Kaum war der Bericht online gestellt, meldeten sich die ersten Leser. Göttingen wird dort verulkt als „Stadt mit dem modernsten Parkleitsystem Deutschlands, der wunderschönsten nicht überdachten und nirgendwo hinführenden Pergola vorm Bahnhof und den vermutlich meisten Behindertenparkplätzen pro Einwohner in Europa.“ Die Stadt zeichne sich zudem aus durch „separate Busspuren mit eigenen Ampelanlagen, die zu 98 Prozent ohne den dazugehörigen Bus den Verkehr regeln“.
Mokant verwiesen wird auch auf den „Themenpark Großbaustelle am Beispiel Reinhäuser Landstraße mit dem geschickten Versuch, die paar Pendler, die noch in Göttingen arbeiten wollen, gleich vom Ortsschild wieder zu verscheuchen“. Auch die Bemühungen der Stadt, den Verkehrsfluss zu verbessern, erfahren wenig Wertschätzung. Es gebe nur „zwei illegale Möglichkeiten, in Gö eine grüne Ampel zu bekommen: Entweder man fährt 27 oder 85 Stundenkilometer – durchgehend.“
„Göttinger Rote Welle“
Gesetzestreuer zeigt sich ein Leser, der seine Zuschrift dem „Meisterstück“ der Stadt widmet, „der berühmten, in jahrelanger, aufreibender Feinarbeit entwickelten Göttinger Roten Welle“. Darin hätten sich „in letzter Zeit zwar leider einige Nachlässigkeiten eingeschlichen“, der verantwortliche Verkehrsplaner, „ein ausgewiesener Autohasser und Biker-Freund“, habe auch diese „mittlerweile schon wieder ausgemerzt“.
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Von Matthias Heinzel