Trittin: „40 Jahre Grüne haben auch Göttingen verändert“

„40 Jahre nach Gründung der Grünen ist vieles anders, aber das zentrale Thema ist gleich geblieben: die Ökologie.“ Das sagt der wohl prominenteste Grüne aus Göttingen, der Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin. Bei der Feier zum 40-jährigen Bestehen des Kreisverbandes am Sonnabend, 18. Januar, ab 18.30 Uhr in der Alten Fechthalle, Geiststraße 6, ist Trittin ebenso dabei wie die Europaabgeordnete Viola von Cramon und der Landtagsabgeordnete Stefan Wenzel. Weitere Gäste sind Kreisverband-Gründungsmitglied Sonja-Adelheid Schreiner und die stellvertretende Bundesvorsitzende Ricarda Lang. „40 Jahre Grüne haben auch Göttingen verändert“, fährt Trittin fort: „Einst bloß Stimme einer außerparlamentarischen Bewegung, tragen sie seit Jahrzehnten in Stadt und Kreis Verantwortung.“ Heute würden die Grünen mit anderen darum konkurrieren, wer stärkte Kraft wird: „Bei der letzten Europawahl gelang dies – und dafür streiten wir auch bei den nächsten Wahlen in Göttingen.“ Vom Plakatierer zum Minister: An die zu Beginn verschiedenen Wählervereinigungen in Göttingen erinnert Wenzel: die AGIL, die GHG und der Kreisverband Die Grünen, später noch die GAL, bis schließlich nach einer weiteren Namensänderung der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen entstand und nach der Kreisfusion mit dem Kreisverband Osterode fusionierte. „Ich habe schon 1979 erstmals grüne Plakate aufgehängt, aber Mitglied wurde ich erst wenige Tage nach Tschernobyl“, sagt der ehemalige niedersächsische Umweltminister. Als Vision beschwört Wenzel „eine Welt, die sich mit Energie aus Wind, Wasser und von der Sonne versorgt, Kriege um Öl und andere Rohstoffe beendet und Atomwaffen ächtet“. Der zentrale Grundsatz „Think global, act local“ werde „wunderbar real, wenn junge Menschen gleichzeitig in 120 Ländern der Erde Demonstrationen für den konsequenten Schutz unseres Klimas organisieren.“ In Göttingen seien die Grünen schon sehr früh nicht mehr Nischenpartei gewesen, sondern aktiv gestaltende Kraft sowohl in der Stadt als auch im Landkreis, sagt Cramon. Die zahlreichen Landschaftsschutzgebiete, Radschnellweg oder ein stündlicher Schnellbus nach Duderstadt hätten nur mit Grünen vor Ort umgesetzt werden können. Die grüne Basisarbeit in den Stadt- und Gemeinderäten sei entscheidend, um das Vertrauen in die politischen Strukturen zu stärken. Langer Atem beim Klimaschutz: „Wer hätte gedacht, dass eines der Gründungsmotive zum gesellschaftlichen Mainstream wird?“, fragt sich Cramon mit Blick auf Klima- und Umweltschutz. Die Europawahl mit den Grünen als stärkste Partei in der Stadt und zweitstärkste Kraft im Landkreis unterstreiche „den kontinuierlichen Aufwuchs“. Aktuell seien Stadt- und Kreisverband dabei, attraktive Angebote für die vielen Neumitglieder zu entwickeln. Lesen Sie auch: 40 Jahre Grüne in Göttingen: Nach langem Marsch in der Mitte der Gesellschaft angekommen Von Kuno Mahnkopf

Feier in Fechthalle - Trittin: „40 Jahre Grüne haben auch Göttingen verändert“