Landkreis Göttingen: Wie hat sich die Zahl der Sterbefälle in den einzelnen Gemeinden entwickelt?

Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes sind im Januar in Deutschland 103 804 Menschen gestorben. Das waren 18 Prozent beziehungsweise 15 925 Menschen mehr als in den Jahren 2017 bis 2020 durchschnittlich im Januar gestorben waren. Ist diese Entwicklung auch in der Region zu beobachten? Im Standesamtsbezirk Göttingen lasse sich der vom Statistischen Bundesamt beschriebene Trend nicht erkennen, teilt die stellvertretende Pressesprecherin Cordula Dankert mit. Im Januar seien in Göttingen 211 Personen verstorben. Im Vorjahresmonat lag die Zahl mit 252 Zahlen darüber und auch 2019 sind im Januar mehr Menschen zu betrauern gewesen: Damals starben 280 Menschen in den ersten Wochen des Jahres. Im Januar 2018 seien dagegen nur 197 Personen verstorben. „Auch im Jahresvergleich wird der Trend in Göttingen nicht bestätigt. Im gesamten Jahr 2020 sind in Göttingen 2249 Personen verstorben, im Jahr 2019 dagegen 2357, im Jahr 2018 waren es 2331“, berichtet Dankert. Während die Zahl der Todesfälle im Januar noch deutlich über dem Wert der Vorjahre lag, ist der Anstieg nach Angaben des Statistischen Bundesamtes für die ersten Wochen des Februars weniger hoch. Während zu Monatsbeginn die Zahl der Verstorbenen noch in etwa drei Prozent höher lag als im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020, liege die Zahl jetzt im Durchschnitt. Im Zeitraum vom 8. bis 14. Februar sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Deutschland 20 468 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020. Durch ein neues Hochrechnungsverfahren, das das Statistische Bundesamt seit Kurzem einsetzt, können die ersten Sterbefallzahlen für Deutschland bereits nach etwa einer Woche veröffentlicht werden, heißt es in einer Mitteilung. In der Gemeinde Friedland gebe es bei den Sterbefällen keinen erkennbaren Trend, weder in die eine noch in die andere Richtung, sagt Martina Thies. Ebenso sieht es in der Gemeinde Rosdorf aus. Anstieg in Gieboldehausen – Rückgang in Adelebsen: Anders sieht es hingegen in der Samtgemeinde Gieboldehausen aus. Hier mussten im ersten Monat dieses Jahres 16 Sterbefälle beurkundet werden. Nach Angaben von Angela Fütterer waren es in den Vorjahren ansonsten im Durchschnitt 10,6 Sterbefälle, die dokumentiert wurden. „Die Anzahl der Sterbefälle liegt in diesem Jahr also deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2020“, sagt Fütterer. Ein anderes Bild zeichnet sich allerdings in Adelebsen ab. Während es hier von 2018 auf 2019 einen Anstieg von 20 Prozent bei den Gestorbenen gab, fiel der Wert von 2019 auf 2020 wieder genau um diese 20 Prozent. Lesen Sie auch Landkreis Göttingen: Wie werden Grabsteine entsorgt, wenn das Grab eingeebnet wird In der Gemeinde Gleichen gab es im Januar 2021 nach Angaben von Bürgermeister Manfred Kuhlmann (SPD) sechs Menschen, die gestorben sind. „Bisher haben wir keine Anzeichen auf vermehrte Sterbefälle. 2020 lag die Zahl etwas unter der Zahl von 2019“, teilt Kuhlmann weiter mit. Auch für Hann. Münden zeichnet sich kein Trend in die ein oder andere Richtung ab, sagt Verwaltungssprecherin Julia Bytom. 2019 mussten 28 Sterbefälle, im vergangenen Jahr 36 und Anfang dieses Jahres 32 Sterbefälle im Januar beurkundet werden. Somit würden die Zahlen sich im normalen Rahmen bewegen und es sei keine Übersterblichkeit festzustellen. „Die Anzahl der vom Standesamt Bovenden im Monat Januar beurkundeten Sterbefälle hat sich im Vergleich des Durchschnitts der Jahre 2016 bis 2020 zum Jahr 2021 von 15 auf 13 geringfügig verringert“, sagt Bürgermeister Thomas Brandes (SPD). In der Samtgemeinde Dransfeld hat sich die Anzahl der Menschen, die im ersten Monat des Jahres verstorben sind, von 19 im Vorjahr auf zehn in 2021 gesenkt. In Duderstadt gab es hingegen im Vergleich zum Vorjahr mit 51 Sterbefällen zehn mehr, die beurkundet werden mussten. In der Samtgemeinde Radolfshausen sei ein leichter Anstieg feststellbar. „Tatsächlich ist die statistische Einheit so klein, dass sich daraus keine Rückschlüsse ableiten lassen. Es können hier auch ganz normale Schwankungen eine Rolle spielen“, so Bürgermeister Arne Behre (SPD). Von Vera Wölk