Modellkommunen: Das sagen Politker zur Entscheidung für Hann. Münden und Einbeck ung gegen Göttingen

Die Entscheidung in Hannover, dass Hann. Münden und Einbeck Modellkommunen werden, Göttingen aber nicht, hat Landrat Bernhard Reuter (SPD) überrascht. Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD) hingegen zeigt sich wenig beeindruckt: „Wir brauchen noch die Luca-App, ich rechne damit, dass wir in der zweiten Runde am 17. April dabei sind“, sagte er am Sonnabendabend. „Wir haben ein gutes Konzept, das haben mir Vertreter der Landesregierung bestätigt“, so Köhler. Nach den Worten des Oberbürgermeisters werden die Vorbereitungen, beispielsweise für die neue Software, fortgesetzt. Er halte den Versuch, als Modellkommune etwas gegen steigende Corona-Infektionszahlen zu unternehmen, für sinnvoll. „Wir müssen mit der Pandemie leben und wollen wissen, was möglich ist – und was nicht“, sagte Köhler. Und weiter: „Wir haben ein Konzept, mit dem wir starten können“. Nachbessern müsse Göttingen nicht. Am 17. April soll die Entscheidung für die zweite Runde der 25 Modellkommunen fallen. Am Ostersonnabend hatte das Land 14 benannt, die jetzt Lockerungen für negativ getestete Bürger umsetzen dürfen. Lesen Sie auch: Das sind die 14 Modellkommunen „Die Entscheidung des Landes hat mich im Ergebnis überrascht“, teilte hingegen Landrat Reuter am Sonnabend auf Tageblatt-Anfrage mit. Dennoch: Der Prozess sei seiner Ansicht nach transparent und nachvollziehbar, der Landkreistag als kommunaler Spitzenverband sei informiert und eingebunden gewesen. „Deshalb vertraue ich auf die Auswahl der bislang 14 Modellkommunen durch das Land, darunter Hann. Münden als Mittelzentrum und derzeit einzige Kommune aus dem Landkreis Göttingen“, erklärte Reuter. Und weiter: „Die Stadt Hann. Münden hat mit ihrem Konzept offensichtlich überzeugt. Für sie ist das eine Chance und zugleich eine große Verantwortung.“ Deshalb sei weniger ein Glückwunsch angebracht, als vielmehr die Zusage von Unterstützung. „Und die bekommt Hann. Münden auch – von Landkreis, Krisenstab und Gesundheitsamt“, versprach der Landrat. Freunde über Modellkommune in Einbeck: In Einbeck stößt die Entscheidung auf Freude bei der Einbecker Bürgermeisterin Sabine Michalek (CDU) und beim Landtagsabgeordneten Christian Grascha (FDP). „Ich freue mich darüber, dass das Engagement der Stadt bei der Auswahl in Hannover gewürdigt wurde. Handel, Außengastronomie, Kino und Kultur in der Innenstadt brauchen wieder eine Perspektive“, so Michalek. Das Konzept werde nun weiter konkretisiert. „Unser Ziel ist es, am 12. April zu starten“, so Michalek weiter. Grascha: „Sicherlich hat bei der Auswahl des Landes auch eine Rolle gespielt, dass seit Monaten das Infektionsgeschehen durch die Disziplin der Menschen und die gute Arbeit des Gesundheitsamtes stabil gering ist.“ Eine Voraussetzung für die Durchführung des Projektes sei nun die digitale Nachverfolgung durch das Gesundheitsamt. Grascha hoffe, dass der Landkreis zügig eine App-basierte Lösung, wie die Luca-App, beschafft. Die Stadt Hann. Münden hatte am Sonnabend einen Corona-Inzidenzwert von rund 169. Die Stadt Göttingen lag bei 54. Der Landkreis Northeim war am Sonnabend nach Angaben des Landes Niedersachen mit 37 der einzige Landkreis mit einem Inzidenzwert unter 40. Von Britta Bielefeld