Kleine Grundstücke, die sich auch mit schwindenden Kräften noch gut bewirtschaften lassen, will der Bauverein auf einer 2,3 Hektar großen und relativ ebenen Fläche anbieten. Die Gebäude, ein- bis zweigeschossige Einzel- und Doppelhäuser, sollen barrierefrei zugänglich sein. Für Energieeffizienz auf der 1,8 Hektar großen Wohnbaufläche soll ein Wärmekonzept sorgen. Der Bauverein erarbeitet es derzeit gemeinsam mit den städtischen Versorgungsbetrieben Hann. Münden.
Auf Gemeinschaftseinrichtungen verzichtet der Investor im Wohnpark Gimte, weil solche Treffpunkte zu selten genutzt würden. Die Erschließung des Gebiets durch öffentliche Straßen wird ein Wegeleitsystem umfassen und sich den Ansprüchen von Menschen anpassen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind.
Grüne gegen Wohnpark
Ratsfrau Lena Kürschner (Grüne) sprach sich gegen den Wohnpark aus. Dessen kleine Häuser verbrauchten pro Bewohner viel mehr Fläche als Mehrfamilienhäuser. Irgendwann müsse auch einmal Schluss sein mit der Bodenversiegelung. 66 Hektar Fläche würden jeden Tag in Deutschland bebaut. Dabei wolle die Bundesregierung bis 2030 den Flächenverbrauch auf 30 Hektar mehr als halbieren.
Da meistens landwirtschaftliche Nutzflächen verloren ginge, beraube sich Deutschland immer mehr der Möglichkeit, sich selbst zu ernähren, argumentierte Kürschner. Gegen das Projekt des Bauvereins spreche zudem der demografische Wandel. Die Einwohnerzahlen gingen zurück. „Massive Leerstände“ drohten in der Zukunft.
Bedarf nach barrierefreien, seniorengerechten Wohnungen
Ähnlich habe der Landkreis in seiner Stellungnahme argumentiert, gab Ines Albrecht-Engel (MÜNA) zu bedenken. Sie stimmte trotzdem für das Projekt, da es einen Bedarf nach barrierefreien, seniorengerechten Wohnungen gebe. Zudem lobte sie die Bemühung des Bauvereins um Energieeffizienz. Das überzeugte auch den Ratsherren Franz Bitz (BFMü). Er bekannte, dass er aufgrund des Flächenverbrauchs ein „schlechtes Gewissen“ habe.
Von Michael Caspar