Große Geschäfte öffnen: „Endlich wieder Leben in der Bude“

Die großen Kaufhäuser in Göttingen dürfen nun wieder ihr gesamtes Sortiment anbieten. Am Montag wurden die Corona-Regeln dahingehend gelockert. Die Unternehmer reagieren erleichtert. „Die Besucher haben scheinbar lange darauf gewartet, dass wir wieder öffnen dürfen“, sagt Silke Reimann. Die Filialleiterin von C&A in Göttingen berichtet, dass ihr Geschäft am ersten Tag der Wiedereröffnung nach der Corona-Zwangspause gut besucht worden sei. „Es wurde gut angenommen.“ Personal muss einige Ermahnungen aussprechen: Umfangreiche Maßnahmen seien zum Schutz vor Covid-19 getroffen worden, verrät Reimann. So gebe es eine Einlasskontrolle, maximal 380 Menschen dürfen sich gleichzeitig in der Filiale aufhalten. Umgetauschte Ware werde nicht wieder eingeräumt, zudem wurden einige Desinfektionsstände geschaffen. „Das Ordnungsamt war gleich da und hat unsere Maßnahmen für gut befunden“, sagt Reimann. Und auch kundenmäßig war am ersten Tag gleich wieder viel los: „Im Vergleich mit anderen Geschäften in unserem Distrikt war C&A gut besucht.“ Allerdings musste das Personal auch einige Ermahnungen aussprechen: Dies habe den Mund-Nasen-Schutz, alleine herumlaufende Kinder und nicht immer eingehaltenen Abstand betroffen. „Vielleicht lag es daran, weil die Kunden so lange auf das Shoppen verzichten mussten“, vermutet Reimann. Es könne aber auch damit zusammenhängen, dass der Gedanke, sich wieder im „normalen“ Alltag zu befinden, die Gefahr durch das Coronavirus überdecke. „Die Gründe kann ich nicht genau bestimmen“, sagt sie. Doch die Freude über den guten Start überwiegt. „Endlich wieder Leben in der Bude“: Frederike Breyer von Pro City ist der gleichen Meinung: „Wir sind froh, dass endlich wieder Leben in der Bude ist.“ Da es in Göttingen ein eher kleinteiliges Geschäftsleben gebe, hätten die neuen Lockerungen nur einige Geschäfte in der Innenstadt betroffen. Grundsätzlich hätten die Leute die Angebote der großen Einkaufsläden wieder angenommen – trotz des regnerischen und kalten Wetters am Montag. Die Kundenfrequenz und der Umsatz am ersten Tag habe ungefähr bei 60 bis 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gelegen, erläutert sie. Für die Unternehmen sei dies eine schwierige Situation, da die Fixkosten gleich geblieben oder sogar gestiegen seien. Die Geschäftsinhaber würden gewissenhaft darauf achten, dass die Kunden die Corona-Regeln befolgen. Es werde „penibel beobachtet“. „Das ist schon in ihrem eigenen Interesse“, sagt Breyer. Denn: „Einen erneuten Lockdown können wir uns nicht erlauben.“ Deshalb täten alle gut daran, sich an die Vorschriften zu halten, damit man bald zu einer „neuen, normalen Realität zurückkehren“ könne. Lesen Sie auch: Neustarts von Lokalen ankündigen: #supportyourlocal Von Tobias Christ

Handel atmet auf - Große Geschäfte öffnen: „Endlich wieder Leben in der Bude“