Weil die Förderrichtlinien erst Monate nach dem eigentlich geplanten Termin vorlagen, habe der Landkreis seine bereits vorliegende Strukturplanung überarbeiten müssen, sagte Klinkert-Kittel. Der Grund: Die Markterkundung sei nun älter als ein Jahr gewesen. Nach der Antragstellung im Januar 2016 hätten Bund und Land Northeim sechs Monate auf die Förderbescheide warten lassen.
Um Zeit zu gewinnen, führte die Landrätin aus, habe der Landkreis bereits mit dem Vergabeverfahren begonnen. Ausgewählte Firmen hätten Unterlagen eingereicht, Bietergespräche seien geführt worden. Dann hätten die Fördermittelgeber jedoch überraschend verlangt, Einnahmen für Bestandskunden bei der Berechnung mit einzubeziehen. Die Vergabeunterlagen seien daraufhin alle noch einmal überarbeitet worden.
„Gravierender“, so Klinkert-Kittel, sei die neue Vorgabe gewesen, zu 100 Prozent eine Mindestversorgung von 30 Mbit/s zu bieten. Der Landkreis sei von 95 Prozent ausgegangen. Um das zu erfüllen, seien „kostenintensive Maßnahmen“ nötig. Der Anschluss eines abgelegenen Gehöfts koste 10.000 bis 20.000 Euro. Um die Auswirkungen zu klären, liefen derzeit Gespräche mit den Fördermittelgebern. Diese verlangten zudem, dass ihnen die am Ende ausgehandelten Verträge und die technischen Unterlagen noch einmal vorgelegt würden. mic