Das rund 3,4 Hektar große Gebiet, das nördlich der Dransfelder Straße, westlich der Autobahn und östlich von Groß Ellershausen gegenüber der Autobahnauffahrt zur A 7 liegt, soll nicht mehr länger für Ansiedlungen des Großhandels sowie des produzierenden Gewerbes, sondern des großflächigen Einzelhandels (mehr als 1200 Quadratmeter) ausgewiesen werden.
Der Grund: Der Eigentümer des Gebiets, ein großes Göttinger Immobilienunternehmen, steht offenbar in Verhandlungen mit einer international operierenden österreichischen Möbelhauskette mit rund 200 Niederlassungen. Diese plant, dort eine Filiale zu eröffnen.
Regelmäßige Anfragen
Von Seiten der Möbel-Branche herrsche eine starke Nachfrage, so Kristin Lorenz vom Baudezernat der Stadt: „Wir erhalten regelmäßig Anfragen von großen Unternehmen, die einen geeigneten Standort in Göttingen suchen.“ Für die Ansiedlung eines Möbelhauses spreche, dass dieses Kaufkraft aus dem Umland in die Leinestadt bringe.
Unrealistisch sei es, anzunehmen, ein Möbelhaus könne existieren, ohne Artikel wie Glas, Porzellan und Feinkeramik anzubieten, die auf der sogenannten „Göttinger Sortimentsliste“ stehen und deren Verkauf daher eigentlich den Innenstadtgeschäften vorbehalten sein soll. „Wir werden aber dafür sorgen, dass die Verkaufsflächen für diese Artikel verhältnismäßig klein ausfallen werden“, kündigte Lorenz an.
Im Ortsrat wurden Zweifel geäußert, ob Göttingen ein neues Einrichtungshaus brauche. „Mit Unger ist schon mal ein großes Möbelhaus in Göttingen gescheitert“, gab Wolfgang Thielbörger (FDP) zu bedenken. Bei der Abstimmung votierten allerdings außer Heike Ernst und Hans-Henning Eilert (beide CDU) alle Ortsratsmitglieder für die Änderung des Bebauungsplans.
Von Hauke Rudolph