Landkreis Göttingen: Wie werden Grabsteine entsorgt, wenn das Grab eingeebnet wird

Was passiert mit Grabsteinen, wenn Gräber eingeebnet werden? Diese Frage ist in den Friedhofsverordnungen der einzelnen Kommunen geregelt. Darin ist auch festgelegt, wer für die Entsorgung zuständig ist und welche Gebühren dafür gegebenenfalls anfallen. Im Gebiet der Stadt Göttingen sind nach Angaben von Verwaltungssprecher Dominik Kimyon auf den kommunalen Friedhöfen die Kosten für die Grabentfernung bereits in den Beisetzungsgebühren enthalten – zumindest dann, wenn sie nach Ablauf der Liegezeit erfolgen soll. „Eine vorzeitig gewünschte Einebnung ist kostenpflichtig“, sagt Kimyon. Die Einebnung nehme entweder die Stadt vor, oder aber die Angehörigen könnten einen Steinmetz beauftragen. Wenn vonseiten der Verwaltung die Einebnung vorgenommen werde, dann würden die Steine zentral auf dem Friedhof gesammelt, bevor sie zu einem Entsorgungsbetrieb transportiert werden. „Einebnungen waren einmal klassische Winterarbeit. Da die Böden immer seltener tragfähig gefroren sind und mit schwerem Gerät gearbeitet werden muss, wird teilweise eher bei trockenem Sommerwetter eingeebnet, da dann am wenigsten Flurschaden entsteht“, erklärt Kimyon. Auch in der Samtgemeinde Gieboldehausen werden die Gräber von der Samtgemeinde entfernt. Lediglich für bestehende Grabstätten, die vor der jetzt geltenden Friedhofsverordnung angelegt worden, haben Angehörige nach Angaben von Christina Kutzborski die Möglichkeit diese eigenständig zu entfernen. Lesen Sie auch So ist das Abschiednehmen trotz Corona möglich Gräber auf vier Duderstädter Friedhöfen sollen eingeebnet werden Die Steine werden, wenn die Angehörigen sie nicht zuvor geholt haben, von der beauftragten Firma entsorgt. In Adelebsen werden die Grabsteine auf den Bauschuttdeponien in Emmenhausen und Dransfeld entsorgt. Wer die Einebnung privat vornehmen möchte, der muss dies bei der Gemeindeverwaltung anmelden und alle Dinge restlos entfernen. Auch im Bereich der Gemeinde Rosdorf werden die Steine für die Entsorgung zur Deponie gebracht. Wenn Angehörige die Grabentfernung selbst vornehmen, dann müssen sie auch den Stein mit wegnehmen. Steine noch nie am Standort gelassen: „Die baulichen Anlagen, also die Grabsteine, Grabeinfassungen, eventuell Abdeckplatten und Fundamente, müssen vom Friedhof entfernt werden. Es ist noch nicht passiert, dass ein Grab nicht abgeräumt wurde, wenn wir Angehörige ausmachen können“, berichtet Arne Behre (SPD), Samtgemeindebürgermeister aus Radolfshausen. In der Gemeinde Friedland liegt die Entfernung der Grabstätten nach Angaben von Johann Schustek, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, bei den Angehörigen des Toten. „In der Vergangenheit hat noch kein Berechtigter den Grabstein am Standort belassen. Die überwiegende Zahl der Berechtigten beauftragt die Gemeinde mit den Einebnungsarbeiten. Sollte jemand privat einebnen, wird nach Abschluss der Arbeiten vor Ort kontrolliert“, erklärt Schustek. Auf den Friedhöfen der katholischen Kirche im Dekanat Untereichsfeld werden beispielsweise Container aufgestellt, in denen die Steine hineingegeben werden können. Angehörige in der Pflicht: In Duderstadt wird das Einebnen der Gräber auf den städtischen Friedhöfen von der Verwaltung übernommen. Ähnlich wie in Göttingen sind die Kosten dafür bereits im Entgelt beim Erwerb der Grabstätte enthalten. „Grabsteine, die von der Stadt abgeräumt werden, werden fachgerecht durch ein beauftragtes, zertifiziertes Unternehmen entsorgt. Dabei wird großen Wert darauf gelegt, dass persönliche Daten von den Grabsteinen entfernt werden“, berichtet Svenja Eckert von der Verwaltung. In Hann. Münden werden die entfernten Steine nach Angaben von Verwaltungssprecherin Julia Bytom kostenfrei von der Stadt gelagert. In der Gemeinde Gleichen gibt es fünf kommunale Friedhöfe. Hier sind Angehörige des Verstorbenen für die Entfernung der Gräber zuständig. „Wenn das nicht erfolgt, kann die Gemeinde nach drei Monaten die Grabmale auf Kosten der Nutzungsberechtigten entfernen lassen“, erklärt Bürgermeister Manfred Kuhlmann (SPD). Ähnlich sieht es auch im Bereich Bovenden aus. Die Grabstein-und Fundamentreste können hier nach Angaben von Bürgermeister Thomas Brandes an Sammelstellen auf dem Friedhof gelagert werden. Die Entsorgung übernehme dann die Gemeinde. Von Vera Wölk