Corona: Landkreise Göttingen und Northeim liefern Mittagessen aus

Derzeit sind die Schulen aufgrund der Coronapandemie geschlossen – und somit auch die Mensen und Cafeterien. Dort gibt es üblicherweise kostenloses Mittagessen für Schüler aus bedürftigen Familien. Damit die Schüler noch stets ausgewogen zu Mittag essen können, und um die betroffenen Familien weiterhin zu unterstützen, haben die Göttinger und Northeimer Kreisverwaltung kostenlose Lieferservice initiiert. Das Angebot des Landkreises Göttingen richtet sich an Schüler, die im Kreisgebiet wohnen oder eine weiterführende Schule im Landkreis besuchen und im Besitz einer Sozialcard sind. Sie können bei beauftragten Unternehmen ein warmes Mittagessen bestellen. Warmes Mittagessen von „Meyer Menü“: Für das Bezugsgebiet Staufenberg, Hedemünden, Hann. Münden, Dransfeld, Adelebsen, Rosdorf, Bovenden, Reyershausen, Ebergötzen, Gleichen und Duderstadt wurde die Firma „Meyer Menü“ für die Auslieferung beauftragt. Diese hat ihren Sitz in Bielefeld. Auch der Verein „Stadtjugendring Münden“ bietet in Kooperation mit der Diakonie und dem Mehrgenerationenhaus in Hann. Münden ein warmes Mittagessen an. Durch ein Bildungspaket wurde bisher eine gemeinschaftliche Mittagsverpflegung in Schulen und Kindertageseinrichtungen finanziert, heißt es seitens der Göttinger Kreisverwaltung. Aufgrund der Auswirkungen der Coronapandemie sei nun eine Kostenübernahme möglich, wenn das Mittagessen dezentral angeboten wird. Die vom Bundestag beschlossenen Sozialschutz-Pakete sollen dabei helfen, die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzufedern. Landkreis Northeim: Lieferung der „Kochkisten“: Im Landkreis Northeim besteht ab sofort die Möglichkeit, Lebensmittel nach Hause geliefert zu bekommen. Das teilt die Northeimer Kreisverwaltung mit. Kinder und Jugendliche aus Familien mit kleinem Geldbeutel können nun die in Göttingen bereits bekannte „Kochkiste“ erhalten. Die Boxen enthalten Lebensmittel und kreative Rezeptvorschläge, um sich eine Woche lang abwechslungsreiche Mittagsmahlzeiten selber kochen zu können. Außerdem sind Obst und Gemüse für eine gesunde Ernährung in den Kisten enthalten, so die Northeimer Kreisverwaltung. Lesen Sie auch: Stadt liefert „Göttinger Kochkiste“ an bedürftige Kinder Bis zuletzt bestand die Hoffnung in Northeim, den Familien einen finanziellen Zuschuss für das Mittagessen auszahlen zu dürfen. Seit vergangener Woche sei aber klar, dass dies nicht möglich ist, so die Kreisverwaltung. Daraufhin sei schnelles Handeln gefragt gewesen. „Die Kochkiste war uns bereits im vergangenen Jahr als innovatives Projekt aufgefallen“, sagt Sabine Lange, Fachbereichsleiterin Soziale Leistungen. Unterstützung von Stadt Göttingen: „Die Stadt Göttingen hat uns sofort ihre Unterstützung zugesichert. Dort hat man schon viel Erfahrung mit der Kochkiste gesammelt, die einfach gut läuft. Alleine hätten wir mehrere Wochen für die Vorbereitung gebraucht, die wir jetzt in wenigen Tagen geschafft haben“, sagt Landrätin Astrid Klinkert-Kittel (SPD). Die Kochkisten werden von den Küchenbetrieben der Stadt Göttingen zusammengestellt, dort abgeholt und zu den Familien nach Hause geliefert. Die Kosten von 25 Euro pro Kochkiste werden dann intern verrechnet und über das Bildungs- und Teilhabepaket vollständig aus Bundesmitteln finanziert. Sowohl die Göttinger als auch die Northeimer Kreisverwaltung empfehlen betroffenen Eltern, sich bei ihrem Sachbearbeiter im Jobcenter oder dem Fachbereich Soziales des Landkreises zu informieren. Beziehungsweise sollten sie dort melden, dass sie vor dem Lockdown am kostenlosen Mittagessen teilgenommen haben. Unternehmen, die einen Mittagstisch anbieten möchten, könnten dies außerdem der Göttinger Kreisverwaltung mitteilen, Fachbereich Bildung, Sport und Kultur. Die große Koalition hat am 3. Februar eine Neuauflage des Kinderbonus beschlossen. Der Zuschlag auf das Kindergeld soll einmalig 150 Euro betragen. So will die Koalition die negativen Folgen für Familien mit Kindern durch die Corona-Pandemie zumindest anteilig abmildern. Die Familien sollen wie schon im vergangenen Jahr dem Bonus ausgezahlt bekommen. Wann die Familien das Geld erhalten, ist noch nicht ganz klar. Laut SPD-Chefin Saskia Esken soll das Geld im Frühjahr fließen. „Das ist jetzt eine technische Frage. Bis vielleicht März, April müsste das möglich sein, das Geld auszuzahlen“, sagte Esken am Donnerstag im RTL/N-TV-„Frühstart“. Im vergangenen Jahr habe man es auch „innerhalb weniger Wochen oder Monate allerspätestens“ geschafft. Von Anja Semonjek