Das Südlink-Projekt umfasst ein Netz von fünf Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen mit einer Gesamtkapazität von zehn Gigawatt. Die Leitungen sollen vor allem Strom aus dem windreichen Norden Deutschland in den energiehungrigen Süden des Landes transportieren.
Sie führt durch fünf Bundesländer - Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern. Die Trasse wurde an Städten und Dörfern, Naturschutzgebieten, Industrieflächen, Schulen oder Krankenhäuser so weit herumgeführt, um „den größtmöglichen Abstand zu Wohngebieten zu halten“, erklärt Tennet, einer der Trassenbetreiber.
Trassenverlauf
In der Region verläuft die Haupttrasse von Einbeck durch einen Korridor (Abschnitt C hier), der östlich von Moringen, zwischen Lütgenrode und Wolbrechtshausen, westlich von Lenglern, westlich von Göttingen, zwischen Rosdorf und Mengershausen, westlich von Sieboldshausen und östlich von Dransfeld verläuft, bevor sie westlich von Friedland auf hessisches Gebiet trifft. Eine Abzweigung gibt es nordwestlich von Nörten-Hardenberg. Diese Trasse verläuft weiter nördlich von Hammenstedt und trifft nordöstlich von Katlenburg-Lindau auf eine weitere Südlink-Trasse, die weiter südlich Gieboldehausen im Westen passiert, bevor sie sich zwischen Rollshausen und Rüdershausen erneut gabelt. Beide Stränge führen dann westlich und nordöstlich an Duderstadt vorbei.
In der sogenannten Bundesfachplanung für das Großprojekt wurde kürzlich eine große Zahl von Hinweisen aus der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung erneut geprüft. Tennet und TransnetBW, ein weiterer Netzbetreiber, werden für den Antrag nach dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz (Nabeg) die vollständigen Unterlagen im ersten Quartal bei der Bundesnetzagentur einreichen, erklärt Tennet. „Anschließend“, so Tennet in einem Schreiben an frühere Einwender, „werden diese durch die Bundesnetzagentur öffentlich ausgelegt, und es besteht erneut die Möglichkeit, formal zum Projekt Stellung zu nehmen und Einwendungen zu erheben.“
Grundstücksgenau
Alle bisherigen Hinweise einschließlich ihrer fachlichen Bewertung können in den Internet-Auftritten von Tennet und TransnetBW eingesehen werden. „Am Ende der Bundesfachplanung“, erklärt Tennet, „wird der genaue Trassenkorridorverlauf auf Grundlage der einzureichenden Unterlagen durch die Bundesnetzagentur festgelegt. Im anschließenden Planfeststellungsverfahren wird dann der grundstücksgenaue Verlauf der Erdkabel innerhalb des festgelegten Korridors entwickelt.“
Das gesamte Südlink-Netz wird von den von den vier Konzernen Tennet, Amprion, 50Hertz und TransnetBW betrieben. Diese Unternehmen speisen den Großteil des Stroms ins Netz ein. Entlang der Strecke verteilen etwa 800 kleinere Stromanbieter wie beispielsweise Stadtwerke den Strom regional bis zum Verbraucher.
Inbetriebnahme 2025
Die Südlink-Leitungen sollen in weiten Teilen als Erdkabel verlegt werden. Die Stahlmasten für Freileitungen müssen wegen der Spannung von 380 Kilovolt höher sein als die üblichen Masten – 50 bis 75 Meter. Um Stromüberschläge zu vermeiden, müssen die Abstände, beispielsweise zu landwirtschaftlichem Gerät oder Bäumen, größer sein.
Eine Inbetriebnahme von Südlink ist derzeit für das Jahr 2025 vorgesehen.
Von Matthias Heinzel