Städtisches Museum Göttingen: Kulturausschuss stimmt für neue Sanierungspläne

Was wird aus dem Städtischen Museum am Ritterplan? Diese Frage debattieren Politik und Verwaltung seit Jahren. Die Sanierung kostet Millionen. In der Sitzung des Kulturausschusses haben die Mitglieder nun einstimmig einer Lösung zugestimmt. Und die sieht so aus: Die Verwaltung erstellt einen Vorschlag, wie saniert und ausgebaut werden soll – basierend auf unterschiedlichen Entwürfen dreier Planungsbüros. Dieser Verwaltungsvorschlag soll aufzeigen, wie das Museum umgebaut und modernisiert werden kann. Dann sollen mit diesem Entwurf Fördergelder beantragt werden. Broistedt: „Ein großer Schritt“: Kulturdezernentin Petra Broistedt (SPD) sagte, dass man nun „einen großen Schritt weiter gekommen“ sei. Denn die Verwaltung hatte zuvor drei Entwürfe für den Umbau bei drei Architekturbüros in Auftrag gegeben – und mit je 25.000 Euro honoriert. „Dafür haben wir jetzt die Urheberrechte an den Plänen”, sagte Broistedt. Aus den drei unterschiedlichen Architektur-Konzepten könne sich die Verwaltung nun jeweils die besten Komponenten heraussuchen und „mixen”, sagte Broistedt. Die Studien erstellten drei Planungsbüros, nämlich „Büro punkt4” aus Kassel, „Büro Space4” aus Stuttgart und „Büro Schwieger” aus Göttingen. Deren Studien wurden der Verwaltung im Dezember vorgestellt. „Sie bilden die Grundlage für die weitere strategische Entwicklung des Gebäudekomplexes Ritterplan und die Wiederaufnahme des Dialoges mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, zur Akquirierung und Inanspruchnahme von Fördermitteln und für eine sich anschließende Projektierung von Baumaßnahmen”, so die Verwaltung. Drei Entwürfe mit Ideen fürs Museum: Alle drei Entwürfe sehen einen Anbau im Hof des Museum vor, alle Entwürfe berücksichtigen den Denkmalschutz und erhalten den bisherigen Zugang von der Straße „Ritterplan“ aus. Darüber hinaus enthalten sie Ideen wie beispielsweise eine Art Kapelle, ein Patio im Innenhof, einen multifunktionalen Anbau mit viel Glas oder einem filigranen Anbau. Nun will die Verwaltung die Architektur-Studien analysieren und daraus eine sogenannte Vorzugsvariante erstellen, in der „gute und sinnvolle Aspekte und Ansätze aus den Lösungen herausgearbeitet werden sollen”. Lesen Sie auch Sanierung des Städtischen Museums Göttingen: Drei Varianten stehen zur Wahl Sanierung des Göttinger Stadtmuseums: Entwürfe setzen auf Kapellenöffnung Immobilien im Besitz der Stadt: Das sind Göttingens größte Baustellen Göttingen: Disput um das Städtische Museum – CDU befürchtet Auslagerung Hans-Otto Arnold von der CDU sagte, dass man die drei Entwürfe in seiner Partei „positiv” aufgenommen habe. Alle drei Entwürfe hätten „bemerkenswerte Elemente” und es sei „reizvoll”, daraus ein neues Konzept zu erstellen. „Ich persönlich habe Sympathien für den Schwieger-Entwurf”, sagte der CDU-Mann. Dieser sei auch der preiswerteste. Gemäß der Verwaltungsvorlage liegt der „Kostenhorizont der Varianten im Rahmen von etwa 11 bis 17 Millionen brutto“. Der voraussichtliche Kostenrahmen für die Beauftragung von weiteren Planungen wird mit jeweils 200.000 Euro für die Jahre 2021 und 2022 angegeben. Die neue Vorzugsvariante, so erklärte es Margarita Gebehenne von der Bauverwaltung, soll der Politik noch vor der Sommerpause vorgelegt werden. „Wir können uns jetzt die Rosinen aus den drei Entwürfen herauspicken”, sagte sie. Bis zum 24. Mai wird im Städtischen Museum Göttingen eine Sonderausstellung gezeigt. Derzeit ist das Museum wegen des Corona-Lockdowns allerdings geschlossen. „Händel_Göttingen_1920“ heißt die Schau. Nach der Wiederöffnung, so teilt das Museum mit, können sich aber immer noch nur wenige Personen zeitgleich im Museum aufhalten, auch Führungen können nicht angeboten werden. Eine Verlängerung biete daher mehr Göttingern die Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen. Die Zweisprachigkeit Deutsch/ Englisch in der Ausstellung und der eignes für die Ausstellung produzierte Film, seien ein Angebot für das internationale Publikum der Festspiele. Diesem soll nun auch die Möglichkeit gegeben werden die Präsentation zu sehen. Das digitale Angebot finden Sie unter: haendelgoe1920.de Thomas Harms (Grüne) sagte, dass es „nach einer Dekade des Stillstands” nun endlich voran gehe. „Das freut uns sehr”, sagte er. Das Städtische Museum habe ja zwischenzeitlich quasi zur Disposition gestanden. „Für uns ist es unaufgebbar”, so Harms. Wenn es modernisiert sei, dann werde es die Stadtgesellschaft wieder bereichern. Auch Thorben Siepmann von der FDP sagte: „Wir freuen uns, dass es jetzt vorangeht.” Für die SPD begrüßte Ausschussvorsitzender Frank-Peter Arndt den Vorschlag. Von Britta Bielefeld