Großbrand in Hann. Münden: Feuer zerstört drei Häuser in der Altstadt

Ein Brand ist gegen 7.15 Uhr in der Mündener Altstadt ausgebrochen. Drei Häuser sind betroffen. Es gebe keine Verletzten, rund 20 Menschen – auch aus den umliegenden Gebäuden – hatten am Morgen selbst das brennende Gebäude verlassen können beziehungsweise waren evakuiert worden. Alle kamen bei Freunden und Verwandten unter. Bei den drei durch das Feuer zerstörten Altstadthäusern handelt sich um die Postscheune mit Blumengeschäft im Erdgeschoss an der Wallstraße sowie die angrenzende Wäscherei und ein Ärztehaus am Aegidienplatz. Bis zu 140 Einsatzkräfte waren seit den frühen Morgenstunden vor Ort. Gegen Mittag meldete Einsatzleiter und Hann. Mündens Stadtbrandmeister Dieter Röthig, dass der Brand unter Kontrolle sei. Ein Teil der Kräfte habe daher wieder abgezogen werden können. Gleichwohl dauerte der Einsatz auch am Abend noch immer an. Immer wieder flackern Glutnester auf, die von den Feuerwehrleuten bekämpft werden müssen. Am Sonnabendabend sind noch drei Ortsfeuerwehren damit beschäftigt, die immer wieder auflodernden Glutnester zu löschen. „Ein Ende des Einsatzes ist im Augenblick noch nicht absehbar“, sagte der Einsatzleiter gegen 20 Uhr am Sonnabend. Nach dem Feuer: Dach wird abgetragen: Am Spätnachmittag ist damit begonnen worden, das Gebäude Postscheune vom Dach her abzutragen, um an den Brandherd in einer Zwischendecke heranzukommen. Diese Arbeiten laufen noch am Abend, das THW unterstützt die Abbrucharbeiten. Im Bereich der Wallstraße war am Nachmittag Platz für einen Autokran geschaffen worden, der bei den Abbrucharbeiten benötigt wird. Zuvor wurden die dort geparkten Fahrzeuge sowie ein Baum entfernt, um den nötigen Platz zu schaffen. Röthig hatte schon am Mittag nach einer Lagebesprechung betont: „Fest steht, dass die Gebäude nicht betretbar sind.“ Wie schon beim Großbrand im November werde die Feuerwehr auch diesmal wieder eine Brandwache stellen. Am Abend waren noch drei Ortsfeuerwehren mit den Löscharbeiten beschäftigt, zwei Ortsfeuerwehren sollen dann in der Nacht die Brandschutzwache übernehmen, kündigte Röthig am Abend an. Während die Brandherde aller drei Gebäude von allen Seiten von den Feuerwehrkräften bekämpft wurden, stieg immer wieder dichter weißer Rauch auf. Der Brandherd, den die Feuerwehren versuchen, in den Griff zu bekommen, sei in einer Zwischendecke im Gebäude Postscheune, erklärt der Einsatzleiter. Mithilfe der Drohne der Feuerwehr Rosdorf verschafften sich die Feuerwehren immer wieder einen Überblick. Gebäude sind nicht betretbar: Die drei betroffenen Gebäude sind nach Aussage des Stadtbrandmeisters nicht betretbar. Ob sie gegebenenfalls abgebrochen werden müssen, werde noch in Absprache mit dem städtischen Bauamt und den Eigentümern geklärt, sagte Röthig am frühen Sonnabendnachmittag. Zunächst hatte er das Technische Hilfswerk angefordert, um die Gebäude gegebenenfalls abzustützen, sagte Röthig nach einer ersten Zwischenbilanz. Gegen 13 Uhr trafen die zusätzlichen Hilfskräfte am Ort des Geschehens ein, ebenso ein Autokran und ein Abschleppunternehmen. Ein Geschäftsmann an der Langen Straße hatte am Mittag von seinem Hinterhof aus Flammen gesehen, die von der Straße aus nicht zu sehen seien. Das habe er den Feuerwehrleuten gemeldet, berichtet der Mann. Brandursache weiter unklar: Den ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge ist der Auslöser des Brandes weiterhin unklar. Eine Begutachtung des Fachwerkhauses, in dem das Feuer seinen Anfang nahm, war zunächst noch nicht möglich. Polizeisprecherin Jasmin Kaatz sagt aber: „Aufgrund bislang gewonnener, erster Erkenntnisse liegen keine Hinweise auf ein Fremdverschulden vor.“ Wann die Brandermittler der Polizei Hann. Münden ihre Untersuchungen an der Brandstelle aufnehmen können, bleibe abzuwarten. Erste Schadensschätzungen gehen von einem hohen sechsstelligen Betrag aus, so Röthig. Er bezeichnete es als einen enormen Verlust für die Altstadt. Die Gebäude seien in gutem, gepflegtem Zustand gewesen. Vor allem mit der Postscheune sei ein Geschäft betroffen, das weit über die Grenzen Mündens bei Kunden beliebt war, sagte Julia Bytom, Sprecherin der Stadtverwaltung Hann. Münden. Bürgermeister Wegener ist geschockt: Geschockt zeigte sich auch Bürgermeister Harald Wegener über den zweiten Großbrand in der historischen Altstadt innerhalb weniger Wochen. Erst im November waren beim Feuer im Schuhhaus Rösel an der Rosenstraße drei Altstadtgebäude zerstört worden. Wie schon das Schuhgeschäft Rösel sei auch das Blumengeschäft in der Postscheune weit über die Grenzen der Stadt hinaus beliebt und bekannt. Wiederum gehe eine Existenzgrundlage verloren, bedauerte Wegener. Außerdem zähle die Postscheune zu den bedeutenden Fachwerkensembles der Stadt. Kein Verständnis zeigte Wegener über Spekulationen und Mutmaßungen in den sozialen Medien zur Brandursache. „Das ist unverantwortlich und unangemessen“, ärgerte er sich. Jegliche Spekulationen seien inakzeptabel. Die Brandursache herauszufinden sei ausschließlich Sache der Polizei, betonte der Bürgermeister. Flammen schlagen aus dem Gebäude: Der Brand war nach ersten Erkenntnissen und Aussagen des Stadtbrandmeisters gegen 7 Uhr am Sonnabend vermutlich im Bereich der Wäscherei ausgebrochen und hatte dann auf die Postscheune und das angrenzende Ärztehaus übergegriffen. Als die Einsatzkräfte eintrafen, schlugen bereits die Flammen aus dem Gebäude. Im Einsatz waren die Feuerwehr Hann. Münden mit acht Ortsfeuerwehren. Unterstützt wurden die Löscharbeiten durch die Werksfeuerwehr von Haendler und Natermann. Zusätzlich zur eigenen Drehleiter aus Hann. Münden waren Drehleitern aus Dransfeld und aus Vellmar vor Ort. Drohne aus Rosdorf unterstützt die Arbeiten: Auch die Drohne der Gemeindefeuerwehr Rosdorf kam zum Einsatz. Parat standen auch die Rettungsdienste, darunter das DRK aus Scheden, das die Feuerwehrkräfte in der Aegidienkirche mit heißen Getränken und Verpflegung versorgte, und auch die Schnelleinsatzgruppe des Arbeiter-Samariter-Bundes, Kreisverband Göttingen Land, die den Rettungsdienst ablöste. Ebenfalls vor Ort waren Vertreter der Stadtverwaltung und der Versorgungsbetriebe. Der Bereich um den Brandort ist weiträumig abgesperrt. Wegen der starken Rauchentwicklung waren die Anwohner gebeten worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Lesen Sie auch Großbrand in Hann. Münden: Polizei sucht Augenzeugen Hann. Münden: Ursache für verheerenden Großbrand geklärt Nach Großbrand in Hann. Münden: Polizei befragt Anwohner und Passanten Hann. Münden: Eine Million Euro Sachschaden bei Großbrand in Altstadt Großbrand in Hann. Münden: Sonderkommission ermittelt Ursache Hann. 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Großbrand in Hann. Münden – Feuer zerstört drei Häuser in der Altstadt