Die ganz schweren Baugeräte sind inzwischen abgezogen, der Blick vom Carré bis zum Waageplatz ist frei. Derzeit wird die Fläche zwischen den beiden Häusern gepflastert, die auf die neue Brücke über den Leinekanal mündet.
17 der 20 Wohnungen sind inzwischen vergeben, die Büroflächen seien „vollvermietet“, sagt Sven Klingelhöfer, Sprecher des Investors Delta Bau aus Hannover. „Die Sparkasse Göttingen hat ihre Fläche im Mai übernommen und baut aktuell ihre Räumlichkeiten aus.
Ebenso hat der Mietvertrag eines Geschenkartikelladens begonnen. Hinsichtlich der noch vakanten Flächen wird mit Interessenten aus den Bereichen Friseur, Gastronomie, Floristik und Telekommunikation verhandelt“, berichtet er.
„Kann sich durchaus sehen lassen“
Delta Bau hofft, dass die Arbeiten Ende Juni abgeschlossen sind. Ein Termin für die offizielle Eröffnung werde derzeit mit der Stadt abgestimmt.
Beim gemeinsamen City-Treff von Pro City, dem Göttinger Kreisverband des Handelsverbandes und des Anzeigenblattes Blick am Montagabend lobte Oberbürgermeister Wolfgang Meyer (SPD) die Entwicklung auf dem zuletzt als Parkplatz genutzten Gelände: „Was dort entstanden ist, kann sich durchaus sehen lassen.“
Schwieriger gestaltet sich indes die Nachnutzung der benachbarten Stockleffmühle. Inzwischen ist das Gebäude komplett entkernt. Nur noch das Fachwerk steht. Jetzt sollen Denkmalschützer ermitteln, was und wieviel von der Mühle erhaltenswert ist.
Erst dann könne ein Nutzungskonzept erarbeitet werden. Noch gebe es keinen Investor, sagte Meyer am Montag. Er erneuerte seinen Wunsch für die künftige Nutzung: Gastronomie direkt am Wasser.
„Für einen Appel und ein Ei"
Ebenso ungeklärt ist die Zukunft des ehemaligen Gefängnisgebäudes. „Wir haben für dessen Nutzung noch keine konkrete Idee“, sagte Meyer am Montag.
Die Idee, das Haus als so genanntes Wissenshaus als Teil eines neukonzipierten Museumskonzeptes für das Städtische Museum und die Universitätssammlungen zu nutzen, habe sich zerschlagen.
Für diesen Zweck hatte die Stadt 2008 das seit 2007 ungenutzte Gebäude für weniger als 50 000 Euro vom Land gekauft. „Für einen Appel und ein Ei. Ein Schnäppchen“, sagte Meyer. Dass das Haus derzeit nicht genutzt werde und leer stehe, „ist nicht so schön, drückt die Stadt aber nicht", sagte Meyer.