Das gelang: Die meisten in dem von einem stinkenden Uralt-Trecker angeführten Demonstrationszug waren deutlich unter zehn Jahre alt. Der Kei-Kindergarten begründete die Aktion mit der Beobachtung, dass viele ihrer Kinder das Atom-Thema „beschäftigt, zum Teil auch ängstigt und sie uns als Erwachsene anfragen“. Eine Sprecherin erläuterte zu Beginn der Demonstration denn auch kindgerecht, was bei der Tschernoby-Katastrophe im Jahr 1986 in der Ukraine geschah und wie sich die radioaktive Wolke auf das Leben auch in Deutschland auswirkte.
In einem symbolischen Akt steckten die jungen Teilnehmer vor dem Neuen Rathaus selbstgebastelte Windräder in ein Rasenstück. Danach zogen die etwa 150 Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter mit Bobby-Cars und Tret-Treckern durch die Innenstadt zum Alten Rathaus. Dort fand die kurze, von Trillerpfeifen begleitete Abschlusskundgebung, untermalt mit einigen Kinderliedern und Kerzen auf dem Gänselieselbrunnen, statt.
Auch im Eichsfeld gibt es Protest gegen die Atompolitik der Bundesregierung und die Castor-Transporte: Heute wollen sich Landwirte aus Seeburg und Umgebung mit acht Treckern samt Anhängern auf den Weg in Richtung Schachtanlage Asse und Wendland machen, um gegen die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke zu demonstrieren.