Der Verein Interrolli (“Internationale Bürgerinitiative für Rollstuhlfahrerinteressen“) wertet die Einstellung der Stadtbuslinie 73 von der Innenstadt zum Kehr als einen „Schlag gegen Mobilitätsbehinderte und Umweltschutz“. Seit dem politischen Beschluss, den Busservice zu beenden, kämpft der Verein dagegen an. Mehr als 200 Unterschriften hat er nach eigenen Angaben dagegen gesammelt.
Zusammen mit Vorschlägen, wie der Busverkehr zum Kehr doch noch gerettet werden kann, hat Interrolli die Unterschriften an die Verwaltung übergeben. Verwaltungssprecherin Cordula Dankert bestätigt das. Der Verein schlägt unter anderem vor, statt eines normalen Stadtbusses ein kleineres Stadtbusfahrzeug einzusetzen. Die SPD und Francisco Welter-Schultes (Piraten) griffen den Vorschlag in einem Antrag für den Umweltausschuss auf. Jetzt soll die Verwaltung nach einstimmigen Beschluss „andere Lösungen zu prüfen, insbesondere den Einsatz von Kleinbussen“, so Dankert. „Die Prüfung erfolgt derzeit zusammen mit der GöVB.“
Im Februar hatte die Mehrheit im Umweltausschuss des Rates für die Einstellung der Stadtbusfahrten zum Kehr gestimmt. Eine Weiterführung des Linienverkehrs zum Kehr hätte zunächst eine finanziell aufwendige Straßensanierung vorausgesetzt, erläutert Dankert. „Dieser Investition stand nur eine geringe Anzahl an Nutzenden gegenüber“, sodass der Umweltausschuss den Beschluss gefasst hat, die Buslinie einzustellen.
Von Michael Brakemeier