Stadt Göttingen erhebt für April keine Kita-Gebühren

„Für den Monat April 2020 wird die Stadt Göttingen keine Elternbeiträge für den Besuch der städtischen Kitas erheben. Auch wird darauf verzichtet, dass die Erziehungsberechtigten, die die derzeit organisierte Notbetreuung in den städtischen Einrichtungen für ihre Kinder in Anspruch genommen haben bzw. weiterhin nehmen, dafür ein Entgelt entrichten. Grund ist, dass bislang nur für wenige Krippenkinder die Notbetreuung genutzt wurde. Für eine gerechte Abrechnung hätte außerdem die tägliche Nutzung der Notbetreuung ermittelt und berechnet werden müssen. Es hat sich aber gezeigt, dass die Zahl der täglich betreuten Kinder stark variiert. Die Notbetreuung wird also nicht über einen längeren Zeitraum, sondern nur bei tatsächlichem Bedarf in Anspruch genommen“, teilt der Verwaltungssprecher der Stadt Göttingen Dominik Kimyon auf Anfrage mit. SPD befürwortet Aussetzung: Seit dem 16. März sind die Kindertagesstätten der Stadt Göttingen geschlossen. Die SPD -Ratsfraktion und der Stadtverband der SPD befürworten das Aussetzen der Elternbeiträge für den Besuch der Kitas ausdrücklich, wie Tom Wedrins von der SPD-Ratsfraktion und Insa Wiethaup vom SPD-Stadtverband erläutern. „Hier hat die Jugendverwaltung schnell reagiert, nicht alle Eltern aber hat die Information erreicht, dass damit nun keine Beiträge während der Corona-Krise mehr anfallen“, berichten Wiethaup und Wedrins. Um alle Eltern auf den gleichen Informationsstand zu bringen, fordern sie die Stadt Göttingen dazu auf, die Betroffenen mit einem entsprechenden Schreiben davon in Kenntnis zu setzen. Einzug so schnell wie möglich stoppen: Wenn es nach den Vorstellungen von Ratsfraktion und Stadtverband ginge, dann solle der Einzug der Beiträge so schnell wie möglich gestoppt werden und nicht erst in den kommenden Monaten verrechnet werden. Darum wird die SPD die Jugendverwaltung bitten. „Die ersten erhalten Kurzarbeitergeld, die Geldbeutel in den Familien werden knapper, deshalb zählt jeder Cent in der Familienkasse“, erläutern Wedrins und Wiethaup. Die Forderungen von Stadtverband und Fraktion gehen aber noch darüber hinaus. Auch für die Eltern, die in systemrelevanten Berufen arbeiten und deshalb gezwungen seien, die Notbetreuung zu nutzen, sollen die Gebühren ihrer Auffassung nach ausgesetzt werden. Dies solle wenigstens eine kleine Anerkennung für diejenigen sein, die sich für die Gesellschaft einsetzen und zum Teil schweren Herzens ihre Kinder zur Betreuung abgeben müssten. Die SPD möchte diese Regelung für alle Kitas in Göttingen erwirken. Dazu müsse die Stadt umgehend mit den freien Trägern in Göttingen Lösungen finden, heißt es von Partei-Seite. „Wir haben diese Anliegen der Jugendverwaltung schriftlich mitgeteilt und bitten um Umsetzung, bzw. darum, dass die Verwaltung entsprechende Beschlüsse erwirkt, so wie es z.B. im Flecken Bovenden bereits umgesetzt wurde“, erklären Wedrins und Wiethaup abschließend. Lesen Sie auch: Kitagebühren in Kommunenwerden ausgesetzt: https://www.goettinger-tageblatt.de/Thema/Specials/Thema-des-Tages/Elternbeitraege-werden-fuer-April-ausgesetzt Von Vicki Schwarze

Corona-Krise - Stadt Göttingen erhebt für April keine Kita-Gebühren