Göttinger Stadthalle: Bauarbeiten am Kachelofen ohne Kacheln im Plan

Die Umbauarbeiten der Göttinger Stadthalle laufen weiter. Die Corona-Krise hat auf den Fortgang der Sanierung kaum einen Einfluss. Dort, wo früher die Waschbeton-Terrasse stand, arbeiten die Bauarbeiter derzeit in einem riesigen, 8,50 Meter tiefen Loch. Die Kacheln sind komplett entfernt, die Halle ist innen nahezu komplett entkernt. „Wir sind gut im Zeit- und im Kostenplan“, sagt Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD). Anlass für den Baustellenbesuch war die Präsentation von 34 Bildern, die die 46 Kinder der gegenüberliegenden Albani-Schule gestaltet haben. „Wir wollten einmal wissen, was die Kinder über die Stadthalle denken“, so Köhler. Deshalb zeigen ihre Kunstwerke auch, wie sie sich den Betrieb der Stadthalle künftig vorstellen. „Wir können die Verwandlung ja tagtäglich beobachten“, sagt die kommissarische Schulleiterin der Grundschule, Sybille Schaub. Und weiter: „Das finden die Schüler natürlich spannend.“ Eigentlich sollten die Kinder der Klassen 3b und 4a ihre Bilder am Mittwoch selber zeigen, aber das, so Schaub, lassen die Corona-Regeln noch nicht zu. Die Bilder sind noch vor der Corona-Pandemie fertig geworden, sie zeigen die Stadthallenbühne. Mal ist Bibi Blocksberg zu sehen, ein paar mal sind Rockbands das Motiv aber auch ein Elefant und Theater sind auf dem bunten Bauzaun zu sehen. „Aber auch Snacks und Getränke sind den Kindern wichtig“, so Schaub. Auch hinter dem Bauzaun tut sich einiges. Die Außenfassade der Halle ist von sämtlichen Kacheln befreit. „Bei der Demontage sind viel weniger der Kacheln beschädigt worden, als wir erwartet hätten“, sagt Köhler. Die lilafarbenen Außenkacheln, die der Stadthalle ihren Spitznamen eingebracht haben, sollen später aufgearbeitet werden. 6000 Stück hingen einst an den Außenseiten der Halle. Noch werden sie aber in einem Depot aufbewahrt. Die Hälfte der künftigen Außenfläche wird wieder mit den violetten Fliesen dekoriert, die andere Hälfte mit schlichten, modernen grauen Fliesen. „Damit verbinden wir architektonisch Tradition und Modernes“, so Köhler. Küche und technische Anlagen statt Terrasse: Bis es so weit ist, gibt es aber noch viel zu tun. Derzeit, so erklärt Dinah Epperlein von der Bauverwaltung, wird der künftige Bau für die technischen Anlagen erstellt. An der Südseite der Halle, dort, wo zuvor die Terrasse stand, ist ein riesiges, 8,50 Meter tiefes Loch im Boden. „Wir berieten hier jetzt den Betonguss für das Fundament vor“, erklärt Dietmar Lemke, technischer Leiter der Stadthalle. In etwa vier Wochen sei die Baustelle soweit. Im Kellergeschoss sollen dort die technischen Anlagen, im Erdgeschoss unter anderem die Küche der neuen Hallen Platz finden. Die Stadthalle ist derzeit ein nahezu nackter Betonwürfel. „Die Sanierung sieht vor, dass wir die alte Halle bis auf einen Rohbau zurückbauen“, so Köhler. Größere Überraschungen habe es bislang bei den Bauarbeiten nicht gegeben, so Köhler. „An einigen Stellen läuft es besser als geplant, an anderen nicht, das gleicht sich in der Summe aus“, sagt Epperlein. Nach Verwaltungsangaben sind rund 29,5 Millionen Euro Gesamtbudget für Hallensanierung und den Umbau vorgesehen. Im Sommer 2022 soll die Halle wieder in Betrieb gehen. Etwa ein Drittel des Gesamtbudgets, so erläutert Epperlein, sei bereits verplant, Ausschreibung dafür seinen raus, Firmen mit Arbeiten beauftragt. „Rund vier Millionen Euro sind bereist verbaut, abgerechnet und bezahlt“, so die Leiterin des Fachdienstes Hochbau und Objektverwaltung. Lesen Sie auch: Sanierung der Stadthalle Göttingen: Kachelofen ohne 6000 Kacheln Das passiert bei Umbau und Sanierung der Stadthalle Göttingen Alles Wissenswerte zur Sanierung der Stadthalle Göttingen Von Britta Bielefeld

Kinder gestalten Bauzaun - Göttinger Stadthalle: So laufen die Bauarbeiten