Von dem schwedischen Zeichner Vilks stammen die Mohammed-Karikaturen, die im Jahr 2007 weltweit Proteste auslösten. Vilks hatte am Sonnabend an einer Diskussion über Meinungsfreiheit teilgenommen. Wie bereits am 7. Januar, als Mitglieder der Redaktion der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ in Paris von islamistischen Attentätern umgebracht wurden, richtete sich die tödliche Gewalt auch in Kopenhagen gegen Menschen, die demokratische Grundwerte verteidigen. Die Freiheit und Freizügigkeit von Satire wird massiv bedroht.
Tim Wolff: „Ein wenig dankbar sein“ |
Nach den Anschlägen von Paris war plötzlich praktisch jeder „Charlie“. Hat die „Titanic“ viele neue Freunde? Und wie sieht‘s mit neuen Abonnenten aus? Til Mette hat am Sonntag auf Facebook geäußert, dass die Anschläge von Kopenhagen unter seinen Kontakten in diesem sozialen Netzwerk kaum ein Thema seien und lakonisch die Frage „Empörungsmüdigkeit?“ gestellt. Haben Sie eine Erklärung dafür, dass die Attentate bedeutend weniger öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen als das vor wenigen Wochen nach dem Angriff auf „Charlie Hebdo“ der Fall war? Haben die Anschläge von Paris und Kopenhagen etwas an Ihrer Arbeit verändert? Tim Wolff ist Chefredakteur der „Titanic“: titanic-magazin.de |
Martin Sonntag: „Besucher wollen Karikaturen sehen“ |
Können Sie in einem Satz beschreiben, wo Satire ihre Grenzen hat? Würden Sie auf Karikaturen mit religionskritischem Inhalt verzichten? Haben sich die Ansprüche der Museumsbesucher seit dem Attentat von Paris verändert? Martin Sonntag ist Leiter der „Caricatura - Galerie für komische Kunst“ in Kassel: caricatura.de |
Achim Frenz: „Nein, wir verzichten nie“ |
Haben Sie eine Erklärung dafür, dass die Attentate bedeutend weniger öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen als das vor wenigen Wochen nach dem Angriff auf „Charlie Hebdo“ der Fall war? Können Sie in einem Satz beschreiben, wo die Satire ihre Grenzen hat? Würden Sie auf Karikaturen mit religionskritischem Inhalt verzichten? Haben sich die Ansprüche der Museumsbesucher seit dem Attentat von Paris verändert? Wie weit ist die geplante virtuelle Gemeinschaftsausstellung zu „Charlie Hebdo“ gediehen? Gibt es seit den Anschlägen von Paris und Kopenhagen konkret zu benennende Gefährdungslagen für ihr Haus? Achim Frenz ist Chef des Caricatura-Museums in Frankfurt/Main und Mitherausgeber der „Titanic“: caricatura-museum.de |
Gisela Vetter-Liebenow: „Die Frage ist nur, wer müde ist?“ |
Der Cartoonist Til Mette hat am Sonntag auf Facebook geäußert, dass die Anschläge von Kopenhagen unter seinen Kontakten in diesem sozialen Netzwerk kaum ein Thema seien und lakonisch die Frage „Empörungsmüdigkeit?“ gestellt. Haben Sie eine Erklärung dafür, dass die Attentate bedeutend weniger öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen als das vor wenigen Wochen nach dem Angriff auf „Charlie Hebo“ der Fall war? Können Sie in einem Satz beschreiben, wo Satire ihre Grenzen hat? Würden Sie auf Karikaturen mit religionskritischem Inhalt verzichten? Haben sich die Ansprüche der Museumsbesucher seit dem Attentat von Paris verändert? Wie weit ist die geplante virtuelle Gemeinschaftsausstellung zu „Charlie Hebdo“ gediehen? Gisela Vetter-Liebenow leitet das Haus „Wilhelm Busch. Deutsches Museum für Karikatur & Zeichenkunst“: karikatur-museum.de |
Info: Karikaturen aus „Charlie Hebdo“ |
Von den Stilmitteln Übertreibung und Humor lebt die Karikatur. Ihr Thema ist schon seit Jahrhunderten insbesondere der Machtmissbrauch von Politikern oder Kirchenführern. An die im Januar bei einem Anschlag getöteten Zeichner der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ soll ab Ende März eine Ausstellung mit ihren Arbeiten erinnern. An der Online-Ausstellung, die vom Wilhelm-Busch-Museum in Hannover initiiert wurde, beteiligen sich die Karikaturenmuseen in Kassel, Frankfurt, Krems und Basel. |