Schutz vor Corona: Busfahrer in Göttingen durch Spuckschutzwände geschützt

Seit knapp zwei Monaten gelten mittlerweile auch im öffentlichen Personennahverkehr besondere Regeln, die den bestmöglichen Schutz vor dem Corona-Virus mit dem höchsten Maß an Service verbinden sollte. So reagieren auch die Göttinger Verkehrsbetriebe auf die jeweiligen Änderungen der Beschränkungen und Lockerungen beispielsweise mit der Anpassung des Fahrplans, der Sperrung des Fahrerbereichs und Auflagen für die Fahrgäste. Das tägliche GT/ET Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Göttingen täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Eine Änderung wird jetzt allerdings sukzessive zurückgenommen. Durften Fahrgäste seit Mitte März die Busse nur durch den hinteren Eingang betreten, soll es künftig wieder möglich sein, beim Fahrer einzusteigen. Sogenannte Spuckschutzwände machen es möglich. Diese werden derzeit im Bereich des Fahrersitzes installiert. „Die ersten 20 Busse sind bereits umgerüstet, täglich folgen weitere“, erklärt GöVB-Sprecherin Stephanie Gallinat-Mecke. Einstieg wieder vorn: Im Laufe der kommenden Wochen sollen alle 90 Busse auf den neuen Standard umgebaut sein. Der Grund für den schrittweisen Umbau liegt den Lieferzeiten der Wände, die für jeden Bustyp individuell angepasst sein müssten. Bis alle Fahrzeuge der GöVB umgerüstet seien, müssten sich die Fahrgäste an die bekannten Hinweisschilder halten, um den jeweils richtigen Eingang zu finden, so Gallinat-Mecke. Mit den neuen Sicherheitsmaßnahmen reagiert die GöVB auch auf die jetzt wieder steigenden Fahrgastzahlen. Die Öffnung der Schulen und weiterer Bereiche des Einzelhandels mache sich in den Bussen bemerkbar. Ab dem kommenden Montag, 18. Mai, besteht dann in den umgebauten Bussen auch wieder die Möglichkeit, einen Einzelfahrschein oder eine Tageskarte vor Ort beim Fahrer zu lösen. Für alle weiteren Fahrkarten stehe den Fahrgästen das Kundenzentrum sowie rund 20 Vorverkaufsstellen im Stadtgebiet zur Verfügung, heißt es in der aktuellen Mitteilung. Die GöVB weist noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass in den Bussen Fahrscheinpflicht gilt. „Wer auf der sicheren Seite sein will, kauft die Fahrkarte im Vorverkauf.“ Derzeit werden täglich Busse mit Schutzwänden vor der Fahrerkabine ausgestattet. Sobald eine größere Zahl umgerüstet... Posted by GöVB - Göttinger Verkehrsbetriebe on Tuesday, May 12, 2020 Vermehrt Kontrollen: Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Tage werde es in der Zukunft auch wieder vermehrt Kontrollen geben, kündigt Gallinat-Mecke an. Offenbar sei in der Corona-Zeit der Eindruck entstanden, dass es aufgrund der Abstandsregeln ohnehin keine Kontrollen geben könne, so die Firmensprecherin. Und tatsächlich hatte man vorübergehend auf den Einsatz von Kontrolleuren in den Bussen verzichtet. Aber bei sogenannten Standkontrollen an den Haltestellen habe man nun festgestellt, dass mittlerweile viele Fahrgäste ohne gültiges Ticket im Stadtgebiet unterwegs seien. Das soll sich durch die jetzt eingeführten Maßnahmen möglichst wieder ändern. Zumal es richtig teuer werden kann, sich die Fahrkarte für den Bus zu sparen: 60 Euro werden fällig, wenn man die Fahrt ohne Ticket antritt. Corona-Regeln gelten weiter: Gallinat-Mecke erinnert zudem an die weiterhin geltenden Regeln zum Schutz vor Corona. Obwohl die Busse wieder normal betreten werden können, gelten diese Sicherheitsregeln nach wie vor. Erst am 27. April hatte die niedersächsische Landesregierung das Tragen eines Mundschutzes in Bussen und Bahnen sowie an den Haltestellen als verbindlich vorgeschrieben. Außerdem müssten die Fahrgäste weiterhin den Abstand von 1,50 Meter zu ihren Mitfahrern einhalten. Der Abstand der Sitzreihen ist dabei nicht in allen Fahrzeugen ausreichend. Aber bisher sei die Rückmeldung der Fahrgäste auf die Corona-Maßnahmen überwiegend positiv gewesen, sagt Gallinat-Mecke. „Die meisten Fahrgäste haben Verständnis, dass wie unsere Fahrer schützen müssen.“ Und so ist sie optimistisch, dass auch die Spuckschutzwände akzeptiert werden. Die Göttinger Verkehrsbetriebe bieten seit einem Jahr den sogenannten Luftlinientarif an. Die Idee hinter dem zunächst zweijährigen Pilotprojekt ist die kilometergenaue Abrechnung der Fahrstrecke mithilfe einer eigens dafür entwickelten App. Diese bietet in Corona-Zeiten den zusätzlichen Vorteil, dass die Kunden der GöVB kontaktlos für ihre Fahrt bezahlen können. Dabei liegt der Preis nicht über dem sonstigen Pauschaltarif. Er setzt sich aus einer Grundpauschale und einem Kilometerpreis zusammen und ist gedeckelt, sodass keine Einzelfahrt teurer ist als maximal 2,20 Euro für Erwachsene und 1,10 Euro für Kinder. Mehr zum Thema: Corona – der Überblick Corona – Keine neuen Infektionen in Stadt und Landkreis Corona-Hilfsprogramm für Studierende Von Markus Scharf

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