Park im Göttinger Stadtwald heißt jetzt „Exotenoase“

Eine Parkanlage im Göttinger Stadtwald trägt nun einen neuen Namen: Die „Vogelparkwiese“ an der Bismarckstraße heißt nun „Exotenoase“. Die Mitarbeiter des Fachdienstes Stadtwald haben nach dem neuen Namen gesucht. Dafür riefen sie Bürger und Bürgerinnen im vergangenen Jahr auf, Ideen einzureichen. Zehn Vorschläge trafen bei ihnen ein. Die Gewinnerin des Wettbewerbs möchte anonym bleiben. Doch erhielt sie eine Überraschung: Zwei selbst geschnitzte Brettchen aus dem Holz einer Elsbeere im Stadtwald, wie Lena Dzeia, Chefin des Fachdienstes Stadtwald, erläutert. Der neue Name sei nur eine von mehreren Veränderungen für den Park: Ziel des Stadtforstamtes war es, den Park wieder flott zu machen, so Dzeia. Dafür musste zunächst ein passenderer Name her. Passender Name für die exotische Oase: „Wir haben uns für den Namen ,Exotenoase’ entschieden, weil er die beiden Aspekte miteinander verbindet, die den Park ausmachen“, so Dzeia. Die exotische Herkunft der Hölzer sei der eine Aspekt: In den 80er Jahren wurden in der Anlage rund 40 Bäume und Sträucher mit einer exotischen Herkunft gepflanzt. „Aus Afrika und Asien stammen sie unter anderem ursprünglich“, so Dzeia. Der Essigbaum, die sibirische Fichte und das Berg-Bastardindigo sind drei Hölzer, die dort entdeckt werden können. Eine Oase sei die Parkanlage, weil sie zum Verweilen einlädt, so Dzeia. „Hier kann man Energie tanken und in der Natur entspannen. Trotzdem befinden wir uns hier nahe der Stadt.“ Auf einigen Bänken könnten es sich die Besucher gemütlich machen, oder auf der Picknickdecke. Darüber hinaus können sie die exotischen Hölzer entdecken – dadurch, dass Dzeia mit ihrem Team in den vergangenen Monaten Holzpflöcke neben den Pflanzen platziert hat, wüssten die Besucher auch, um welches Gehölz es sich handelt. Auf den Pflöcken steht nämlich der Name eingraviert. Tafeln und Flyer informieren zum Park: Außerdem plant Dzeia mit ihrem Team weitere Veränderungen, um den Besuch des Parks noch attraktiver zu gestalten: An den Eingängen sollen Tafeln angebracht werden. Auf diesen soll zu dem Park informiert werden. Zudem arbeitet ihr Team derzeit an Flyern, die ebenfalls am Eingang für die Besucher bereitgestellt werden sollen. Lesen Sie auch: Kleiner Park: Göttinger „Vogelparkwiese“ wird wieder flott gemacht „Die Parkanlage wurde bisher von vielen Besuchern des Stadtwaldes übersehen“, sagt Dzeia. Es gab keine Hinweise und Informationen zu den Büschen und Bäumen. Zudem war ihr Team in der letzten Zeit damit beschäftigt, ordentlich Gras auf der Wiese zu mähen. „Das wollen wir auch weiterhin machen“, sagt sie. Damit die Wiese auch ein Lebensraum für Insekten sein kann, soll das Gras jedoch nicht vollständig kurz gemäht werden. „Der Weg zu den Hölzern soll frei sein, damit die Besucher diese erforschen können.“ „Wo sind die Vögel?“: Nicht zuletzt sorgte der Name „Vogelparkwiese“ für Verwirrung bei den Spaziergängern im Stadtwald. „Sie erwarteten Vögel hier – die es aber nicht gibt“, so Dzeia. Der Name „Vogelparkwiese” stamme daher, dass die Wiese an das ehemalige Vogelgehege des Parks angeschlossen war. Der Tierpark existiert allerdings heute nicht mehr. Besucher des Göttinger Stadtwaldes können sich an einigen Obstbäumen bedienen, die im Wald gepflanzt sind. Im November haben die Mitglieder des Projekts GöPflanzt eine großzügige Baumspende von knapp 4000 Euro dem Team des Stadtwaldes überreicht. Am Wildgehege am Kehr wurde unter anderem der Birnenbaum „Nordhäuser Winterforelle“ gepflanzt. „Das ist ein großartiger Beitrag zum Klimaschutz“, sagte Lena Dzeia damals, die Leiterin des Fachdienstes Stadtwald. Ein Teil der Bäume werde im Wildgehege selbst eingepflanzt und kommt damit dem Damwild, Vögeln und Insekten zugute. „Wenn die Bäume im Frühling blühen, sind sie außerdem ein schöner Anblick für die Spaziergängerinnen und Spaziergänger“, so die Oberförsterin der Stadt. Die übrigen Bäume würden so gepflanzt, dass Besucher sich zur Erntezeit am Obst bedienen können. Bloß eine andere Parkanlage gebe es im Stadtwald neben der „Exotenoase“, so Dzeia: die historische Anlage am „Molkengrund“ oberhalb der Schillerwiesen. Durch den Park-Charakter sei die „Exotenwiese“ daher besonders. Außerdem stünden die exotischen Hölzer in einem Kontrast zu den übrigen Bäumen und Büschen im Stadtwald. Bei diesen handelt es sich nämlich um heimische Laubhölzer, so Dzeia. Von Anja Semonjek