Tag des Patienten in Weender Krankenhaus und Uniklinikum Göttingen

Zweimal „Tag des Patienten“ in Göttingen: Der bundesweite Aktionstag wurde am Sonntag im Krankenhaus Weende zum Anlass genommen, Besucher zum Thema „Barrierefreiheit im Krankenhaus“ zu informieren. Am Montag zieht die Universitätsmedizin nach: Im Klinikum gibt es Informationsstände, Vorträge und Mitmachaktionen. Am Sonntagnachmittag warteten im Foyer des Krankenhauses Weende Vertreter des Ideen- und Beschwerdemanagements sowie Patientenfürsprecher auf die Besucher. Sieglinde Voß, Leiterin des Ideen- und Beschwerdemanagements erklärt, was ihre Abteilung und die Patientenfürsprecher unterscheidet: „Ich bin beim Krankenhaus angestellt, die Patientenfürsprecher arbeiten ehrenamtlich und unabhängig. Wir arbeiten aber oft zusammen, um die Patienten zu betreuen.“ Über Abläufe aufklären: Interessierte aller Altersklassen kamen im Krankenhaus Weende an den Informationsstand – viele aus Neugier, einige auch mit einer Beschwerde, sagt Patientenfürsprecherin Ilse Renziehausen. Dafür seien sie und ihre Kolleginnen die richtigen Ansprechpartner: Ihre Hauptaufgabe sei, Patienten und Angehörige über Abläufe aufzuklären. Beschwerdemanagement und Fürsprecher nähmen eine Vermittlerrolle im Krankenhaus ein, sagt Sieglinde Voß. Das sei eine wichtige Aufgabe: „Die Leute fühlen sich ernstgenommen und besser aufgehoben, wenn wir ihnen dabei helfen können, zu verstehen, was eigentlich gerade passiert.“ Das sei auch für besorgte Angehörige sehr wichtig. Nicht nur Patienten und Besucher kamen, um sich zu informieren – tatsächlich kämen auch Menschen extra zum „Tag des Patienten“ ins Krankenhaus. Dabei kann man sich jeden Tag an die Helfer wenden: Die Patientenfürsprecher seien immer Mittwochs zwischen 13.30 und 16 Uhr in der Bücherei des Krankenhauses Weende sowie jeden ersten und dritten Dienstag im Monat zwischen 13.30 und 15 Uhr im Krankenhaus Neu-Mariahilf anzutreffen, sagt Renziehausen. Außerdem könne man auch online jederzeit Kontakt zu Fürsprechern und Ideen- und Beschwerdemanagement aufnehmen. Universitätsmedizin zieht am Montag nach: In der Universitätsmedizin (UMG) wird der „Tag des Patienten“ mit einem Tag Verspätung begangen: Am Montag zwischen 10 und 16.30 bietet das Klinikum eine breite Palette an Möglichkeiten für Interessierte, sich über die Arbeit der Universitätsmedizin und die Rechte und Pflichten von Patienten zu informieren. Wie am Sonntag im Krankenhaus Weende würden am Montag in der Westhalle der UMG Informationsstände aufgebaut, an denen Patientenfürsprecher, Beschwerdemanagement, Ethikkomitee und Patientenbeirat des Krebszentrums über ihre Arbeit informieren. Das Informationsangebot richte sich ausdrücklich an alle Menschen in der Region, sagt UMG-Pressesprecher Stefan Weller – schließlich könne jeder einmal Patient werden. Vorträge am Onkologischen Zentrum: In mehreren Mitmachaktionen können Besucher selbst aktiv werden: An der Station „Instant Aging“ könnten Besucher Altern im Zeitraffer erleben, sagt Weller – inklusive simulierter Sehschwäche und Muskelschwund. Außerdem gebe es einen Rollstuhlparcours. Die Aktionen würden auch jungen Menschen eine Möglichkeit bieten, sich in die Probleme anderer einzufühlen, sagt Weller. Zusätzlich zu diesen Angeboten stellt sich am Montag an der UMG das Onkologische Zentrum vor. Zwei Vorträge mit anschließender Diskussion halten ab 15.30 Uhr im Hörsaal 01/02 John Alexander Bell, Psychoonkologe am Krebszentrum, und Friederike Braulke, Leiteren des Onkologischen Zentrums. Die Gelegenheit, sich den Menschen vorzustellen, sei am „Tag des Patienten“ günstig, erklärt Weller das Zusatzangebot. Denn: „Wann kommen die Leute sonst ohne Not ins Krankenhaus?“ Der „Tag des Patienten“ wurde 2016 ins Leben gerufen. Der Aktionstag, der die Rechte von Patienten in Krankenhäusern in den Mittelpunkt stellt und dazu beitragen soll, dass Patienten diese Rechte wahrnehmen können, findet seitdem jährlich am 26. Januar statt. Kliniken in ganz Deutschland nehmen am „Tag des Patienten“ teil – in Göttingen sind 2020 das Krankenhaus Weende und die Universitätsmedizin dabei. Entstanden ist der „Tag des Patienten“ aus dem Zusammenschluss verschiedener Verbände. Getragen wird er von den Bundesverbänden „Patientenfürsprecher in Krankenhäusern“ und „Beschwerdemanagement für Gesundheitseinrichtungen“ sowie von den teilnehmenden Kliniken. Der „Tag des Patienten“ steht in jedem Jahr unter einem anderen Motto. 2020 lautet es „Barrierefreiheit im Krankenhaus“. Die teilnehmenden Krankenhäuser bieten dazu passende Informationsstände und Vorträge an. An der Gestaltung des Aktionstages beteiligen sich neben den Verbänden häufig auch Klinikmitarbeiter. Von Tammo Kohlwes

Bundesweiter Aktionstag - „Tag des Patienten“ an Weender Krankenhaus und Uniklinikum