Landkreis Göttingen: Standorte für Impfzentren vom Land bestätigt

Die Landesregierung hat die Vorschläge des Landkreises Göttingen für zwei Impfzentren im Kreisgebiet bestätigt. Für mehr als 200 000 Menschen im Kreisgebiet sollen die Einrichtungen bis zum 15. Dezember in den Sporthallen der Oberschule Herzberg sowie der BBS II Göttingen aufgebaut werden. Darin können sich Kreisbewohner freiwillig gegen das Corona-Virus impfen lassen. „Die beiden Standorte wurden nach einer intensiven Suche ausgewählt. Bei rund 40 Liegenschaften haben wir anhand der Grundrisse geprüft, ob sie die umfangreichen Vorgaben des Landes erfüllen, mehr als zehn Gebäude haben wir uns vor Ort angesehen. Letztlich erwiesen sich nur die jetzt ausgewählten Sporthallen als geeignet“, erklärt Kreisrätin Marlies Dornieden, Leiterin des Krisenstabes des Landkreises. Bei der Objektauswahl seien neben Platzangebot, Raumaufteilung, Sanitäranlagen, Internetanbindung, Zuwegung, Barrierefreiheit und Lagermöglichkeiten auch Aspekte wie Lüftung, Reinigung und Sicherheit zu beachten gewesen. Zudem müssten die Immobilien über Parkplätze, ÖPNV-Anbindung, Haltebereiche für Taxen und Behindertenparkplätze verfügen. Zentrale Lage erforderlich: Eine zentrale Lage, gute verkehrliche Erreichbarkeit aus unterschiedlichen Richtungen und eine sinnvolle Verteilung hinsichtlich der Bevölkerungszahl in den jeweiligen Einzugsbereichen hätten bei der Auswahl eine Rolle gespielt, so Dornieden weiter. Herzberg im östlichen Kreisgebiet und Göttingen im Westen des Landkreises erfüllten diese Anforderungen. Das Impfzentrum in Herzberg soll die Bevölkerung der Städte Duderstadt, Osterode, Herzberg, Bad Lauterberg und Bad Sachsa, der Samtgemeinden Gieboldehausen und Hattorf sowie der Gemeinden Bad Grund und Walkenried versorgen – in der Summe gut 105 000 Menschen. Das Impfzen-trum in Göttingen sei gut erreichbar für die Bevölkerung in Hann. Münden, Bovenden, Adelebsen, Rosdorf, Friedland, Gleichen und Staufenberg sowie der Samtgemeinden Radolfshausen und Dransfeld mit zusammen gut 101 000 Menschen. Die Stadt Göttingen werde ihre rund 120 000 Einwohner mit einem eigenen Impfzentrum versorgen. Der 15. Dezember als Stichtag für die Einsatzbereitschaft der Impfzentren wurde von der Bundesregierung vorgegeben. Dornieden erläutert die Vorgaben des Landes: „Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir durch Einsatzverfügung des Ministeriums für Inneres und Sport für die beiden Impfzentren jeweils einen Impfzug – mit Anmeldung, Regis-trierung, Arzt, vier Impfstellen, Sanitätsbereich und einer Beobachtungszone für Patienten nach der Impfung – vorzuhalten. Ergänzend sind jeweils pro Standort bis zur kommenden Woche zwei mobile Teams mit Arzt, impfbefähigter Person und einer Unterstützungskraft zu besetzen.“ Impfungen ab Januar: Wann mit den Impfungen begonnen werden kann, hänge allerdings von der Verfügbarkeit der Impfstoffe und der Reihenfolge bei den zu impfenden Personen ab. Wenn ein Impfstoff zugelassen sei, werde voraussichtlich zunächst sogenannten vulnerablen Personen in Alten- und Pflegeheimen durch mobile Impfteams eine Impfung ermöglicht. Der Start in den Impfzentren selbst werde voraussichtlich erst im Januar erfolgen, heiße es derzeit seitens der Landesregierung. Die Impfung werde ausschließlich auf freiwilliger Basis vorgenommen. Die Terminvergabe für die Impfungen in den Impfzentren beginnt laut Kreisverwaltung erst dann, wenn beim Land ausreichend Impfdosen gesichert zur Verfügung stünden. Informationen zum Ablauf der Terminvergabe und zur Impfung würden dann bereitgestellt, sichert die Landesregierung zu. „Es sind noch ganz viele Fragen offen, das macht auch den Aufbau der Impfzentren so komplex und herausfordernd“, sagt Dornieden. Mit der Bestätigung der Standorte könne die Verwaltung nun konzentriert und mit Hochdruck am Aufbau weiterarbeiten. „Wir wollen unseren Beitrag leisten, um termingerecht für unsere Kreisbevölkerung einsatzbereit zu sein.“ Von Katharina Klocke / R