Open Air Festival am KWP Göttingen: Am Sonnabend begeistern Paul Carrack und Nina Attal trotz Regen

Ein wenig Regen, rund 1000 Zuschauer und eine kleine Französin, die den Star des Abends ein wenig die Show stehlen konnte: So ist der Sonnabend des Musikfestivals im Göttinger Kaiser-Wilhelm-Park über die Bühne gegangen. Die Bildergalerie zu Tag 2: Das Publikum, das am zweiten Tag des Open-Air-Festivals mit den Shuttle-Bussen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad in den Kaiser-Wilhelm-Park (KWP) kam, war im Durchschnitt ein wenig älter, als die Besucher am Freitag. Statt Joris, den auch viele Kinder und Jugendliche begeistert feierten, stand am Sonnabend ein alter Haudegen der Musikbranche als Top Act auf der Bühne: Paul Carrack, der schon in den 80er Jahren mit seiner Band „Mike & The Mechanics“ Megahits wie „Silent Running“ sang. Carrack, der graubärtige Sänger mit Hut, und seine Band lieferten am Sonnabend perfekt gespielte Blues- und Rocksongs ab, und das Publikum genoss eine fehlerfreie Performance. „Guten Abend Göttingen”, begrüßte der Altmeister die Göttinger auf Deutsch und alle klatschten schon beim ersten Song freudig mit. Noch mehr Begeisterung unter den Zuschauern allerdings entfachte die kleine Französin Nina Attal. Sie eroberte mit ihrer Band die Göttinger mit wuchtigem Soul und Funk. „Hallo Göttingen”, begrüßte sie die Besucher und bedankte sich auf Englisch und Französisch für den warmen Empfang. Spätestens als die zierliche Powerfrau in ihrem blauen Glitzer-Outfit mit ihrer Gitarre eine Runde durch das Publikum und den Park zog, hatte sie alle auf ihrer Seite. „Das ist genau meine Musik, mit gefällte das Festival heute noch viel besser als gedacht”, sagt Besucher Christian Janzen, der Nina Attal strahlend Applaus spendet. „Göttingen! And now from the left to the right”, dirigiert Attal ihr Publikum dann von der Bühne herab und die KWP-Menge schwingt gute gelaunt im Takt der Musikerin nach rechts und wieder nach links. Ihre beiden farbigen Backgroundsängerinnen, die auch solo zu hören waren, verliehen den Songs eine weitere letzte Prise Soul - bevor gegen 22 Uhr der Regen einsetzte. Kurzer Regen gegen 22 Uhr: Die fleißigen Helfer verteilten Regencapes und die Gäste suchten Schutz unter ihren Schirmen, den Sonnenschirmen und Dächern der Verkaufsstände. Doch, wie von Moderator Christoph Huber angekündigt, dauerte der Regen nicht lange. Pünktlich zum Auftritt von Carrack hatten sich die Regenwolken verzogen und die Gäste konnten Schirme und Kapuzen wieder einpacken. Das Video zu Tag 2: Auch am Sonnabend herrschte wieder entspannte Stimmung unter den großen Bäumen im Park. Die Besucher genossen Bier, Bratwurst und Wein. „Besonders beliebt sind in diesem Jahr allerdings Aperol Spritz und Hugo”, sagte Petra Schilling-Asmuß, deren Familie für die Catering-Stände verantwortlich war. Bereits die erste Band des Abends unterhielt die nach und nach eintreffenden Besucher mit verspielten Indie-Rock. „Wave no Shore“ heißt die junge Göttinger Formation, die in der vergangenen Woche den Wettbewerb “Rock am Kauf Park” gewonnen hatte. „Ich finde die Band großartig, habe sie heute aber zum ersten mal gehört”, sagte Philipp Hilter, der mit Julia Fricke und Katharina Rehmett vor allem wegen dieser Musiker zum KWP gekommen sind. Kein Wunder, die Musiker habe sich erst vor etwa einem halben Jahr zusammen geschlossen. Mit Weltmusik unterhielten dann „On Air reloadet” die KW-Gäste. Die internationale Gruppe rund um den Göttinger Musiker Hans Kaul präsentierte Songs aus dem kurdischen, arabischen, und persischen Kulturkreis. “Halli-halal” hieß der erste Song. „Wie Halli-Hallo oder Halleluja”, sagte Kaul. Somit sei der Song auch allen, die Julia heißen, gewidmet. Die Gruppe, so erklärte es Moderator Huber, sei quasi „ein Abfallprojekt” des Göttinger Boat-People-Projektes und beschäftige sich mit geflüchteten Jugendlichen - und deren Musik. Das war Tag 1 im KWP: Open-Air-Festival im KWP mit Wolf:Gang eröffnet Von Britta Bielefeld

Zweiter Tag im KWP - Ein kleine Französin stiehlt allen die Show