Schulen im Landkreis Göttingen: Eine Prognose zur Unterrichtsversorgung

Die Unterrichtsversorgung an den niedersächsischen Schulen ist in diesem Schuljahr voraussichtlich schlechter als 2019: Die prognostizierte Unterrichtsversorgung beträgt aktuell 98,18 Prozent, im Vorjahr waren es noch 99,63 Prozent. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. Im Landkreis Göttingen würden insbesondere Mängel an den Förderschulen deutlich. Die Datenerhebung der FDP prognostiziert bei den meisten Schulen in Stadt und Landkreis Göttingen eine Unterrichtsversorgung von rund 100 Prozent. Das heißt, es wird an den meisten Schulen voraussichtlich genügend Lehrer geben. Die größten Abweichungen gibt es bei den Förderschulen. In der Stadt Göttingen ist das unter anderem die Schule am Tannenberg erkennbar, deren Versorgung nur 90,4 Prozent der Prognose erreicht. Mangel an Förderschullehrern: Ähnlich sieht es bei der Heinrich Böll-Schule in Göttingen aus mit 91,4 Prozent, der Martin-Luther-King-Schule mit 93,9 Prozent sowie bei der Pestalozzi-Schule in Duderstadt mit einer prognostizierten Unterrichtsversorgung von 92 Prozent. „Bei dem Mangel an Förderschullehrern handelt es sich um ein bundesweites Problem“, sagt Bianca Trogisch, Pressesprecherin der Landesschulbehörde. Die Behörde bemühe sich, auf das Problem zu reagieren, so Trogisch. „Es sollen vermehrt Studienplätze für angehende Förderschullehrer ausgegeben werden und Kapazitäten geschaffen werden, um Lehrer im Beruf zu Förderschullehrern weiterzubilden.“ Im Landkreis Göttingen liegt die Versorgung zweier weiterer Schulen voraussichtlich unter 100 Prozent: Die Lehrerschaft der IGS Bovenden und der Gesamtschule Seeburg könnten mit je 95 Prozent zu dünn besetzt sein. In der Stadt Göttingen wird die Versorgung der katholischen Gesamtschule zudem mit 95,8 Prozent prognostiziert, als auch das Max Planck Gymnasium mit 94,7 Prozent. Lesen Sie auch: Unterrichtsversorgung: An allen Schulformen in Niedersachsen fehlen Lehrer Lehrkräfte aus Corona-Risikogruppen: So läuft es an den Göttinger Gesamtschulen Trotz Corona-Infektionen noch kein Lehrermangel an Göttinger Schulen Statistik ist noch nicht veröffentlicht: Trogisch weist darauf hin, dass die Daten eine Prognose zeigen würden und dementsprechend Schwankungen unterliegen. „Die Unterrichtsversorgung für das aktuelle Schuljahr wurde am 10. September in den Schulen erhoben und befindet sich noch in der abschließenden Prüfung“, sagt sie. Insgesamt gelte für den gesamten Landkreis Göttingen, dass Stellen erfahrungsgemäß problemlos besetzt werden können, ergänzt Trogisch. Im Gegensatz zu einigen anderen Regionen stünden ausreichend Bewerber zur Verfügung. „Die Schulen in Stadt und Landkreis – auch im Vergleich zu anderen Landkreisen – sind gut versorgt, so dass der Pflichtunterricht nach Stundentafel an allen Schulformen sowie die Verlässlichkeit an den Grundschulen überall gesichert sind.“ Versorgung weit über 100 Prozent: Eine Unterrichtsversorgung weit über 100 Prozent ist wiederum bei diesen Schulen zu erkennen: In der Gesamtschule Gerblingerode liegt sie voraussichtlich bei 110,7 Prozent, bei der Gesamtschule in Diemarden bei 113,8 Prozent und bei der Hauptschule Astrid Lindgren bei 111,5 Prozent. Besonders auffällig sieht die Prognose für die KGS in Göttingen aus: Bei 159,9 Prozent liege sie nach Angaben der FDP. „Das erklärt sich dadurch, dass die KGS sich auflösen wird, nur noch dieses und nächstes Schuljahr werden hier Schüler unterrichtet“, so Trogisch. Momentan würden die Schüler noch gemeinsam mit denen der IGS versorgt. Sie erreichen die Autorin per E-Mail an lokales@goettinger-tageblatt.de Von Anja Semonjek