Wintereinbruch in Göttingen: So kann man Wildtieren helfen

Temperaturen bis minus 20 Grad und eine dicke Schneedecke: Wie finden Wildtiere unter diesen Bedingungen eigentlich Schutz und Nahrung? Kann man ihnen helfen und sollte man sie füttern? Lesen Sie auch Wetter-Liveticker: Wie wird das Wetter morgen in Göttingen? Cantus-Bahnen fahren wieder Weiterhin Einschränkungen im Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen am Freitag Schnee in Göttingen: Passanten, Taxifahrer und die GEB kämpfen gegen die weißen Massen „Die Wildtiere kommen mit den derzeitigen Bedingungen gut zurecht“, sagt Göttingens Stadtwald-Chefin Lena Dzeia. Die Tiere seien an die Kälte gut angepasst, mit angefuttertem Speck in der Bauchhöhle und unter der Haut, seien sie gegen tiefe Temperaturen gewappnet. „Die Körperwärme wird in den Lufträumen zwischen den Wollhaaren gespeichert. Zudem fahren alle Wildtiere, auch diejenigen, die nicht in den Winterschlaf oder die Winterruhe gehen, ihren Energieverbrauch runter, indem sie sich weniger bewegen“, sagt die Försterin. Aber wie sieht es mit Futter aus? „Eine geschlossene Schneedecke stellt nicht zwingend ein Problem dar“, so Dzeia. Wildschweine graben sich dort gerne ein. „Problematisch wird es erst, wenn der Schnee zu hoch wird“, sagt sie. Denn dann müssen sie zu viel Energie für die Fortbewegung verbrauchen. Grundsätzlich kratzen sich die Tiere aber den Weg bis zum Boden und damit bis zum Futter frei. Wildtiere nicht einfach füttern: Wenn der Schnee zu sehr verharscht, sehe die Sache anders aus. Dann können sich Reh und Hirsch an den Beinen und am Kopf verletzten. Gefrorener Boden kann für Wildschweine ein echtes Hindernis werden. „Mit ihrer Nase können sie dann den Boden nicht mehr aufwühlen.“ Ist die Winterperiode nicht außergewöhnlich lang, dann sei das nicht bedrohlich. „Für gesunde Wildtiere besteht auch bei erschwerter Futtersuche keine Lebensgefahr“, sagt Dzeia. Und wenn man dennoch den Tieren helfen will? „Sollten die Tiere wirklich einmal nicht mehr genügend Nahrung finden, sollte man sie nicht einfach füttern“, rät die Försterin. Über den Kreisjägermeister werde dann eine sogenannte „Notzeit“ ausgerufen. Die zuständigen Jäger und Förster, die ihre Reviere und den Tierbestand kennen, kümmern sich dann um eine fachgerechte Fütterung. Was kann ich selber tun? „Wichtig ist es, die Tiere im Wald nicht aufzuschrecken und dadurch ihren Energieverbrauch zu steigern“, sagt Dzeia. Das würde die dringend benötigten Fettreserven verbrennen. „Hunde sollten nicht nur im Naturschutzgebiet an die Leine genommen werden.“ Und die Freizeitaktivitäten sollte jeder auf die Wege in der freien Landschaft beschränken. In Ruhe könne das Wild am besten gesund durch den Winter kommen. Von Britta Bielefeld