Tennet-Projektleiter Jens Siegmann erklärte, dass derzeit ein weiterer Trassenverlauf geprüft werden, der weiter von den Orten entfernt verläuft und auch eine Querung von Groß Ellershausen und Hetjershausen vermeidet. Siegmann betonte, dass es sich bei dem geplanten Göttinger Erdkabel um ein Pilotprojekt handelt. Damit wolle man Erfahrungen für ähnliche Projekte sammeln.
Gerade diese Aussage sorgte im Publikum für Empörung. „Das ist ein Versuch an uns Menschen. Das ist ethisch mehr als zweifelhaft“, sagte Anita Schmidt-Jochheim, Sprecherin der Bürgerinitiative Gegenwind.
Gleichstrimtechnik statt Wechselstromtechnik
Bedenken gegenüber der Forderung der Bürgerinitiative „Elektrosmog. Nein danke“, die für die Trasse geplante Wechselstromtechnik durch Gleichstrimtechnik zu ersetzen, weil letztere vermeintlich weniger gesundheitsgefährdend ist, äußerte Peter Neitzke, Leiter des Ecolog-Instituts für sozial-ökologische Forschung und Bildung. Es gebe zu wenig Studien dazu, um eine Ungefährlichkeit auszuschließen. Er forderte, strengere Grenzwerte und größtmögliche Abstände zur Wohnbebauung.
Beide Bürgerinitiativen befürchten massive Gesundheitsschäden durch magnetische Felder, die von der Leitung ausgehen. Landwirte sorgen sich um mögliche Ernte- und Wertverluste für ihre Böden.