Eichsfeldkrimi: Kommissar Heinrichs ermittelt wegen Mord in Obernfeld

Peter Donnerstag aus Lindau schreibt Krimis. Unter dem Pseudonym Peer Dorst hat er gerade den dritten Teil seiner Eichsfeld-Krimireihe fertiggestellt. „Entscheidungen“ lautet der Titel des aktuellen Werkes über die Mordermittlungen von Kriminalhauptkommissar Manfred Heinrichs. „Ich schreibe seit meiner Jugend“, erzählt Donnerstag. Begonnen habe er seinerzeit mit Kurzgeschichten und Gedichten. „Vor drei Jahren habe ich mich dann an meinem ersten Krimi versucht“, so der Autor, der in Lindau als Zahnarzt tätig ist. „Es lief wider Erwarten sehr gut“, war er überrascht, „sowohl beim Schreiben als auch hinterher beim Verkauf.“ Das Krimidebüt mit dem Titel „Mordmühle“ spielte an dem ebenso genannten historischen Gebäude in Lindau. Die Geschichte spielte im weiteren Verlauf auch in Gieboldehausen, Duderstadt und Rhumspringe. Im zweiten Teil „Stummes Vermächtnis“ bildete hauptsächlich der Seeburger See die Kulisse für die Handlung. „Ich komme aus Lindau, habe in Duderstadt das Eichsfeld Gymnasium besucht. Ich kenne mich im Eichsfeld gut aus“, erzählt Donnerstag, warum er sich seinerzeit für seine Heimatregion als Schauplatz entschieden hat. Deshalb habe auch der Kommissar, der vorher in Frankfurt und Hannover gearbeitet hatte, seine Wurzeln im Eichsfeld und sei in seine Heimatregion zurückgekehrt. Unterstützung gewährt ihm der Autor durch die Assistentin Heike Dornieden und den Gerichtsmediziner Dr. Eduard Wiegand. Beziehungstat oder nicht? Und so geht es in Teil drei weiter: Am ersten Tag nach seinem Urlaub wird Heinrichs zu einem Doppelmord an einer Frau und ihrem Lebensgefährten in Obernfeld gerufen. Schnell rückt der Ex-Ehemann in den Fokus der Ermittlungen. Es folgen weitere Morde, alles Freunde des Hauptverdächtigen, die eine Beziehung zu dessen Exfrau hatten. Alles deutet zunächst auf Beziehungstaten hin. Aber alle waren auch Sondengänger, also Leute, die mit Metalldetektoren auf Schatzsuche gehen. Waren sie vielleicht fündig geworden und einer will nicht teilen? Oder ist es am Ende ganz anders gewesen? Der dritte Teil spielt zwar hauptsächlich in Obernfeld, Heinrichs kommt aber auch nach Renshausen, Brochthausen, Langenhagen, Gerblingerode und Rhumspringe. Und los geht es auf der ersten Seite im dritten Jahrhundert am Harzhorn mit der Schlacht der Germanen gegen die Römer. Dabei fuhr Peter Donnerstag auch die Wege und Orte ab und machte sich Notizen zu den Gegebenheiten, wie zum Beispiel dem eingerüsteten Kirchturm in Obernfeld. „Wenn ich anfange zu schreiben, habe ich den ersten Mord und die grobe Richtung schon im Kopf“, sagt der 54-Jährige. Ebenso habe er sich im Vorfeld Gedanken gemacht über die Knackpunkte, um die es im Buch gehen soll. „Wenn ich angefangen habe, schreibe ich abends drei bis vier Stunden“, erzählt er. „Dabei kommen im Schnitt fünf Seiten pro Tag raus.“ Den größten Teil schreibe er chronologisch. „Entscheidungen“, der dritte Teil der Eichsfeldkrimireihe von Peer Dorst, ist in folgenden Eichsfelder Geschäften erhältlich: in der Buchhandlung Gebrüder Seseke in Duderstadt, in der Bäckerei Wollersen in Hilkerode, in der Physiotherapie Hehtke & Jütte in Rhumspringe, im Schreibwarengeschäft Willi Döring in Gieboldehausen, im Imbiss Tom’s Hütte am Strohkrug bei Bilshausen, in der Bäckerei Jünemann in Renshausen, im Blumenstübchen in Obernfeld und im Geschäft von Ulrich Schmidt in Lindau. Darüber hinaus ist der Krimi für zwölf Euro über die Homepage peerdorst.de zu beziehen. Von schrullig bis spannend: „Ich habe mich lange nicht an längere zusammenhängende Texte herangetraut“, sagt der Lindauer. Erst vor drei Jahren startete er einen Versuch. Dass es ein Krimi wird, war für den Fan des Genres klar. Dabei ist die Bandbreite seiner bevorzugten Krimireihen groß. „Ich mag es gern ein bisschen schrullig, aber auch packend und spannend.“ So gehören die britischen Reihen „Inspektor Barnaby“ und „Mord mit Aussicht“ ebenso dazu wie die skandinavischen „Kommissar Wisting“ und „Wallander“. Lesen Sie auch: Autor aus Lindau veröffentlicht Eichsfeld Krimi Autor aus Lindau legt zweiten Eichsfeldkrimi vor „In meinen Büchern sind witzige Sachen drin, aber auch nachdenkliche.“ Der Kommissar sei in seinem Alter und sinniere an verschiedenen Stellen über das Leben. Sein erstes Buch wollte er gar nicht veröffentlichen. „Bis kurz vor Schluss habe ich nicht mal geglaubt, dass ich es zu Ende bringe.“ Erst als er es einigen Leuten zum Probelesen gab, hätten die ihn überzeugt und er gab es im Eigenverlag heraus. „Das zweite Buch schrieb sich dann fast von selbst“, sagt Donnerstag. Und für das dritte habe ihm Corona viel Zeit verschafft. Ob es einen vierten Teil geben wird, weiß er noch nicht. „Ich habe schon Lust, weiter zu schreiben“, erklärt er. Von Rüdiger Franke