Vorausgegangen war ein Gespräch von Mitgliedern der Bürgerinitiative mit Vertretern der Verwaltung und Ratspolitikern.
Darin verwies die Bürgerinitiative auf ein Klimagutachten aus dem Jahr 1995 für das gesamte Stadtgebiet. Nach dessen Kernaussagen hätte das Areal niemals als Industriegebiet ausgewiesen dürfen, argumentiert die Initiative. Damit sei der jetzige Bebauungsplan nichtig. Das Planungsgebiet hätte bestenfalls als Gewerbegebiet ausgewiesen werden können. Das wollen die Ratspolitiker jetzt prüfen.
Vor knapp einem Jahr hatte der Northeimer Stadtrat die Veränderungssperre erlassen, weil die Politiker geklärt haben wollten, ob neue Gebäude im Gebiet westlich der B 3 den Luftaustausch und damit das Klima im Stadtgebiet beeinträchtigen würden. Dazu wurde ein neues Klimagutachten erstellt. Kernaussage: Klimatische Beeinträchtigungen durch das geplante Müllheizkraftwerk seien nicht zu erwarten.
In dem umstrittenen Kraftwerk, dessen Inbetriebnahme eigentlich für dieses Jahr vorgesehen war, sollen jährlich gut 25 000 Tonnen Abfälle, darunter Gummi, Kunststoffe und sonstiger Abfall verbrannt werden. Hauptabnehmer von Strom und Wärme soll Conti Tech sein.
Kritiker befürchten die Freisetzungen größerer Menge teils hochgiftiger Schadstoffe, die aufgrund der vorherrschenden Windrichtungen ins Stadtgebiet getragen würden. Wann das Thema Veränderungssperre jetzt wieder auf die Tagesordnungen von Ausschüssen und Rat gesetzt werden kann, sei nicht absehbar, erklärt Reinhard Schade von der Stadt Northeim.