Stadt Göttingen stellt bis Ende März drei neue Blitzer auf

Drei neue Blitzer werden im Verlauf dieses Jahres in Göttingen aufgestellt. So müssen Autofahrer zukünftig auf der Bürgerstraße am Abzweig Wiesenstraße in beiden Richtungen sowie stadtauswärts auf der Groner Landstraße, Ecke Königsstieg, besonders aufpassen. Erfasst werden an diesen Stellen dann sowohl Geschwindigkeits- als auch Rotlichtverstöße. Ende März sollen die Messanlagen errichtet werden, teilt Göttingens Stadtsprecher Dominik Kimyon mit. Die neuen stationären Blitzer sollen nach Abstimmung mit der Polizei an diesen Standorten aufgestellt werden, „weil dort Gefahrenschwerpunkte vorliegen“, so Kimyon. So liege die Abzweigung an der Bürgerstraße im Einzugsgebiet mehrerer Schulen wie des Felix-Klein-Gymnasiums und dessen Außenstelle in der ehemaligen Jahnschule. Um die Schüler bei der Überquerung der vierspurigen Hauptstraße zu schützen, soll dort zukünftig in beiden Fahrtrichtungen geblitzt werden. Blitzer an neuralgischen Punkten aufgestellt: Dass die vorhandenen stationären Blitzer in Göttingen an neuralgischen Punkten aufgestellt worden sind, zeigt die Blitzerstatistik des Jahres 2019 deutlich. So registrierte die Stadt insgesamt 2030 Rotlichtverstöße. Von den Fahrern, die bei Rot über die Ampel brausten, mussten 829 mindestens für einen Monat ihren Führerschein abgeben. Auch die Zahl der Geschwindigkeitsüberschreitungen ist hoch. Der Stadtordnungsdienst stellte im Vorjahr mit mobilen Messungen, beispielsweise mit Handlasern, 10 359 Verstöße fest. 21 445 Verkehrssünder spürte der sogenannte Enforcement Trailer auf. Der beräderte Geschwindigkeitsmesser in Form eines Anhängers wird vom Stadtordnungsdienst in Absprache mit der Polizei aufgestellt. Die Auswahl der Einsatzorte werde laut Kimyon durch erhöhtes Unfallaufkommen oder „vorliegende Erkenntnisse über Gefahrenträchtigkeit“ begründet. Häufig werde die Stadt von Anwohnern auf Gefahrensituationen hingewiesen und um Stationierung des Blitzers gebeten. Anstatt einen Verkehrspunkt kontinuierlich zu überwachen, setzen die Mitarbeiter auf die Fläche: Der unscheinbare, graue Kasten bleibt meist nur 14 Tage an einem Einsatzort. „Erzieherische Wirkung“: Die Messung mit dem mobilen Blitzer soll eine erzieherische Wirkung haben: „Wir wollen die Bürger für achtsames Fahren sensibilisieren, Geschwindigkeitsbegrenzungen sind kein schmückendes Beiwerk, sondern weisen häufig auf Gefahrenstellen hin“, so der Stadtsprecher. Aufgestellt werde der Blitzer nicht, um die Haushaltskassen zu füllen, ein Bußgeld könne aber durchaus dazu bewegen, das eigene Fahrverhalten zu überdenken. Die meisten Verstöße stellte das Im Rinschenrott positionierte Gerät fest. Obwohl der Blitzer wegen der Baustelle auf Höhe der Kläranlage nur bis Mitte Juli in Betrieb war, wurden 7260 Fotos an Geschwindigkeitssünder verschickt. „Das scheint ein Bereich zu sein, in dem die Leute gerne schnell fahren“, sagt Kimyon. Warum, könne er sich nicht erklären: Mit mehreren Schildern werde dort eine Temporeduzierung verlangt, auch die Ampelanlage sei gut zu erkennen. Rekordeinnahmen von 2,1 Millionen Euro: Die Messanlage auf der B27 an der Lutter registrierte in Richtung Autobahn 5612 Verstöße, in Gegenrichtung waren es lediglich 945. Seit Jahren in der Statistik vorn dabei sind die Geräte an der Steinmetzkurve (2539 Verstöße) und am Roringer Berg (1587). Der Blitzer am Kaufpark dokumentierte 1182 zu schnelle Fahrer, der in Groß Ellershausen 604. Insgesamt wurden 51 835 Tempoüberschreitungen protokolliert und Rekordeinnahmen von 2,1 Millionen Euro durch Verwarn- und Bußgelder generiert. Nicht nur durch stationäre oder mobile Blitzer der Stadt Göttingen werden die Autofahrer kontrolliert, auch die Einsatz- und Streifendienste der Polizeiinspektion Göttingen haben die Möglichkeit, mit dem Handlaser zu messen. Der Autobahnpolizei steht für Geschwindigkeitsmessungen ein „ziviles Fahrzeug“ mit dem „Police-Pilot-System“ zur Verfügung, erklärt Polizeisprecherin Jasmin Kaatz. Eine feste Richtlinie, wo gemessen werde, existiere nicht, vorzugsweise würde an Unfallschwerpunkten das Tempo überprüft. „Die Frage, ob Geschwindigkeitsmessungen nachhaltig oder positiv sind, wird sehr eindeutig von den bekannten Messstellen Steinmetzkurve und Werratalbrücke beantwortet“, so Kaatz. Dort seien die Unfälle „praktisch weggemessen“ worden. Messungen, die nur sporadisch durchgeführt würden, hätten zwar nicht den gleichen „durchschlagenden Erfolg“, würden aber nach Einschätzung der Polizei die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer an diesen Orten erhöhen. Daraus dürfe geschlossen werden, dass „Verkehrsaufklärung über das Portemonnaie“ eine signifikante Wirkung zeige. Hier gibt es eine Übersicht der mobilen Blitzer in Göttingen und der Region. Lesen Sie auch: Blitzer-Panne: Landkreis Northeim räumt Fehler bei Geschwindigkeitsmessung ein Radarfalle blitzt alle – egal, ob zu schnell oder zu langsam Von Tobias Christ und Ruben Schaar

Blitzerstatistik 2019 - Stadt Göttingen stellt bis Ende März drei neue Blitzer auf