Großbrand in der Altstadt von Hann. Münden: Feuer ist aus

Nach dem Großbrand am Sonnabend an Rand der Altstadt von Hann. Münden hat die Feuerwehr in der Nacht zum Sonntag die wieder aufflackernden Glutnester gelöscht. Am Sonntagmorgen konnten die Einsatzkräfte dann „Feuer aus“ melden. Bis in die Nacht wurden Dach und obere Etage des Gebäudes Postscheune abgetragen, weil es in einer Zwischendecke immer noch brannte. Unterstützung bekamen die Einsatzkräfte dabei unter anderem vom THW. Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Aufräumarbeiten. So konnte die Eigentümerin der Postscheune in Begleitung von Feuerwehrleuten und Mitarbeitern des städtischen Bauamtes aus dem vom Brand weitgehend zerstörten Gebäude ein wenig Inventar bergen. Auch im Bereich des Ärztehauses hatten die Praxisinhaber die Möglichkeit, zum Beispiel wichtige Unterlagen zu sichern. Brandursprung im Wäschereigebäude: Das ans Ärztehaus angrenzende Wäschereigebäude am Aegidienplatz, wo nach Einschätzung von Feuerwehr und Polizei der Brand seinen Ursprung hatte, wurde inzwischen von der Polizei beschlagnahmt. Es handelt sich um die Wäscherei-Annahmestelle sowie ein kleines Nebengebäude zum Hof, teilte Polizeisprecherin Jasmin Kaatz am Sonntagmittag mit. Die Polizeiermittler konnten die Räumlichkeiten noch nicht betreten. Die Brandermittlung werde voraussichtlich am Montag aufgenommen. Ein Fremdverschulden hatte die Polizei bereits am Sonnabend ausgeschlossen. Am späten Sonnabendabend konnten die meisten vorsorglich evakuierten Anwohner rund um den Brandort wieder zurück in ihre Häuser. Lediglich ein direkt an die Postscheune angrenzendes Gebäude blieb vorsorglich zunächst gesperrt. Am Sonntagvormittag gaben die Verantwortlichen dann auch dieses Haus an der Langen Straße frei. Unterstützung durch die Stadt: Wie Julia Bytom, Sprecherin der Stadtverwaltung Hann. Münden, am Sonntag mitteilte, werde in den nächsten Tagen in Absprache mit der Polizei seitens des Bauamtes und des Ordnungsamtes geklärt, wie es um die Statik der Gebäude bestellt ist. Den betroffenen Geschäftsleuten beziehungsweise Praxisinhabern signalisierte sie die Unterstützung der Stadt zu. Beispielsweise seien aktuelle Informationen über die Internetseite der Stadt möglich. Unterdessen waren am Sonntag zahlreiche Mündener zur Brandstelle gekommen, um sich ein Bild vom Ausmaß der Zerstörung und auch Fotos zu machen. Dabei zeigten die Schaulustigen aber auch große Betroffenheit, so die Einschätzung aus Reihen der Einsatzkräfte. Nach den nächtlichen Nachlöscharbeiten samt Brandwache waren die verbliebenen Einsatzkräfte am Sonntag im Wesentlichen mit Aufräumarbeiten beschäftigt, teilte Eike Schucht von der Feuerwehr der Stadt Hann. Münden gegen Mittag mit. Er hatte nach der morgendlichen Lagebesprechung den Stadtbrandmeister Dieter Röthig als Einsatzleiter abgelöst. Gegen 10.30 Uhr hatte Einsatzleiter und Stadtbrandmeister Röthig am Sonntagmorgen „Feuer aus“ gemeldet. „Wir möchten die Bevölkerung ein wenig sensibilisieren, denn herabfallender Bauschutt kann natürlich immer wieder für neue Brandherde sorgen“, sagte er nach der Einsatzbesprechung am frühen Sonntagmorgen. Der in der Nacht einsetzende Schneefall spielte den Verantwortlichen dabei ein wenig in die Karten. „Feuchtigkeit von oben ist natürlich positiv“, so Röthig. Bei den drei vom Feuer betroffenen Altstadthäusern handelt sich um die Postscheune mit Blumengeschäft im Erdgeschoss an der Wallstraße sowie die angrenzende Wäscherei und ein Ärztehaus am Aegidienplatz. 140 Einsatzkräfte zeitweise vor Ort: Das Feuer war gegen 7.15 Uhr in der Mündener Altstadt ausgebrochen. Drei Häuser waren von dem Brand betroffen. 20 Menschen aus den angrenzenden Gebäuden waren am Sonnabendmorgen evakuiert worden. Bis zu 140 Einsatzkräfte waren seit den frühen Morgenstunden vor Ort. Gegen Mittag war das Feuer unter Kontrolle, allerdings noch nicht vollständig gelöscht. Relativ schnell war klar, dass die drei betroffenen Gebäude nicht betretbar seien. Bereits am späten Sonnabendnachmittag war damit begonnen worden, das Gebäude Postscheune vom Dach her abzutragen. Dies war nötig, um an einen Brandherd in einer Zwischendecke herankommen zu können, wie Einsatzleiter und Stadtbrandmeister Dieter Röthig erläutert hatte. Bei den Abbrucharbeiten unterstützt wurden die Feuerwehren dabei vom THW. Im Bereich der Wallstraße war am Nachmittag Platz für einen Autokran geschaffen worden, der bei den Abbrucharbeiten benötigt wurde. Zuvor wurden die dort geparkten Fahrzeuge sowie ein Baum entfernt, um den nötigen Platz zu schaffen. Lesen Sie auch Großbrand in Hann. Münden – Feuer zerstört drei Häuser in der Altstadt Hann. Münden: Eine Million Euro Sachschaden bei Großbrand in Altstadt Im Einsatz waren die Feuerwehr Hann. Münden mit acht Ortsfeuerwehren. Unterstützt wurden die Löscharbeiten durch die Werksfeuerwehr von Haendler und Natermann. Zusätzlich zur eigenen Drehleiter aus Hann. Münden waren Drehleitern aus Dransfeld und aus Vellmar vor Ort. Drohne im Einsatz: Auch die Drohne der Gemeindefeuerwehr Rosdorf kam zum Einsatz. Parat standen außerdem die Rettungsdienste, darunter das DRK aus Scheden, das die Feuerwehrkräfte in der Aegidienkirche mit heißen Getränken und Verpflegung versorgte, und auch die Schnelleinsatzgruppe des Arbeiter-Samariter-Bundes, Kreisverband Göttingen Land, die den Rettungsdienst ablöste. Ebenfalls vor Ort waren Vertreter der Stadtverwaltung und der Versorgungsbetriebe. Den ersten Erkenntnissen zufolge, so die Polizeisprecherin am Sonnabend, sei der Auslöser des Brandes weiterhin unklar: „Aufgrund bislang gewonnener, erster Erkenntnisse liegen aber keine Hinweise auf ein Fremdverschulden vor.“ Dieser Artikel wurde um 15.30 Uhr aktualisiert. Von Britta Eichner-Ramm und Vicki Schwarze

Großbrand in der Altstadt von Hann. Münden: Feuer ist aus – so geht es jetzt weiter