Kaffeeröster produziert neue Sorte, um Luchsen aus dem Harz zu helfen

Kaffee ist die Leidenschaft von Mark Schnibbe. Seine Harzer Kaffeerösterei hat ihren Sitz seit 2007 in Bad Lauterberg. In der Kaffeemanufaktur bietet er Kaffeespezialitäten an. Schnibbe kauft seinen Kaffee fair und sozial ein. Für die beste Qualität ihrer Produkte reisen er und seine Mitarbeiter in die Herkunftsländer ihrer Bohnen und haben so immer ein Auge auf Anbaumethoden und soziale Arbeitsbedingungen vor Ort. Das ist der Grundstein für eine gute Zusammenarbeit und einen fairen Handel mit den Kleinbauern und den Plantagen. Doch auch vor der eigenen Haustür möchte sich Schnibbe für die Erhaltung von Flora und Fauna engagieren und seine Produkte mit der Harzer Heimat verbinden. Sein besonderes Interesse gilt dem Luchsprojekt Harz. Diesem ist zu verdanken, dass die größte europäische Katzenart im Harz erfolgreich wieder angesiedelt wurde. Geld fördert die Forschung: Die Lauterberger Kaffeerösterei mit ihrer nachhaltigen Produktion weltweit und im Harz passt gut zum Luchsprojekt, findet dessen Leiter Ole Anders. Aus diesem Grund ist ein gemeinsames Projekt entstanden: Der „Harzer Röstkaffee“ ist in verschiedenen Märkten, Restaurants und Hotels der Region erhältlich. Nicht zufällig ziert ein Luchskopf die Verpackung der braunen Bohnen. Für jedes verkaufte Kilo Kaffee fließen 50 Cent an das Luchsprojekt des Nationalparks Harz. Mittlerweile ist eine stattliche Summe zusammengekommen – so konnte Mark Schnibbe dem Leiter des Luchsprojektes jüngst einen Scheck in Höhe von 4660 Euro übergeben. Das Geld fördert auf direktem Wege die Forschung und die Öffentlichkeitsarbeit für die größte europäische Katzenart. Projekt zur Wiederansiedlung: Im Jahr 2000 starteten das Land Niedersachsen und die Landesjägerschaft Niedersachsen gemeinsam dieses Wiederansiedlungsprojekt. Seither hat sich die Harzer Luchspopulation zu einer der vitalsten in ganz Europa entwickelt. Die Pinselohren sind längst zu einem Aushängeschild der Region geworden und breiten sich in das Umland des Mittelgebirges aus. „Und auch Mark Schnibbe und der Harzer Kaffee haben zu dieser Erfolgsgeschichte beigetragen“, teilt der Nationalpark Harz mit. In Bad Lauterberg gibt es eine der wenigen privaten Kaffeemanufakturen, die Kaffeebohnen aus aller Welt rösten. Schnibbe schildert, was bei den Röstungen der hochwertigen Kaffeesorten zu beachten ist und die Geschichte des Betriebs: Im Jahr 2005 entwickelten er und sein Vater Jürgen Schnibbe ein Projekt, wie in der Konditorei eine besondere aromatische Kaffeesorte den Gästen präsentiert werden könne. In der Brauhardtgasse, so Schnibbe, entstand eine Rösterei, die bald schon zu klein wurde. Jemen, Kuba und Äthiopien: Auf dem Gelände im Odertal entstand im Jahr 2012 eine neue Betriebsstätte. Kontakte zu Kaffeelieferanten wurden aufgebaut. Diese fand er in Wolfenbüttel, Hamburg und Amsterdam. Mit einigen dieser Lieferanten reiste Schnibbe zu den Plantagen im Jemen, in Kuba und Äthiopien. Besonders wurde darauf geachtet, privat geführte Plantagen zu besuchen. Dort überzeugte sich Schnibbe, wie der Anbau der Kaffeesorten erfolgt und ließ sich berichten, unter welchen sozialen Bedingungen die Ernte geschieht. Lesen Sie auch Luchsprojekt: Luchspopulation im Harz ist stabil Nationalpark Harz Luchse dehnen ihre Streifgebiete weiter aus Inzwischen bietet die Kaffeemanufaktur in Bad Lauterberg mehr als 30 Kaffeesorten an, die im schonenden, handwerklichen Trömmelröstverfahren veredelt werden. Bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen bis 210 Grad werden die Bohnen dabei bis zu 18 Minuten geröstet. Von nph