„Gute Schulen sind demokratische Schulen“, bilanzierte der Schulpädagoge Peter Fauser von der Universität in Jena am Ende seines Einstiegsreferates über eine offenkundig größer werdende Diskrepanz zwischen Demokratiepädagogik und Demokratiepolitik - geprägt durch erschreckende rechtsnationalistische Ausformungen in jüngster Zeit. Gelebte Demokratie und Teilhabe in der Gesellschaft ebenso wie in der Schule ist das zentrale Thema der dreitätigen Tagung in der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule, erklärte vorab Schulleiter Wolfgang Vogelsaenger.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Impulsvorträge und Workshops auch zur Arbeit mit Flüchtlingen, zu einem Reformstau in der gymnasialen Oberstufe und zum Einsatz von I-Pads im Unterricht. Parallel tagen Schüler aus acht Schulen in der IGS. Sie wollen ein Netzwerk aufbauen, um ihre Schulen im Erfahrungsaustausch weiter zu entwickeln. Organisiert wird die Tagung vom Schulverbund „Blick über den Zaun“ (BüZ). Er ist nach eigenen Angaben eines der ältesten Schulnetzwerke in Deutschland mit etwa 140 reformpädagogisch orientierten Schulen.
Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) appellierte an die teilnehmenden Lehrer, ihre Demokratiepädagogik unbeirrt weiterzuführen und zu entwickeln. Gerade mit Blick auf die bedenkliche politische und gesellschaftliche Entwicklung nach rechts machten gerade die vielen Solidaritätsprojekte an den Schulen für Flüchtlinge auch viel Mut.