In Einbeck soll das Mekka der Oldtimerszene entstehen ab Sommer neue Depots

Im PS-Speicher Einbeck soll ab Sommer 2020 „die größte zugängliche Oldtimersammlung Europas“ zu sehen sein, kündigten Karl-Heinz Rehkopf, Sammler und Vorsitzender des Stiftungsrates der Kulturstiftung Kornhaus in Einbeck, und Lothar Meyer-Mertel, Geschäftsführer des PS-Speichers, während der „Bremen Classic Motorshow“ an. Der PS-Speicher habe sich in den fünf Jahren seines Bestehens einen guten Namen „als eines der schönsten und beeindruckendsten Oldtimermuseen Deutschlands“ gemacht, teilt die Pressestelle mit. Jährlich besuchten fast 100 000 Gäste das Museum, das von Rehkopf ins Leben gerufen worden sei. Jetzt wollen die Macher nachlegen und „fast die gesamte Sammlung öffentlich“ machen: „Mit rund 2500 Exponaten erschließt sich dem Besucher ab Sommer 2020 die größte Oldtimersammlung Europas.“ Vier Depots mit Motorrädern, Pkw, Kleinwagen, Lkw und Bussen geplant: 1200 historische Motorräder, 630 Pkw, Klein- und Kleinstwagen, 200 Lkw und Busse sowie eine Sammlung mit Elektrofahrzeugen und eine weitere mit Lanz Bulldogs sollen in vier Schaudepots und dem PS-Speicher in Einbeck zu sehen sein. Die Lkw- und Bussammlung sei bereits während der Saison an Sonnabenden zu sehen. Mit drei weiteren, räumlich eng beieinanderliegenden PS-Depots soll bald „auch der Rest der riesigen Sammlung“, die Rehkopf über einen Zeitraum von mehr 50 Jahren zusammengetragen hat, zugänglich gemacht werden. Ausgenommen seien vorerst eine Sammlung von Fahrrädern und Kleinteilen sowie einige Doubletten. „Soweit wir es wissen, handelt es sich um die größte Sammlung dieser Art in Europa“, sagte Geschäftsführer Meyer-Mertel, „vielleicht sogar weltweit. Auf jeden Fall ist es die größte ihrer Art, die frei zugänglich sein wird.“ Die Besucher sollten also viel Zeit mitbringen. „Es ist kaum möglich, an einem Tag das gesamte Angebot in Anspruch zu nehmen“, so Meyer-Mertel. Allein ein Besuch des PS-Speichers dauere um die drei Stunden – für jedes Depot müssten weitere ein bis zwei Stunden eingeplant werden. „Sicherlich werden viele Gäste aber auch mit einer klaren Interessenlage kommen und nicht alles sehen wollen.“ Meyer-Mertel erwartet, dass „ein Schwerpunkt des Interesses wohl insbesondere auf der spektakulären Sammlung historischer Motorräder“ liegen könnte. Qualität der Präsentation wird durch Quantität der Fahrzeuge gesteigert: Der PS-Speicher beeindrucke das Publikum durch „die Qualität der Präsentation und das kuratorische Konzept“ – mit der Eröffnung der PS-Depots käme „alleine schon durch die überwältigende Menge und die Anzahl der unterschiedlichen Exponate“ eine weitere Attraktion hinzu, so die Pressestelle. Ausgewählte Highlight-Exponate, die stellvertretend für relevante Entwicklungsstufen stehen würden, sollen „die langen Reihen der Objekte“ auflockern. „Mit dem PS-Speicher ist ein Ruck durch die Stadt gegangen“, kommentiert Bürgermeisterin Sabine Michalek, die Ausstellung. „Der Tourismus boomt, Gastronomie und Einzelhandel profitieren. Die ganze Stadt lebt auf. Einbeck entwickelt sich zunehmend zum Mekka der Oldtimerszene, das jeder Oldtimerfan mindestens einmal im Leben besucht haben sollte.“ Ausschließlich begleitete Rundgänge in der Startzeit der Depots: Der Zugang zu den PS-Depots werde „aufgrund der komplexen räumlichen Situation vor Ort“ zunächst in Form von begleiteten Rundgängen möglich sein, kündigt die Pressestelle an. Über ein Online-System könnten die Zugangstermine gebucht werden. „Geschlossene Gruppen können auch außerhalb der vorgegebenen Zeiten Rundgänge buchen.“ Auch Führungen seien möglich. Ab Sommer könnten vier PS-Depots besucht werden. Das Depot „Lkw und Bus“ werde „fast vollständig von ehrenamtlichen Mitarbeitern!“ betrieben – es sei bereits seit drei Jahren zwischen April und Oktober sonnabends geöffnet. Daran ändere sich nichts. Allerdings soll das Depot „noch stärker als bisher als ,Aktiv-Depot’ ausgebaut werden“. Bereits jetzt fänden regelmäßig Aktionen, Trecker- und Feuerwehrtage sowie verschiedene Fahrzeugmeetings statt, und die Fahrzeuge würden teilweise bewegt. Neben den Lkw und Bussen werden künftig mehr als 30 Lanz Bulldogs zu sehen sein, so die Pressestelle. Deutsche Serienmotorräder „von den Anfängen bis zu den 70er-Jahren“: Das Depot „Motorrad“ in der historischen Tapetenfabrik Vereta zeige auf drei Etagen mit 3500 Quadratmetern Fläche 800 Zweiräder, „vor allem deutsche Serienmotorräder von den Anfängen bis zu den siebziger Jahren“. Zudem würden internationale Marken der 70er-Jahre zu sehen sein. „In dem denkmalgeschützten Gebäude befinden sich darüber hinaus zwei historische Tapetendruckmaschinen sowie fast 1000 Druckrollen und Musterbücher, die einen authentischen Eindruck aus der Industriegeschichte des liebevoll sanierten Gebäudekomplexes ermöglichen“, heißt es in der Mitteilung der Einbecker. Das Depot „Automobil“ befinde sich in einer ehemaligen Industrieanlage, unmittelbar gegenüber dem Depot „Motorrad“. Auf zwei Ebenen würden auf 3800 Quadratmeter Fläche 200 Pkw („vor allem der Wirtschaftswunderzeit“) gezeigt. Neben Fahrzeugen der großen Marken VW, BMW, Mercedes, Opel, Adler und Borgward seien auch zahlreiche Einzelobjekte zu sehen. In einem Nebenraum werde „eine kleine, aber feine Sammlung“ von Kinder- und Karussellfahrzeugen ausgestellt Komplettierung durch E-Fahrzeuge, Rennwagen und Kuriositäten: Im Depot „Kleinwagen“ würden die Besucher neben 230 Klein- und Kleinstwagen, die zu einem großen Teil aus der ehemaligen Sammlung Störy übernommen worden seien, auf 2500 Quadratmetern eine kleine Auswahl an elektrisch angetriebenen Fahrzeugen sowie Rennwagen „und Kuriositäten aus der Sammlung“ sehen. In diesem Bereich sei zudem das Besucherzentrum eingerichtet worden – hier können Tickets erworben werden, und das Zentrum fungiere als Start für zu führende Gruppen. Ein geführter Rundgang dauere rund 90 Minuten. Der Eintritt koste pro Person und je Depot zehn Euro. Buchungen seien über die Buchungs-Hotline 05561/8888 oder per E-Mail an entdeckung@ps-speicher.de möglich. Ausführliche Informationen seien auf www.ps-speicher.de erhältlich. Sehen Sie mehr Bilder aus der Ausstellung im Tageblatt: Zwei Jahre PS-Speicher in Einbeck PS-Speicher Einbeck übernimmt Sammlung Transporter-Ausstellung Die Erlebnisausstellung PS-Speicher Einbeck ist im Sommer 2014 eröffnet worden. Sie erzeuge „überregionale Aufmerksamkeit und ungebrochen starken Publikumszulauf“, teilt die Pressestelle mit. Grundlage der Ausstellung sei eine Sammlung historischer Fahrzeuge aus dem Besitz des Kaufmanns Karl-Heinz Rehkopf, die er der gemeinnützigen Kulturstiftung Kornhaus geschenkt und so öffentlich zugänglich gemacht habe. Die Sammlung gelte bereits jetzt „als eine der größten ihrer Art weltweit“. Insbesondere die „hochprofessionelle und moderne Art der Präsentation der Sammlung“ treffe auf große Beachtung beim Publikum und in den Medien“. Im Juni 2016 sei das erste PS-Depot, „Lkw und Bus“ nur drei Kilometer vom Haupthaus (Otto-Hahn-Straße 3-5) entfernt eröffnet worden. „Viele dieser Schätze des mobilen Kulturguts sind noch fahrbereit und gelegentlich unterwegs auf Fahrzeugtreffen, Messen, Rallyes und anderen Veranstaltungen“, so die Pressestelle. Zwei Jahre später sei das Depot „Kleinwagen“ am Altendorfer Tor (Einfahrt über die Schusterstraße) eröffnet worden. „Hier befindet sich die weltweit größte Sammlung historischer Klein- und Kleinstwagen.“ Weitere Informationen finden Sie auf www.ps-speicher.de sowie auf www.facebook.com/ps.speicher. Von Stefan Kirchhoff

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