlug den Mittagstisch St. Michael vor: „Zum Glück kannte ich den Mittagstisch bereits von meinem Diakoniepraktikum und hatte überlegt, ob man nicht auch dorthin Sachspenden geben könnte“, schildert Ferdinand. Drogerie-Päckchen und etwas Warmes: Zusammen mit Anna Werner-Parker, der Leiterin des Mittagstisches St. Michael, überlegten sie, was den bedürftigen Menschen in dieser Jahreszeit helfen könnte. Herausgekommen sind mehr als 250 Drogerie-Päckchen, die zusätzlich warme Handschuhe, Schals oder Socken enthalten. Diese wurden von den Schülern gepackt und dann an die Leiterin übergeben, die die Päckchen in der Adventszeit verteilen möchte. „Seit wir im November wieder geöffnet haben, müssen wir Anwesenheitslisten führen. So können wir überprüfen, dass jeder etwas bekommt. Und wenn wir mehr haben, kriegen sie auch doppelt“, sagt Werner-Parker. Da es so viele Pakete sind, möchte Werner-Parker einen Teil an die Drogenberatungsstelle abgeben. „Da gehen nämlich auch viele hin, die hier gar nicht herkommen“, fügt Werner-Parker hinzu. Neuer FKG-Rekord: Auch die Schüler des Felix-Klein-Gymnasiums unterstützen in diesem Jahr eine Göttinger Sozialeinrichtung. Sie packten über 550 Päckchen für die Göttinger Tafel. „Der Ansturm war so groß, Herr Block von der Tafel musste am Schluss sogar Päckchen auf seinen Schoß nehmen!“, berichtet Lehrerin Karen Juhle als Leiterin der Arbeitsgruppe „Das soziale Miteinander am FKG“. Alle Jahrgangsstufen des Gymnasiums hätten innerhalb von weniger als 14 Tagen 550 Päckchen bei der Lehrerin abgeliefert. Sie hätten sonst jedes Jahr einen großen Adventsbasar für ihre Partnerschule in Äthiopien organisiert. „Der musste dieses Jahr natürlich ausfallen. Und ich denke, dass auch gerade deswegen der Ansturm bei der Päckchen-Aktion so groß war“, schlussfolgert Juhle. Für das FKG, das nach Juhles Angaben bereits seit 1998 mit der Göttinger Tafel zusammenarbeitet, sei diese Menge ein neuer Rekord. Belohnung für Schüler: Die Weihnachtspäckchen des FKG sind für Erwachsene ausgelegt und enthielten weihnachtliche Süßigkeiten, Tee oder Kaffee, Honig, eine Kerze, Shampoo oder Hautcreme, so Juhle. Am wichtigsten sei jedoch immer die persönliche Weihnachtskarte, die die Schüler gestalteten, so die Lehrerin. Nachdem alle Päckchen eingegangen waren, unterstützten die Klassen 6b und 11k4 die Tafel-Helfer beim Einladen. In Corona-Zeiten eine logistische Herausforderung. „Wir haben natürlich Acht gegeben, dass auch nur Schüler nebeneinander in der Schlange stehen, die auch im Klassenzimmer nebeneinander sitzen.“ Die Gymnasialschüler würden jedes Jahr für ihr soziales Engagement belohnt. AG-Leiterin Juhle berichtet, dass es schulintern einen Wettbewerb gebe, welche Klasse die meisten Päckchen abliefern könne. Die Gewinner bekämen einen zusätzlichen Wandertag. Dieses Jahr gewannen die 6b, die 7Mint und 8Mint und die IB-Klasse. Lesen Sie auch Obdachlose in Göttingen: So bereiten sich Hilfseinrichtungen auf den Corona-Winter vor Köchin Amirfallah kocht für Göttinger Tafel Von Stefanie Grolig