Urlaub per Pkw: Worauf Autofahrer in den Sommerferien auf A 7 und Co. achten sollten

Mit dem Beginn der Sommerferien werden auch zu Corona-Zeiten die Straßen wieder voll. Wer zwischen dem 16. Juli und 26. August per Auto verreisen möchte, sollte sich gut darauf vorbereiten – Stress beim Fahren und im Stau ist weitgehend eine Einstellungssache. Der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) und Matthias Rink, Leiter der Autobahnpolizei Göttingen, geben Tipps für einen guten Start in den Urlaub. Bevor die Strände an Nord- und Ostsee voll werden, sind es die Autobahnen. Außer der Autobahn 2 sei keine der großen Autobahnen im Norden derzeit baustellenfrei, so ein Sprecher des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt. „Besonders die A 1 und A 7 können zu Engpässen werden – eine Ferienreise ohne Staus und Behinderungen ist deshalb für Autofahrer hierzulande eher unwahrscheinlich“, heißt es in einer Pressemitteilung. Der ADAC rät zu guter Planung und Geduld. Pausen planen und auch wirklich machen: Diesen Rat stellt auch Matthias Rink, Leiter der Autobahnpolizei, in den Vordergrund. „Man sollte großzügig Pausen einplanen – und diese auch tatsächlich machen“, so Rink. Die Emotionen sollten Fahrer nicht mit ins Auto nehmen, das langsame Vorankommen im Straßenverkehr bringe ohnehin oft Stress hervor. Um den von vornherein zu verringern, helfe Vorbereitung: „Parallelrouten für Strecken über A 2 oder A 7 sucht man am besten schon vor der Reise heraus – die A 38 ist beispielsweise eine Option für stressfreies Autofahren“, sagt Rink. Was im Vorfeld auch nie fehlen dürfe: Mit ausreichenden Mengen an Getränken und Snacks sollte man gewappnet sein, falls es doch mal länger dauert. Ein guter Beifahrer denkt mit: Dann geht es schon an die Aufgaben des Beifahrers: „Der Fahrer kann beim Auffahren auf einen Stau schon mal vom Beifahrer mobil die Situation checken lassen“, rät Rink. Dadurch ergebe sich oft eine spontane Ausweichroute. Sollte man dem Stau nicht mehr entkommen, ist eine Rettungsgasse zu bilden. Außerdem lohne es sich dann meist, an der nächsten Raststätte rauszufahren. „Eine Stunde Rast ist nie verkehrt“, sagt Rink. In dieser Zeit lösten sich viele Staus auf und das Weiterkommen falle leichter. Der Standstreifen sei sowohl als Fahrspur als auch als Rastort nach wie vor tabu. Verkehr auf A 7 rollt langsam: In der Region Göttingen gebe es zwar derzeit „nur die eine große Baustelle“ auf der A 7, die eigentlich als „problemfrei“ bezeichnet wird vonseiten der Polizei: „Die 30 Kilometer oberhalb von Nörten sind sehr eng und die Höchstgeschwindigkeit ist auf 60 beziehungsweise 80 km/h gedrosselt. Aber der Verkehr rollt dort langsam, er steht wirklich selten“, weiß der Autobahnpolizeileiter. Der Vorteil des zähen Fahrens: „Je langsamer der Verkehr, desto leichter fallen die Auswirkungen von Unfällen aus“, sagt Rink. Auf der A 7 käme es vor allem zu Spiegelunfällen, also dem „Abfahren“ eines Außenspiegels. „Die Autobahn ist nur gefährlich, wenn ein sehr schnell fahrendes Auto auf ein langsames trifft“, so Rink. Dieser Umstand sei in Baustellenzonen kaum gegeben. Allgemein käme es in Urlaubszeiten nicht zu mehr Unfällen als sonst, so Rink. „Wichtig ist, aufmerksam zu bleiben, auch wenn es langsam vorwärts geht“, mahnt er. Das tägliche GT/ET Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Göttingen täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Dienstags oder mittwochs reisen: Top-Stau-Tage im Norden sollen nach Angaben des ADAC die Wochenenden zwischen dem 17. Juli und 23. August sein. „Wer sich frei entscheiden kann, sollte dienstags oder mittwochs reisen. Ansonsten empfiehlt es sich, außerhalb der verkehrsreichsten Tageszeiten zu fahren, also freitags erst in den Abendstunden, sonnabends ganz früh oder ab dem Nachmittag und sonntags früh morgens oder spät abends“, teilt der ADAC mit. Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt hat die größten Baustellen in Niedersachsen zusammengefasst: A 1 Bremen - Osnabrück: In jeweils beiden Richtungen zwischen Groß Ippener und Wildeshausen-West, Osnabrück-Nord und Osnabrück-Hafen sowie den Anschlussstellen Bremen/Brinkum und Bremen-Arsten und Bremer Kreuz und Anschlussstelle Bremen/Brinkum in Höhe Rastplatz Engelmannsbäke Süd. A 1 Bremen – Hamburg: Zwischen Dibbersen und Horster Dreieck. A 7 Hamburg – Hannover: In beiden Richtungen zwischen Bispingen und Soltau-Ost, Raststätte Allertal und Mellendorf/Dreieck Hannover Nord. A 7 Hannover - Kassel: Zwischen Nörten-Hardenberg und Northeim Nord, Northeim Nord und Echte sowie Echte und Seesen Harz. Außerdem zwischen Bockenem und Hildesheim inklusive Dreieck Salzgitter. A 28 Oldenburg – Leer: Zwischen Oldenburg-Wechloy und Neuenkruge. A 29 Jadelinie: Zwischen Wilhelmshaven und Oldenburg in Höhe Zetel, Oldenburg und Ahlhorner Heide in Richtung Süden sowie Ahlhorn und Dreieck Ahlhorner Heide. A 31 Emden – Meppen: Zwischen Dreieck Leer und Leer-West, zwischen Wietmarschen und Twist. A 36 Braunschweig – Wolfenbüttel: Zwischen Wolfenbüttel-Nordwest und Braunschweig-Stöckheim. Sie erreichen die Autorin per E-Mail an l.lang@goettinger-tageblatt.de. Lesen Sie auch A7-Baustellen: Sechsspuriger Ausbau zwischen Seesen und Nörten-Hardenberg geht voran Rettungsgasse auch an Baustellen richtig bilden Verkehrsexperten A7 Wie bilde ich eine Rettungsgasse? Göttinger Experte gibt Tipps: So vermeiden Sie im Urlaub Stau Von Lea Lang