Stadt Göttingen startet Bürgerbefragung: Neue Rad-Route im Cheltenhampark

Die Verwaltung der Stadt Göttingen möchte die Route für einen Radweg über den Schildweg und den Cheltenhampark neu planen. Zu der neuen Strecke, die Nutzungskonflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern im Park minimieren soll, können alle Einwohner noch bis Sonntag, 17. Januar, in einer Online-Befragung Stellung nehmen und Anregungen geben. Die Stadt Göttingen schreibt darüber hinaus Anwohner des Schildwegs direkt an, um das Vorhaben zu erläutern und zur Bürgerbeteiligung aufzurufen. Schilder im Park fordern die Passanten ebenfalls auf, sich an den Planungen mit Ideen zu beteiligen. Der Fachdienst Grünflächen plant die Neugestaltung der zusammenhängenden Grünflächenareale Cheltenhampark, Albanifriedhof und Stadthallengarten. Im Zuge dessen sollen auch die Verkehrsströme neu geordnet werden. Für die Umgestaltung des Parks erhält die Stadt Göttingen drei Millionen Euro Bundesförderung. Das Geld stammt aus dem neu aufgelegten Förderprogramm „Modellprojekte zur Klimaanpassung und Modernisierung in urbanen Räumen“ des Bundesinnenministeriums. Gemeinsam hatten sich der vor Kurzem überraschend verstorbene Göttinger SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Oppermann und der CDU-Bundestagsabgeordnete Fritz Güntzler in Berlin für den Antrag aus Göttingen eingesetzt. Einheitliche Streckenführung: Mit der Aufnahme in das Bundesprogramm ist die Voraussetzung geschaffen, die Wege für Fußgänger und Radfahrer im Bereich Cheltenhampark, Schildweg und Albaniplatz neu zu ordnen. Die Planungen sind auch Teil des Radverkehrsentwicklungsplanes (RVEP). Ziel der Stadt sei es, eine zusammenhängend gut befahrbare Route auf der Ostseite der Innenstadt zu entwickeln, heißt es in einer Stellungnahme der Stadtverwaltung. Die Strecke zwischen Bühlstraße und Hiroshimaplatz, im Radverkehrsentwicklungsplan „Ostumfahrung“ der Innenstadt genannt, werde von vielen Radfahrern benutzt. Im südlichen Streckenbereich werde der Radverkehr derzeit je nach Fahrtrichtung über unterschiedliche Routen geführt – das solle sich ändern und einheitlich werden. Lesen Sie auch Cheltenhampark Göttingen: Bund fördert Umgestaltung mit drei Millionen Euro Grünflächen und Klimaschutz in Göttingen: So sehen Pläne für Cheltenhampark und Wall aus Mittelfristig keine Parkplätze auf dem Albaniplatz in Göttingen: Facebook-Nutzer diskutieren kontrovers Albaniplatz: Entscheidung in der Parkplatz-Frage. SPD und Grüne im Rat Göttingen setzen sich durch Für den Radverkehr ist der Cheltenhampark aktuell in nördlicher Fahrtrichtung freigegeben, nicht aber in südlicher Richtung. Wer den Park mit dem Rad oder zu Fuß durchquert, habe für diese Regelung meist kein Verständnis, heißt es in der Vorlage des Fachdienstes Stadt- und Verkehrsplanung. Häufig werde das Durchfahrtsverbot auch schlicht missachtet. Das führe immer wieder zu Konflikten. Bei Variante 1 wäre der Cheltenhampark den Fußgängern vorbehalten: Daher soll nun eine Route für beide Richtungen entstehen: Eine Planungsvariante sieht vor, dass der Radverkehr Richtung Norden künftig ebenso wie der in Richtung Süden über den Schildweg geführt wird. Dafür soll vor der Bonifatiusschule II ein neuer Radfahrstreifen entstehen, ebenso wie auf dem Schildweg in Richtung Calsowstraße entgegen der Einbahnstraße. Der südliche Cheltenhampark wäre dann allein frei für Fußgänger. In der zweiten Variante bliebe die Verkehrsregelung im Schildweg wie gehabt. Und im Cheltenhampark würde ein mindestens 5,50 Meter breiter Geh- und Radweg angelegt werden, vom Albaniplatz im Norden bis zum Kindergarten im Süden. Der Gehweg benötigt nach gesetzlicher Vorgabe eine Breite von mindestens 2,50 Metern, der Radweg mindestens drei Meter. Er ist dann in beide Richtungen befahrbar. Beide Varianten wurden im November auch dem Bauausschuss vorgestellt. Weitere Informationen zu den Planungen gibt es online unter www.goettingen.de/aktuelles. Die Online-Beteiligung ist unter www.goettingen.de/rathaus/beteiligung/stadtentwicklung zu finden. Von Christiane Böhm