Helfende Hände in der Corona-Pandemie: Bundeswehr unterstützt Seniorenheim Haus Am Park in Duderstadt

Um die Versorgung der Bewohner im Duderstädter Altenpflege- und Senioren-Wohnheim „Am Park“ sicherzustellen, hatte der Krisenstab des Landkreises im Zuge der Amtshilfe beim Kreisverbindungskommando Göttingen Unterstützung durch die Bundeswehr angefordert. Grund: Nicht nur 65 Bewohner, sondern auch 15 Mitarbeiter des Altenpflege- und Seniorenwohnheims hatten sich mit dem Corona-Virus infiziert. Seit Weihnachten nun sind zehn Soldatinnen und Soldaten des Panzergrenadierbatallions 33 voraussichtlich bis 4. Januar in der Einrichtung im Einsatz. Oberstleutnant Martin Franz, Beauftragter der Bundeswehr für zivil-militärische Zusammenarbeit (BeaBwZMZ) und Leiter des Kreisverbindungskommandos (KVK) Göttingen, erklärt, was es mit der Aktion „Helfende Hände“ der Bundeswehr auf sich hat, und welche Tätigkeiten die Soldaten im Zuge der Amtshilfe übernehmen. Unter dem Begriff „Helfende Hände“ werden Einsätze der Bundeswehr im Rahmen der Corona-Pandemie auf der Grundlage der Amtshilfe zusammengefasst, sagt Franz. Das könne also zum Beispiel „die Unterstützung der Gesundheitsämter durch Soldatinnen und Soldaten bei der Kontaktverfolgung, aber eben auch Einsätze wie den gerade laufenden“ im Haus „Am Park“ sein. Beratung und Unterstützung: „Im konkreten Fall hat das KVK Göttingen den Landkreis zu den Bundeswehrunterstützungsmöglichkeiten beraten und den Einsatz der ,Helfenden Hände’ in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und dem Landeskommando Niedersachsen organisiert“, so der Oberstleutnant weiter. Das Kreisverbindungskommando Göttingen ist eines von 49 KVK in Niedersachsen, zu deren Aufgaben die Unterstützung der Amts- und Katastrophenhilfe in den Landkreisen und kreisfreien Städten zählt. Die Kommandos sind den Angaben von Franz zufolge „mit ortsansässigen Reservistinnen und Reservisten besetzt und umfassen in der Soll-Stärke zehn Soldatinnen und Soldaten“. Das Göttinger KVK wurde 2006 in Dienst gestellt. „Als Verbindungselement zur Stadt Göttingen gibt es das KVK Göttingen Stadt“, erklärt Franz. Für den Einsatz im Duderstädter Altenheim „Am Park“ wurden zum ersten Weihnachtsfeiertag zehn Soldaten des Panzergrenadierbataillons 33 rekrutiert. „Das zur Panzerlehrbrigade 9 gehörende Panzergrenadierbataillon 33 ist im niedersächsischen Neustadt am Rübenberge stationiert“ und ist ein zum Heer gehörendes Kampftruppenbataillon, so Franz weiter. „Es steht für Einsätze und die Landes- und Bündnisverteidigung bereit.“ „Einfache Hilfstätigkeiten“: Im Altenheim übernehmen die Soldatinnen und Soldaten „unter Anleitung unterstützende einfache Hilfstätigkeiten“, berichtet der Oberstleutnant. Sie böten also „Helfende Hände“, „um das vorhandene Pflegepersonal von administrativen und infrastrukturellen Aufgaben zu entlasten“. Dazu könnten zum Beispiel Fahrdienste, Getränkeverteilung, Kontakte mit Angehörigen über Telefon oder das Vermitteln von Videoanrufen, Wäscherverteilung, Betten machen und anderes mehr gehören. Franz macht klar: „Die Soldaten übernehmen keine pflegerischen Tätigkeiten.“ „Die Soldatinnen und Soldaten unterstützen beim Betrieb der Einrichtung. Sie entlasten damit die Fachkräfte in den Einrichtungen, die sich auf Pflege und Betreuung der Bewohner konzentrieren. Das ist sehr wertvoll“, sagt der Sprecher des Landkreises Göttingen, Ulrich Lottmann, zur Amtshilfe im Zuge der „Helfenden Hände“ der Bundeswehr. Welche und wie viele Kräfte im Falle eines Amtshilfeersuchens zur Verfügung stünden, „ist die Entscheidung der Bundeswehr.“ Lesen Sie auch Bundeswehr unterstützt im Altenheim "Haus Am Park" in Duderstadt Corona im „Haus am Park“ in Duderstadt: 65 Bewohner und 15 Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet Ob die Bundeswehr bei Bedarf in Seniorenheimen oder Krankenhäusern beispielsweise auch Pflegekräfte unterstützten könnte, hängt nach Auskunft von Franz davon ab, „welchen Bedarf der Landkreis nachvollziehbar begründen und unter Berücksichtigung des Subsidiaritätsprinzips formulieren kann“. Es komme auf das konkrete Amtshilfeersuchen an, und die Entscheidung falle dann „auf der Ebene des Kommandos Territoriale Aufgaben (KTA) in Berlin“. In der Region sind im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie Bundeswehrsoldaten nicht nur im Duderstädter Altenpflege- und Senioren-Wohnheim „ Am Park“ im Einsatz. Oberstleutnant Martin Franz, Beauftragter der Bundeswehr für zivil-militärische Zusammenarbeit (BeaBwZMZ) und Leiter des Kreisverbindungskommandos (KVK) Göttingen: „Seit dem 23. April ist aufgrund eines Amtshilfeantrags der Interdisziplinären Notaufnahme ein mobiler Computertomograph in der Nähe der Notaufnahme des Universitätsklinikums Göttingen aufgestellt.“ Auch seien „Helfende Hände“ im Gesundheitsamt zur Kontaktnachverfolgung eingesetzt gewesen. „Diese Einsätze liegen im Verantwortungsbereich des KVK Göttingen Stadt“, so Franz. „Der Einsatz der zehn Soldaten im Duderstädter Altenpflegeheim ist der erste Einsatz auf der Grundlage eines Amtshilfeersuchens im Verantwortungsbereich des KVK Göttingen.“ Von Britta Eichner-Ramm