Keine Impfdrängler in Göttingen

In zahlreichen deutschen Kommunen ist gegen Impf-Prioritäten verstoßen worden. So war zuletzt bekannt geworden, dass neben politischen und kirchlichen Funktions- und Würdenträgern auch Führungsetagen von Krankenhäusern bereits Corona-Impfstoff erhalten hatten. In der Stadt Göttingen sei das definitiv nicht passiert, ist jetzt aus dem Neuen Rathaus zu hören. Die Dokumentation der Impfungen in den Göttinger Kliniken erfolge im Impfzentrum Siekhöhe, erklärt Verwaltungssprecher Dominik Kimyon auf Tageblatt-Anfrage. Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) zähle zu den wenigen Kliniken in Niedersachsen, die überhaupt vom Land Impfstoff zugewiesen bekommen habe. 150 Impfdosen seien von dort aus an das Evangelische Krankenhaus Weende (EKW) abgetreten worden. Und in beiden Häusern sei die Impfung regelkonform verlaufen. Lesen Sie auch Ärger über Corona-Impf-Drängler: Niedersachsen denkt über Strafen nach Impfdrängler: Ärzte verurteilen Klinikchefs, die gegen Corona geimpft sind „Alles Berechtigte“: „Nach unserer Kenntnis wurden weder bei der UMG noch beim EKW andere als nach der Priorität eins berechtigte Personen geimpft“, so Kimyon. Zu dieser Gruppe gehören ausschließlich Mitarbeitende in Notaufnahmen, auf Intensiv- und Covid-Stationen. Mit dem Impfstoff, den die Stadt Göttingen erhalten hat, seien darüber hinaus die Bewohner und das Personal in 13 Altenpflegeheimen, Mitarbeitende des Rettungsdienstes sowie an das Personal einer Dialysepraxis und einer onkologischen Praxis geimpft worden. „Alles Berechtigte nach Prio 1“, betont Kimyon. Dass diese Gruppe noch immer nicht umfassend versorgt werden konnte, liegt also an der anhaltenden Impfstoffknappheit, nicht an willkürlicher Priorisierung. Einen Missbrauch der städtischen Kontingente weist die Stadtverwaltung weit von sich. Von Markus Scharf