Testzentrum: Behandlungszentrum für Corona-Patienten in Göttingen geplant

Das Coronavirus breitet sich langsam auch in Deutschland aus. In Göttingen soll demnächst ein Behandlungszentrum für Patienten entstehen. Das bestätigt Sozialdezernentin Petra Broistedt. Bislang gibt es keine Fälle. So entsteht das Göttinger Testzentrum: Wie der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung in Hannover (KVN), Detlef Haffke, erklärt, so wird ein Corona-Zentrum in drei Schritten geplant. Als Erstes werde ein Platz dafür gesucht. „Das kann eine Klinik, das Gesundheitsamt oder ein leerer Raum sein”, sagt Haffke. In einem zweiten Schritt müsse das Fachpersonal rekrutiert werden. „Ein Problem ist derzeit, dass wir alle Auflagen des Robert-Koch-Instituts einhalten sollen”, so Haffke. Das sei derzeit kaum möglich, da keine Schutzanzüge und -masken auf dem Markt zu bekommen seien. „Die Frage danach ist zur Zeit ungeklärt”, sagt er. Bis das Testzentrum an den Start gehen kann, klaffe eine Lücke in der Versorgung. Denn: „Wir wollen auf jeden Fall vermeiden, dass Praxen unter Quarantäne gestellt werden müssen.” Am Dienstag gab es bereits eine Expertenrunde, um einen möglichen Standort festzulegen. Im Gespräch war auch ein Zelt in der Nähe der Universitätsmedizin. Mittwoch ist ein weiteres Treffen anberaumt. Wo das Zentrum entsteht, ist noch offen. „Wir sind dran“, sagte Broistedt am Dienstag. Das passiert, wenn in Göttingen ein Corona-Fall auftritt: „Wenn ein Patient positiv getestet wird, aber keine oder nur leichte Symptome hat, wird er unter häusliche Quarantäne gestellt“, so die Pressestelle der Göttinger Stadtverwaltung, die zuständig für das Gesundheitsamt von Stadt und Landkreis ist. Bei einer schweren Erkrankung erfolge eine stationäre Aufnahme und Behandlung im Krankenhaus. Das Gesundheitsamt ermittelt dann die Kontaktpersonen und sorgt für häusliche Isolierung, damit die Infektionsketten unterbrochen werden. Dafür liegen festgelegte Pläne vor. „Wir haben ein strukturiertes Vorgehen“, sagt Petra Broistedt. Wer wird unter Quarantäne gestellt? Wer im Umfeld eines Corona-Patienten das Haus nicht verlassen darf, das hängt laut Gesundheitsamt vom Einzelfall ab. „Wir prüfen alle Kontakte“, so die Verwaltung. Auch ob beispielsweise eine Firma unter Quarantäne gestellt wird, wenn ein Mitarbeiter positiv getestet wurde, hänge vom individuellen Fall ab. So verhalte ich mich bei Verdacht auf eine Corona-Infektion richtig: Wer sich ernsthaft krank fühle und Erkältungssymptome habe, sollte grundsätzlich zu Hause bleiben. Diesen Rat erteilt die Verwaltung des Landkreises Northeim in einer Pressemitteilung. Der Tipp: „Wenn Sie den Verdacht haben, sich mit dem Corona-Virus angesteckt zu haben, gehen Sie bitte nicht direkt zum Arzt oder ins Krankenhaus, sondern nehmen zuerst telefonisch Kontakt mit Ihrem Hausarzt auf, äußern Ihren Verdacht und besprechen das weitere Vorgehen.“ Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt das gleiche Vorgehen. So werde die Möglichkeit, jemanden anzustecken, verringert. Menschen, die sich in einem vom RKI ausgewiesenen Risikogebiet aufgehalten haben und Erkältungssymptome entwickeln, sollten unnötige Kontakte vermeiden. Zu den Risikogebieten zählen derzeit Provinzen in China, Iran und Südkorea sowie mehrere Regionen in Norditalien. Wer keine Symptome zeige, aber Kontakt zu einer Person hatte, die sich kürzlich in einem der Risikogebiete aufgehalten hat oder bei der das Coronavirus nachgewiesen wurde, solle sich mit dem Gesundheitsamt in Verbindung setzen. Für Reisende aus Regionen, in denen Corona-Fälle vorkommen, die aber keine Risikogebiete sind, gelte: Wer innerhalb von 14 Tagen nach Rückreise Fieber, Husten oder Atemnot entwickele, sollte sich ebenfalls telefonisch bei seinem Arzt melden, auf die Reise hinweisen und nach Möglichkeit zunächst zu Hause bleiben und Kontakte vermeiden. Das sagt die Hausärztin: In einer Praxis in der Innenstadt werden beispielsweise Patienten mit grippeähnlichen Symptomen schon bei der telefonischen Terminvereinbarung systematisch befragt. „Bislang hatten wir zum Glück noch niemanden, der sich in einem Infektionsgebiet aufgehalten hatte und Corona-Symptome zeigt”, sagt die Medizinerin. Für Corona sei man nicht ausgestattet. Entsprechende Patienten müssten im Fall der Fälle an das Gesundheitsamt verwiesen werden. Diese Fahrten wurden bereits abgesagt: Die Universität Göttingen hat ihre Studienfahrten nach Trentino (Italien) abgesagt. „Aufgrund der großen Nähe zum Exkursionsort wäre durch eine mögliche weitere Ausdehnung des Risikogebiets mit Konsequenzen zu rechnen, die den Teilnehmern nicht zugemutet werden sollen“, hieß es in einer Mitteilung der Hochschule. Auch der Schüleraustausch Descartes – Dransfeld wurde ebenfalls abgesagt. Wie der Bürgermeister der französischen Partnergemeinde Descartes, Jacques Barbier, mitteilte, wurden mit sofortiger Wirkung sämtliche Auslandsschulfahrten durch das französische Bildungsministerium abgesagt. „Leider muss davon ausgegangen werden, dass auch der Schüleraustausch zwischen dem französischen College Roger Jahan aus Descartes und der Dransfelder Oberschule am Hohen Hagen davon betroffen ist, der in der Zeit vom 16. bis 23. März in Dransfeld erfolgen sollte“, so Ulfert Eilers vom Verein für Partnerschaften und internationale Begegnungen der Stadt Dransfeld. Obwohl bisher weder die Region Descartes noch die Region Dransfeld von dem Coronavirus betroffen seien, werde die Entscheidung „ aber absolut akzeptiert“. Die Gesundheit und Sicherheit der Gäste habe höchste Priorität. Das sind die Auswirkungen für öffentliche Veranstaltungen: Auch vor der Wirtschaft macht das Virus nicht Halt: So hat die Firma CSL Plasma ihre Feier zum 40-jährigen Betriebsjubiläum abgesagt. „Das Coronavirus zeigt Konsequenzen“, teilte Center Manager Andreas Gehrich per E-Mail mit. Auch das „Forum Eichsfeld“ von Sparkasse Duderstadt und Eichsfelder Tageblatt wurde frühzeitig „rein präventiv“ abgesagt. Vorerst keine Sorgen herrschen dagegen bei den Bundesliga-Basketballern der BG Göttingen: „Wir treffen keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen, da bei uns ohnehin schon ein sehr hoher Hygienestandard herrscht, um die Spieler generell vor Infektionen mit Krankheitserregern zu schützen. Desinfektionsmittel wird in unserem Basketball-Zentrum standardmäßig verwendet. Wenn die Spieler nach Heimspielen mit den Fans abgeklatscht haben, desinfizieren sie vor dem Gang in die Mannschaftskabine ebenfalls immer ihre Hände. Laut Experten ist die Gefahr, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren derart gering, dass aus unserer Sicht keine weiteren Maßnahmen notwendig sind“, teilt Geschäftsführer Frank Meinertshagen mit. 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Covid-19 - Coronavirus: Behandlungszentrum für Göttingen kommt