Vorsicht Verletzungsgefahr

An keinem anderen Tag im Jahr verletzen sich so viele Menschen die Hände wie an Silvester. Besonders unter Alkoholeinfluss missachten viele beim Zünden von Böllern und Raketen die Sicherheitsvorschriften. Die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) rufen deshalb zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Feuerwerk auf und geben Tipps für ein sicheres Silvestervergnügen. Schätzungsweise 50 bis 60 schwere Handverletzungen behandeln Handchirurgen in einem großstädtischen Krankenhaus jedes Jahr in der Silvesternacht, so die DGH. Die meisten Patienten seien junge Männer zwischen 15 und 30 Jahren, eine weitere Risikogruppe bilden 50- bis 60-jährige Männer. „Die Patienten kommen mit abgetrennten Fingern, Verbrennungen, Frakturen und Weichteilverletzungen an den Händen“, berichtet DGH-Präsident Dr. med. Berthold Bickert. „Oft sind die Verletzungen so schwer, dass die Patienten trotz schneller ärztlicher Hilfe und erfolgreicher rekonstruktiver Eingriffe irreversible Schäden davontragen.“ Verletzungen vermeidbar: Aus Sicht von Handchirurgen und Unfallchirurgen wären viele Handverletzungen an Silvester vermeidbar, wenn einfache Regeln beachtet würden. „Am besten verwendet man nur geprüfte und zertifizierte Feuerwerkskörper, die nicht in der Hand gezündet werden müssen“, sagt DGOU-Präsident Prof. Dr. Paul A. Grützner. Auch kleine Verletzungen wie leichte Verbrennungen sollten nicht unterschätzt werden: Sie könnten unbehandelt „Narbenkontrakturen mit Bewegungseinschränkungen zur Folge haben“. Darum sollte man sicherheitshalber auch mit einer kleinen Wunde an der Hand einen Mediziner aufsuchen. Beim unsachgemäßen Gebrauch von Feuerwerk, Knallern und Raketen –oder auch übermäßigem Genuss von Alkohol –drohen darüber hinaus weitere Verletzungen. Die Mitarbeiter der Notaufnahmen der Krankenhäuser bekommen es dann mit Schnittwunden, leichten Verbrennungen, Knalltrauma oder Brüchen in Folge von Stürzen zu tun. Südniedersachsen: Hier ist Feuerwerk verboten Silvester: Mehrheit der Deutschen für Böllerverbot Umweltfreundlicher Silvesterspaß: So funktioniert Wachsgießen Feuerwerk und laute Musik: Was darf man Nachbarn zumuten? Göttingen, Duderstadt, Hardegsen und Northeim: Hier ist Feuerwerk verboten Das halten die Göttinger vom alljährlichen Silvesterfeuerwerk Von Britta Eichner-Ramm

Silvester 2019 in Göttingen - Verletzungsgefahr! So gefährlich sind Böller und Raketen