Erst gegen 13.35 Uhr rollten die Fahrzeuge wieder an der geräumten und zum Teil ausgebaggerten Unfallstelle vorbei, und die Behinderungen auf der Umleitungsstrecke über Hann. Münden lösten sich auf.
Der vorausgegangene Unfall ereignete sich bereits gegen 0.35 Uhr und verlief vergleichsweise glimpflich. Der Vorderreifen des Sattelzuges aus Pinneberg war an der Ausfahrt Lutterberg geplatzt. Dadurch rutschte das Fahrzeug in den Böschungsraum. Der Dieseltank wurde aufgerissen und rund 100 Liter Treibstoff traten aus. Der 47 Jahre alte Fahrer kam unverletzt mit dem Schrecken davon.
Bei der Bergung des mit so genannten Bulkbags, großen Kunststoffsäcken, beladenen Lasters war einer dieser Behälter aufgerissen worden. Ein Teil des Inhalts wurde an der Unfallstelle verstreut. Da es sich um eine krebserregende Chemikalie handelt – ein Paraformaldehyd-Granulat – wurde sofort Alarm ausgelöst. Der Umweltzug des Landkreises Göttingen wurde an die Unfallstelle gerufen.
Die Ladung wurde schließlich unter Vollschutz in neue, geschlossene Behälter umgeladen. Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden, schreibt die Polizei.
Parallel wurde ein Teil der Böschung abgebaggert, weil Teile des Treibstoffs ins Erdreich gedrungen waren. Die Fahrbahnen Richtung Norden waren bereits in der Nacht gesperrt worden. In der Spitze reichte der Rückstau über zwölf Kilometer bis Kassel. Die Behinderungen auf den Bundesstraßen 496, 80 und 3 sowie im Stadtgebiet Münden waren beträchtlich.
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