Landkreis Göttingen: Kuriose Dinge landen auch 2020 in den Fundbüros

Die Menschen verlieren die erstaunlichsten Dinge. Schlüssel oder Schirme, das versteht jeder. Aber einen Rollator? Eine Drohne? Ein Saxophon? Die Anzahl der Funde in diesem Jahr belaufe sich auf rund 1800 Gegenstände, erklärt Cordula Dankert, Sprecherin Göttinger Stadtverwaltung. Dazu gehörten wie alljährlich Brillen, Schmuck, Handys, Fahrräder, Bekleidung, Handschuhe, Mützen, Schals, Geldbörsen, Dokumente, Turnbeutel, Koffer, Rucksäcke, Taschen und sonstige elektrische Geräte. „Aktuell sind auch zwei Rollatoren unter den Fundstücken, die sich zur nächsten Versteigerung im Februar“ auf einen neuen Besitzer freuen. Auch ein Saxophon habe den Weg in das Göttinger Fundbüro gefunden, so Dankert. Vergessliche Musiker scheinen gar nicht selten zu sein, denn schon vor einigen Jahren war ein Saxophon abgeben worden, auch Gitarren landen immer mal wieder in den Fundbüros der Region. Die Mitarbeiter im Fundbüro prüften bei jeder Fundsache, ob ein Name vorhanden ist – zum Beispiel bei Geldbörsen. Sollte der Name „als wohnhaft in Göttingen“ registriert sein, würden die Mitarbeiter „unverzüglich“ Kontakt aufnehmen. Sollte die Person außerhalb Göttingens wohnen, würde die Fundsache an das entsprechende Bürger- oder Fundbüro der Kommune gesandt. Rund 80 Prozent der abgegebenen Dokumente finden in Göttingen den Weg zurück zu ihren Besitzern. 200 Fundstücke werden demnächst in Göttingen online versteigert: Wenn Fundsachen nach sechs Monaten nicht abgeholt werden, kann der Finder sie erwerben. Ist dies nicht der Fall, werden die Sachen versteigert. Die nächste Online-Versteigerung des Fundbüros in Göttingen findet am 25. Februar ab 20 Uhr statt. Es kämen gut 200 Fundstücke unter den Hammer, so Dankert. Mit einem Vorlauf von vier Wochen können die Fundgegenstände auf der Online-Plattform fundus.eu (nach kostenfreier Registrierung) angeschaut werden. Für Finder sei es wichtig zu wissen, dass „ein nicht angezeigter Fund (Wert über 10 Euro)“ eine Fundunterschlagung darstelle und rechtlich verfolgt werde könne. „Ein solcher Fall ist bisher allerdings nicht bekannt geworden“, sagt Dankert. Lesen Sie auch Göttinger Fundbüro versteigert Objekte Bei der Stadt Duderstadt wurden im Jahr 2020 insgesamt 40 Fundgegenstände abgegeben, teilt Bürgermeister Thorsten Feike (FDP) mit. Die Anzahl der angezeigten Funde sei damit im Verhältnis zu den vergangenen Jahren gesunken, 2019 waren es mit 77 Funden fast doppelt so viele. Dieses Jahr wurden am meisten Fahrräder abgegeben, danach kamen Handys, Geldbörsen und Kleidungsstücke. Nur zehn der 40 abgegebenen Funde konnten ihrem Eigentümer zurückgegeben werden. Bovender fanden eine Heckenschere: Auch im Flecken Bovenden haben die Bürger Gefundenes zum Fundbüro der Gemeinde gebracht, teilt Elke Vetter vom Bürgerservice Büro Flecken Bovenden mit. In Bovenden waren es vor allem Fahrräder, Schmuck und Schlüssel, die abgegeben wurden. Außerdem verwahrte das Fundbüro Bargeld, Geldbörsen, Handys, Brillen und eine Heckenschere. Wie die wohl verloren gegangen ist … In Hann.Münden wurden im Jahr 2020 vor allem Schlüsselbunde und Autoschlüssel abgegeben, so Julia Bytom, Pressesprecherin der Stadt Hann. Münden. Auf Platz zwei lägen Bargeld, Geldbörsen und Papiere. Ein Fund habe hier sogar 170 Euro betragen. Außerdem gaben Bürger eine Drohne, einen E-Scooter, Hörgeräte, ein Blutzuckermessgerät, eine Gitarre und einen Ring beim Fundbüro der Stadt ab. „E-Scooter, Gitarre und Drohne fanden wieder zurück zu ihren Besitzern“, so Bytom. Auf der Internetseite e-fund.eu lassen sich bundesweit Fundbüros und ihre Fundstücke aufrufen. Auch die Büros in Göttingen, Duderstadt und Hann. Münden. Von Stefanie Grolig / Christiane Böhm