Unicef kooperiert mit Kultusministerium Niedersachsen: Schulen in Duderstadt und Göttingen als Kinderrechteschulen

Die St.-Elisabeth-Schule in Duderstadt und die Hölty-Schule in Göttingen wollen „Kinderrechtsschule“ des Kinderhilfswerks Unicef werden. Der Vorstandsvorsitzende von Unicef Deutschland, Georg Graf Waldersee, und Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) haben während einer Auftaktveranstaltung des „Niedersächsischen Kinderrechte Schulnetzwerkes“ einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichnet. 38 Schulen in Niedersachsen sind während der Projektphase bis 2024 dabei – in Südniedersachsen sind lediglich die Duderstädter St.-Elisabeth-Grundschule und die Göttinger Hölty-Grundschule vertreten. Tanja Niederstrasser, Leiterin der Elisabeth-Schule, schildert, warum sich ihre Schule zur Teilnahme an diesem Projekt entschieden hat: „Weil sich das Thema Kinderrechte an unserer Schule bereits jetzt als roter Faden durch viele Fächer hindurchzieht. Einen besonderen Schwerpunkt hat das Thema im Religionsunterricht“, so Niederstrasser. Zudem korrespondiere das Thema Kinderrechte „mit unserem Leitbild der heiligen Elisabeth. Als katholische Schule sehen wir es als besondere Aufgabe, die Rechte von Kindern zu stärken und sie in viele schulische Prozesse mit einzubeziehen.“ Partizipation stärken: „Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit Unicef Deutschland den Startschuss für das niedersächsische Kinderrechte Schulnetzwerk und die Umsetzung des Kinderrechteschulen-Programms von Unicef geben können,“ sagte Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne bei der Online-Unterzeichnung des Kooperationsvertrages. Niedersachsen habe sich vorgenommen, „Kinderrechte und Partizipation im Primarbereich zu stärken – als wichtiges Element eines gelebten und gestaltbaren demokratischen Erfahrungs- und Handlungsraums“. „Mit dem Kinderrechteschulen-Programm wird die UN-Kinderrechtskonvention ganz konkret im Unterricht und im Schulalltag verankert“, wird Waldersee in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Kultusministerium und Unicef zur Vertragsunterzeichnung zitiert. „Die verbrieften Rechte von Kindern werden so zum festen Bestandteil der Schulgemeinschaft. Kinder und Jugendliche leben ihre Rechte und fordern diese auch über die Schulgrenzen hinaus ein.“ Laufzeit bis April 2024: Mit ihrer Kooperationsvereinbarung besiegeln Land und Unicef das gemeinsame Ziel, „eine nachhaltige und hochqualitative Bildung für alle Kinder in Niedersachsen sicherzustellen“. Vertragslaufzeit ist vom 1. Mai 2021 bis 30. April 2024. Im ersten Jahr stelle Unicef Deutschland, so heißt es in der Mitteilung weiter, „dem Kultusministerium die erforderlichen sachlichen Mittel sowie personellen Ressourcen“ für bis zu 40 Schulen zur Verfügung. Dazu zählen zum Beispiel Materialien, zertifizierte Trainer sowie Online- und E-Learning-Module. Das Kultusministerium stelle „eine für die landesseitigen inhaltlichen und organisatorischen Aufgaben hinreichende Anzahl an Mitarbeitenden aus dem eigenen Geschäftsbereich zur Verfügung.“ Kinderrechteschulen-Programm von Unicef: „Mit dem Kinderrechteschulen Programm wird die UN-Kinderrechtskonvention ganz konkret im Unterricht und im Schulalltag verankert. Die verbrieften Rechte von Kindern werden so zum festen Bestandteil der Schulgemeinschaft. Kinder und Jugendliche leben ihre Rechte und fordern diese auch über die Schulgrenzen hinaus ein“, so Waldersee. Das Kinderrechteschulen-Programm wird von Unicef bereits seit vielen Jahren in Deutschland und weiteren europäischen Ländern umgesetzt. Lesen Sie auch Duderstadt: Unicef-Team plant trotz Corona weitere Aktivitäten Eine Kinderrechteschule so heißt es auf der Unicef-Internetseite zum Programm, „richtet ihre pädagogische Praxis an der UN-Konvention über die Rechte des Kindes aus.“ Schülerinnen und Schüler bekommen demnach die Chance, ihre Meinung zu sagen und werden damit von den Mitarbeitenden der Schule ernst genommen. Sie lernen, dass die Ansicht jedes und jeder Einzelnen zählt und gehen respektvoller miteinander um. Dadurch komme es zu weniger Konflikten innerhalb der Schulgemeinschaft. Von Britta Eichner-Ramm