Sanierung des Städtischen Museums Göttingen: Drei Varianten stehen zur Wahl

Das Städtische Museum in Göttingen muss in den kommenden Jahren saniert werden. Der Grund: Die Bausubstanz weist schwere Schäden auf. Die Stadtverwaltung hat deshalb Konzeptentwürfe von drei Planungsbüros erstellen lassen, die nun vorliegen. Nun muss geklärt werden, welche Machbarkeitsstudie den Vorzug erhält. Wie es mit den Planungen weitergeht, wird am Dienstag, 19. Januar, 16.30 Uhr, im Kulturausschuss der Stadt Göttingen und am Donnerstag, 21. Januar, 16 Uhr, im Bauausschuss besprochen. Um die Sanierung kommt die Stadt nicht herum: Aufgrund des Alters der historischen Fachwerkgebäude, die den Museumskomplex ausmachen, weisen die Bauten mittlerweile schwere Schäden auf. Das bestätigt Museumsleiterin Andrea Rechenberg: „Die Gebäude sind schwer sanierungsbedürftig“, Baugutachten hätten vor Jahren schon unter anderem schweren Befall an den Trägern festgestellt. Dass der Standort am Ritterplan erhalten bleiben soll, hatte der Rat der Stadt im Juni 2018 beschlossen. Lesen Sie auch Städtisches Museum Göttingen: CDU wirft Verwaltung Verzögerungstaktik vor Städtisches Museum Göttingen: Geschichtsverein fordert Sanierung Virtuelle Streifzüge durch Museen und Galerien in Göttingen und der Region Um Posthalterei, Remise, Kapelle und den Hardenberger Hof in der Göttinger Innenstadt langfristig zu erhalten und als Museum weiter nutzen zu können, hat die Stadt auf Basis eines Schadensgutachtens aus dem Jahr 2009 eine Aktualisierung der erforderlichen Maßnahmen und Kosten für eine „rein statisch-konstruktive Sanierung von Remise Teil B und Hardenberger Hof ermittelt“, heißt es in der Beschlussvorlage. Für diesen Teil des Sanierungskonzepts seien Kosten in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro veranschlagt worden. Planungsbüros erstellen Varianten: An dieses Gutachten schließe die Machbarkeitsstudie für ein Sanierungs- und Nutzungskonzept direkt an, heißt es in der Beschlussvorlage weiter. Die Planungsbüros wurden damit beauftragt, folgende Themenbereiche zu berücksichtigen: Umsetzung der Anforderungen des Museumskonzeptes sowie daraus resultierender Raum- und Flächenvorgaben für einen in die Zukunft ausgerichteten Museumsbetrieb; Anordnung und Gestaltung des Eingangsbereiches; Herstellung der Barrierefreiheit; Einschätzung der Potenziale hinsichtlich einer energetischen Sanierung, Optimierung der Gebäude inklusive der Haustechnik und Benennung von empfohlenen Maßnahmen; bauliche Sanierung und Instandsetzung der Gebäude unter Berücksichtigung der denkmalschutzrechtlichen Vorgaben auf der Grundlage der vorliegenden Gutachten; Darstellung eines Kostenrahmens; Umsetzung eines umfassenden baulichen Brandschutzes. Das Ziel der Ausarbeitung war die Entwicklung von verschiedenen individuellen Lösungsszenarien für die vorgenannten Herausforderungen. Die Studien seien der Verwaltung im Dezember vorgestellt worden. „Sie bilden die Grundlage für die weitere strategische Entwicklung des Gebäudekomplexes Ritterplan und die Wiederaufnahme des Dialoges mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege zur Akquirierung und Inanspruchnahme von Fördermitteln und für eine sich anschließende Projektierung von Baumaßnahmen“, ist in der Beschlussvorlage festgehalten. Innerhalb der drei Lösungsszenarien lassen sich Gemeinsamkeiten ablesen, macht die Beschlussvorlage deutlich: So seien sämtliche Anforderungen an ein modernes Museum am Standort umsetzbar. Allerdings sei ein Neubau zur Realisierung des Raumprogrammes des Museumskonzeptes erforderlich. Dieser könne im „hofseitigen Bereich“ angesiedelt werden. Alle Konzepte seien vor dem Hintergrund des Denkmalschutzes grundsätzlich umsetzbar, heißt es weiter. Der bisherige Zugang von der Straße „Ritterplan“ könne erhalten bleiben. Ein Start- und Zwischenkolloquium sowie eine Endpräsentation soll unter Einbindung von Fachdienst Kultur, Leitung des Städtischen Museums und Unterer Denkmalschutzbehörde erfolgen. Nächster Schritt: Variantenanalyse: In einem nächsten Schritt will die Verwaltung die Studien analysieren. Ziel ist die Entwicklung einer Vorzugsvariante, in welcher gute und sinnvolle Aspekte und Ansätze aus den Lösungen herausgearbeitet werden sollen. Deshalb werde empfohlen, die Planungen zu konkretisieren und sich für eine Vorzugsvariante zu entscheiden. Im Frühjahr solle die Abstimmung mit dem Niedersächsischen Amt für Denkmalpflege erfolgen. Außerdem müssten Fördermittel beantragt werden, um die sukzessive Umsetzung des Projekts zu beschleunigen. Die Kosten der Museumssanierung veranschlagt die Stadtverwaltung mit elf bis 17 Millionen Euro. Für die weiteren Planungen bis 2022 würden etwa 200.000 Euro benötigt, die aber bereits zur Verfügung stünden. Von Tobias Christ