Landkreis Göttingen: Vodafone und Telekom treiben 5G-Ausbau voran

Die Mobilfunknetzbetreiber Vodafone, Telekom und Telefónica treiben den deutschlandweiten Ausbau mit dem ultraschnellen 5G-Netz weiter voran – auch im Landkreis Göttingen. So haben Vodafone und Telekom bereits erste 5G-Masten in der Region installiert, weitere sollen folgen. Lesen Sie auch Funklöcher in Göttingen: Bis 2024 sollen Lücken im Mobilfunk geschlossen sein Knutbühren: Abgeschnitten von Göttingen - und glücklich damit Funklöcher im Kreis Göttingen: Unterwegs in einer Welt ohne Handy-Empfang Funkloch in Knutbühren: In der Wüste hatten wir besseren Empfang Wie Vodafone mitteilt, hat das Unternehmen seine ersten sieben 5G-Mobilfunkstationen im Kreis Göttingen in Betrieb genommen und damit das Ausbauprogramm gestartet. Die neuen Stationen mit den leistungsstarken Antennen in Bovenden, Göttingen (2x), Bad Sachsa, Bodensee, Duderstadt und Hann. Münden versorgen erste Bewohner der Orte mit der mobilen Breitbandtechnologie 5G. „Mittelfristiges Ziel des neuen Infrastrukturprogrammes ist es, möglichst die gesamte Bevölkerung in der Region an das 5G-Netz anzuschließen“, heißt es vonseiten des Kommunikationsunternehmens. Parallel zum Aufbau des 5G-Netzes erweitert Vodafone auch sein LTE- beziehungsweise 4G-Netz in der Region. Schneller Mobilfunkausbau geht weiter: Beim Projekt „5G für den Kreis Göttingen“ werde Vodafone zunächst die bereits vorhandene Mobilfunk-Infrastruktur weitgehend mit nutzen und seine 5G-Antennen, wo immer es möglich ist, zunächst an den 97 Mobilfunkstandorten im Landkreis anbringen – zum Beispiel an Masten, Aussichtstürmen, Kirchtürmen sowie auf den Dächern von öffentlichen Gebäuden (wie Rathäusern und Verwaltungssitzen) sowie Wohngebäuden. Dies geschehe Zug um Zug. „Die bestehenden Mobilfunkstandorte werden also aufgewertet, indem dort zusätzliche 5G-Technologie installiert wird“, schreibt der Kommunikationsriese. Bei 5G handelt es sich um eine neue Entwicklungsstufe im Mobilfunk. Sie wird vor allem die mobile Datenübertragung durch größere Kapazitäten innerhalb einer Mobilfunkzelle revolutionieren. Die Neuerung von 5G besteht jedoch nicht allein darin, dass Menschen zukünftig noch besser mobile Daten nutzen können, wie die Telekom auf ihrer Website mitteilt. 5G decke beim mobilen Datenverkehr alle Vorteile der mobilen Breitbandtechnologie LTE ab – das allerdings mit deutlich höherer Geschwindigkeit, schreibt auch der Kommunikationsriese Vodafone. Perspektivisch mache die Technologie Anwendungen wie zum Beispiel selbstfahrende Autos, die miteinander kommunizieren, möglich. Nachdem die Vernetzung von Menschen bereits weltweit Standard sei, folge nun der nächste Schritt in die Zukunft, führt die Telekom weiter aus. Immer größere Datenvolumen müssen über immer schnellere Datenübertragungen transportiert werden, die Kommunikation weitet sich auf Maschinen und Geräte aus. Diese vernetzen sich im Internet. Die 5G-Technologie biete dafür die Grundlage. Auch die Telekom ist im Landkreis Göttingen mit ihrem 5G-Netzausbau nicht untätig: 66 Standorte sorgen bereits für eine große Abdeckung mit der schnellen Datenverbindung. Mit 198 Antennen werden 19 Kommunen bereits versorgt, heißt es. Und in den nächsten Monaten kommen weitere hinzu: Vier Standorte werden über den Wettbewerb „Wir jagen Funklöcher“ mit dem schnellen Netz versorgt. Namentlich sind das Hetjershausen, Landolfshausen (Ortsteil Potzwenden), Krebeck (Ortsteil Renshausen) und Friedland (Ortsteil Lichtenhagen), teilt Unternehmenssprecherin Stefanie Halle mit. Auch das LTE-Netz wird erweitert: Parallel zum Aufbau des 5G-Netzes bauen die Kommunikationsunternehmen auch das LTE-Netz im Kreis Göttingen aus. Aktuell seien 90,2 Prozent der Bewohner im Landkreis Göttingen an das LTE-Netz von Vodafone angeschlossen, bis Mitte 2021 sollen im Kreis Göttingen noch zehn weitere LTE-Bauprojekte realisiert werden. Dabei werde an fünf bestehenden Mobilfunkstationen, nämlich in Bad Grund, Osterode, Duderstadt und Göttingen (2x) erstmals LTE-Technologie installiert. Zudem werde Vodafone an vier vorhandenen LTE-Standorten zusätzliche Antennen anbringen. Dies geschehe in Staufenberg und Göttingen (3x). Außerdem sei ein LTE-Neubaustandort in Friedland geplant. Ziel dieser zehn Bauprojekte sei es, LTE-Funklöcher zu schließen sowie die Geschwindigkeiten und Kapazitäten im Versorgungsgebiet zu erhöhen. Die Telekom möchte 16 neue LTE-Standorte erschließen: in Klein Lengden, Hann. Münden (5), Duderstadt, Göttingen (2), Rosdorf (2), Bovenden, Gleichen, Niemetal, Bilshausen und Mollenfelde. Wie die Bundesnetzagentur mitteilt, hat Telefónica mit Telekom und mit Vodafone jeweils ein Memorandum of Understanding abgeschlossen, wonach die Unternehmen beabsichtigen, in sogenannten grauen Flecken zu kooperieren. Die Mobilfunknetzbetreiber beabsichtigen bei der Versorgung grauer Flecken stärker miteinander zu kooperieren. Bei grauen Flecken handelt es sich in Abgrenzung zu den weißen Flecken um Gebiete, die bislang nur von einem Betreiber mit mobilem Breitband versorgt werden. Zunächst beabsichtigten nur Telekom und Vodafone in grauen Flecken zu kooperieren. Nach Intervention von Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur stehen jetzt drei Mobilfunknetzbetreiber – auch Telefónica – jeweils in Verhandlungen. Mit Blick auf eine bessere Breitbandversorgung der Bevölkerung seien die Aktivitäten der Mobilfunknetzbetreiber nachdrücklich zu unterstützen. Gleichzeitig sei dabei dem Regulierungsziel eines chancengleichen Wettbewerbs Rechnung zu tragen. Beim dritten Anbieter Telefónica konzentriere man ich zunächst auf Großstädte, bevor der 5G-Ausbau in die Fläche gehe, teilt das Unternehmen mit. Allerdings habe man im Jahr 2020 im Landkreis Göttingen insgesamt 49 4G-Anlagen in Betrieb genommen, die sich auf folgende Orte verteilen: Hann. Münden, Bad Lauterberg, Göttingen, Ebergötzen, Osterode, Hattorf, Herzberg, Gieboldehausen, Gleichen, Friedland, Bad Sachsa, Dransfeld, Duderstadt, Wieda sowie Zorge. Von Tobias Christ