Unterricht für 4. Klassen in Corona-Zeiten: Grundschulen in der Region Göttingen: Abstand, Klebeband und Tische auf dem Flur

Für die Kinder der vierten Klassen beginnt am Montag wieder der Unterricht in der Schule – wenn auch unter geänderten Bedingungen. Masken, Abstandsregeln, Händewaschen: Die Hygienepläne bestimmen den Start. So haben sich die Grundschulen darauf vorbereitet: „Wir haben mit Maßband und Zollstock alles ausgemessen, alles auf die gültigen Abstandsregeln umgestellt und Schilder angebracht”, sagt Jan Elstrod, Leiter der Grundschule Lenglern. Um einen ausreichenden Abstand zwischen Schüler und Schüler und auch zu den Lehren zu gewährleisten, wurden in den Klassenräumen die Tische auseinander geschoben und markiert, wo die Kinder sitzen dürfen, und wo nicht. „Wir haben zum Glück großzügig geschnittene Räume”, sagt Elstrod. Und weiter: „Wir können zum Teil sogar Sicherheitsabstände von zweieinhalb Metern in den Unterrichtsräumen schaffen”, sagt der Schulleiter. Etwas enger sei es aber auf der Treppe, der einzig „problematische” Bereich in der Grundschule. „Dort müssen die Kinder direkt an der Wand entlang gehen, um die Abstand einzuhalten”, sagt er. Die Wegstrecke sei abgeklebt worden. Um in den Gängen der Schule dafür zu sorgen, dass sich die Viertklässler nicht zu nahe kommen, hätten die Lehrer Tische in die Mitte der Flure gestellt. Das tägliche GT/ET Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Göttingen täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Die Kinder in Elstrods Schule werden am Montag in zwei Gruppen aufgeteilt unterrichtet. “Gruppe eins kommt Montag bis Mittwoch, Gruppe zwei Donnerstag und Freitag zum Unterricht”, erklärt der Pädagoge. In der darauffolgenden Woche ist es umgekehrt, dann ist Gruppe zwei ab Montag an der Reihe. Unterricht: Heute die blaue Gruppe, morgen die rote: Ein anderes der vier Unterrichtsmodelle, nämlich das Modell Nummer drei, wird in der Dransfelder Grundschule angewendet. Drei vierte Klassen werden in der Carl-Friedrich-Gauss-Schule von Montag an wieder im Wechsel zum Unterricht in die Schule gehen. „Wir wechseln jeden zweiten Tag”, erklärt Schulleiterin Stephanie Bachmann. Aufgeteilt in eine blaue und eine rote Gruppe werden die Kinder dann mit vorgeschriebenen Sicherheitsabstand jeden zweiten Tag unterrichtet. „Den Unterrichtsbesuch im Tageswechsel halten wir auch im Sinne der Eltern für geeignet”, sagt sie. Maximal 16 Schüler dürfen gemeinsam lernen. Lesen Sie auch: Nach der Corona-Zwangspause: Ab Montag gehen auch Viertklässler wieder zur Schule. Diese Regeln gelten Die Schule habe einen Hygieneplan aufgestellt und auch veröffentlicht, nachdem nun verfahren werde. Auch die Eltern seien darüber informiert. „Wir haben alle Kriterien erfüllt, Seife, Papierhandtücher, Desinfektionsmittel, alles stehe parat. „Um auch in den Pausen den Mindestabstand zu halten, haben wir den Pausenhof in drei Bereiche unterteilt”, so Bachmann. Eine Rasenfläche und ein erhöhter Bereich des Schulhofs lassen das in Dransfeld problemlos zu. Der Aufsichtsplan für die Mitarbeiter sei ebenfalls fertig. Lesen Sie auch: Wieso gibt es keine einheitliche Maskenpflicht an Schulen? Die Mitarbeiter sind auf dem Schulgelände auch dafür verantwortlich, dass die Schulkinder ihre Masken tragen. Im Unterricht ist das nicht nötig, mit Verlassen des Klassenzimmers schon. Auch für Eltern und andere Besucher gilt auf dem Schulgelände eine Maskenpflicht. Außerhalb des Schulgeländes, etwa in den Bussen oder auf dem Schulweg, sei die Schule nicht dafür verantwortlich, die Maskenpflicht zu kontrollieren, so Bachmann. Einige der Schüler kommen mit dem Bus zur Schule, die Maskenpflicht im ÖPNV kontrollierten die Fahrer. „Dafür, dass die Kinder mit Masken zur Schule kommen, sind die Eltern verantwortlich”, erklärt Bachmann. Für den Notfall halte die Schule aber ein paar Masken parat. Schichtmodell in Herberhausen: In der Grundschule Herberhausen haben Schulleiterin Karin Limbach und ihre Kollegen ebenfalls die Voraussetzungen für den sogenannten Präsenz-Unterricht in der Schule geschaffen. In Herberhausen, so erläutert Limbach, werde ab Montag ebenfalls ein Schichtmodell für den Unterricht angewendet. „Die eine Hälfte der Schüler kommt montags, mittwochs und freitags, die andere dienstags und donnerstags”, so Limbach. Jeder Woche wechseln die Gruppen dann. „Die Räume sind bereits vorbereitet”, so Limbach. An jedem Tisch stehe nur noch ein Stuhl, die Abstände werden eingehalten. Was die Maskenpflicht für die Kinder angeht, so sieht Limbach noch offene Fragen. Was sei beispielsweise beim Toilettengang sinnvoll? Wie lange können die Kinder das Tragen überhaupt durchhalten? „Wie wir das praktisch umsetzen, das müssen wir jetzt sehen”, so die Schulleiterin. Was sie und ihre Kollegen beobachten: „Die Kinder freuen sich sehr darauf, wieder zur Schule zu kommen”, sagt Limbach. Auch Bachmann hat diese Beobachtung in Dransfeld gemacht. „Einige Kinder der zweiten Klassen haben sogar geweint, weil sie noch nicht wieder in die Schule kommen dürfen”, sagt sie. Lesen Sie auch: Busfahren zur Schule im Landkreis Göttingen Nur halbe Klassen wegen Corona erlaubt Die Autorin erreichen Sie unter E-Mail: b.bielefeld@goettinger-tageblatt.de Von Britta Bielefeld

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